- Modersohnbrücke
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Die Modersohnstraße ist eine Straße im Berliner Stadtteil Friedrichshain und damit im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Benannt ist die Straße nach dem Maler Friedrich Wilhelm Otto Modersohn. Sie reicht von der Stralauer Allee im Süden bis zur Simplonstraße im Norden, wobei sie die Revaler Straße kreuzt, dabei verläuft sie über die Modersohnbrücke, die die Bahnanlagen der ehemaligen Eisenbahnstrecke nach Frankfurt (Oder) und die heutigen Linien der S-Bahn Berlin überspannt.
Inhaltsverzeichnis
Straßengeschichte
Die Benennung der Straße erfolgte am 24. Mai 1951. Bis zu diesem Tag trug sie den Namen Hohenlohestraße, mit dem der frühere Reichskanzler und preußische Ministerpräsident Chlodwig Hohenlohe-Schillingfürst Prinz von Ratibor und Corvey geehrt wurde. Vor dem 15. Juli 1896 war sie als Straße Nr. 45 in der Abteilung XIV des Bebauungsplanes verzeichnet, der Abschnitt Nr. 19 wurde am 13. September 1905 ergänzt.
Besonderheiten
In der Modersohnstraße stehen mehrere Gebäude unter Denkmalschutz. Dabei handelt es sich um das Wohnhaus Nr. 33, welches 1895 von der Bauabteilung der Königlichen Eisenbahndirektion gebaut wurde sowie die Emanuel-Lasker-Oberschule und die Elektrowerkstatt der Reichsbahnausbesserungswerkstatt an der Straßenecke zur Revaler Straße. Ebenfalls an der Modersohnstraße liegt die Modersohnschule (Grundschule) sowie die Tennisanlage Modersohnstraße, an der der Tennisclub Friedrichshain e.V. seinen Sitz hat. Die Modersohnbrücke verbindet den beliebten Boxhagener Kiez mit der „upper eastside“ Berlin, dem südlichen Teil Friedrichshains oberhalb der Stralauer Allee.
Modersohnbrücke
Die ursprüngliche Modersohnbrücke wurde in den Jahren 1913 und 1914 als Hohenlohebrücke von der Königlichen Eisenbahndirektion in Berlin erbaut. Sie war 69 Meter lang und 11,95 Meter breit und bestand aus gegossenem Beton, der von neun gemauerten Pfeilern getragen wurde. 1951 wurde sie gemeinsam mit der Straße umbenannt, nachdem sie den Zweiten Weltkrieg fast vollständig unversehrt überstanden hat. Ihr Abriss erfolgte 1999 aufgrund massiver Verschleißerscheinungen, stattdessen wurde eine Fußgängerbrücke gebaut. In den Jahren 2000 bis 2002 erfolgte der Neubau der Brücke als Stabbogenbrücke mit einer Länge von 71,09 und einer Breite von 20,36 Metern. Die Gestaltung übernahm der Berliner Architekt Hans-Günther Rogalla.
Emanuel-Lasker-Oberschule
Die Emanuel-Lasker-Oberschule ist eine Realschule, die von 1911 bis 1913 nach Entwürfen des Berliner Stadtbaurates Ludwig Hoffmann an der Straßenecke zur Corinthstraße als Gemeindedoppelschule gebaut wurde. Das Schulgebäude besteht aus drei Gebäudeflügeln mit jeweils vier Etagen und stellt einen verputzten Mauerbau dar. Das Dach wird durch einen Uhrturm gekrönt. Als Schmuck aus der Erbauungszeit bestehen die Pfeilerfiguren von Ignatius Taschner am mittleren Tor. Vor dem Schulgebäude stehen zwei ehemals als Rektoren- und Beamtenwohnungen genutzte Wohnhäuser mit 3 Etagen, die das Ensemble ergänzen. Von 1986 bis 1988 wurde ein fünfgeschossiger Anbau in der Corinthstraße angelegt, der neben Klassenräumen auch einen Speisesaal enthält.
Im Laufe der Jahre wurde das Gebäude von unterschiedlichen Schulen und Einrichtungen genutzt. 1913 zogen die 227. Gemeindeschule, eine evangelischen Knabenschule aus der ehemaligen Goßlerstraße (heute Corithstraße), sowie die 281. Gemeindeschule, eine Mädchenschule vom Rudolfplatz, ein. Mit der Schulreform 1938 wurden sie zu Volksschulen, nach 1945 zu Grundschulen. In den 1960er Jahren bildeten sich hier die 17. und die 18. Polytechnische Oberschule. 1991 wurde die Schule zur 15. Grundschule, der heutigen Thalia-Grundschule in Berlin-Stralau sowie zur 1. Oberschule, die bis heute im Gebäude beherbergt ist. Am 7. Juli 1994 erfolgte die Benennung der Oberschule nach dem deutschen Schachweltmeister, Philosoph und Mathematiker Emanuel Lasker.
Literatur
- Dagmar Girra: Berlins Straßennamen – Friedrichshain. Edition Luisenstadt 1996 ISBN 3-89542-084-0
- Hans-Jürgen Mende und Kurt Wernicke (Hrsg): Berliner Bezirkslexikon Friedrichshain-Kreuzberg, Haude & Spener Berlin 2003 ISBN 3-77590-474-3
Weblinks
52.50472222222213.458055555556Koordinaten: 52° 30′ 17″ N, 13° 27′ 29″ O
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