- Monolithgrab
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Neolithische Gräber ohne Wand- bzw. Trägersteine werden als Monolithgrab bezeichnet (altgriechisch μόνος monos „allein“, „einzig“ und altgriechisch λίθος lithos „Stein“). Bei diesen Anlagen wird die Bestattung von einem einzigen großen Stein bedeckt. Ihre Ausmaße entsprechen oft denen des Decksteins einer Megalithanlage.
Diese Anlagen, deren planmäßige archäologische Erforschung noch bevorsteht, sind insbesondere in Vorpommern verbreitet. H.-J. Beier zählt 1991 noch 28 Anlagen auf, während J. Jacobs im Jahre 1996 bereits von 56 Anlagen, in Ostmecklenburg spricht.
- 1938 wurde in der Großen Warthischen Heide ein Findling ausgegraben. Unter dem Stein befand sich ein Pflaster aus Sandsteinplatten, drei Steinbeile und Reste einer Kugelamphore.
- Im Gräberfeld von Wartin (Brandenburg) wurde ein Monolithgrab gefunden. Der unter dem Stein bestattete lag in Hockerbestattung.
- Weitere Beispiele sind die Anlagen von Voigtsdorf im Kreis Strasburg und Hinrichshagen, beide in Mecklenburg-Vorpommern.
- In Rothenschirmbach (Ortsteil der Lutherstadt Eisleben im Mansfelder Land wurde 2005 das erste Monolithgrab der Glockenbecherzeit in Sachsen-Anhalt) entdeckt. Der 1,55 m lange und zwischen 34 und 55 cm breite, 400 kg wiegende Stein lag über einem 20-30-jährigen Mann, der in Hockerstellung bestattet war.
- Vergleichbar ist der Fund der so genannten „Dolmengöttin“ von Langeneichstädt, Landkreis Merseburg-Querfurt. Der Menhir auf dem sie eingeritzt war stammt aus einer Grabanlage der Walternienburg-Bernburger Kultur und trägt eine stilisierte figürliche Darstellung.
Literatur
- E. Kirsch: Funde des Mittelneolithikums im Land Brandenburg Teil 1 In: Beiträge zur älteren Trichterbecherkultur in Brandenburg 1994
- E. Kirsch: Funde des Mittelneolithikums im Land Brandenburg Teil 2 In: Beiträge zur älteren Trichterbecherkultur in Brandenburg 1995
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