Landkreis Merseburg-Querfurt

Landkreis Merseburg-Querfurt
Wappen Karte
Wappen des Landkreises Merseburg-Querfurt Lage des Landkreises Merseburg-Querfurt in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Verwaltungssitz: Merseburg
Fläche: 827,22 km²
Einwohner: 130.434 (31. Dezember 2006)
Bevölkerungsdichte: 158 Einwohner je km²
Kreisschlüssel: 15 2 61
Kfz-Kennzeichen: MQ
Kreisgliederung: 38 Gemeinden
Letzter Landrat: Tilo Heuer (SPD)
Karte
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Über dieses Bild

Der Landkreis Merseburg-Querfurt war ein Landkreis im Süden des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Am 1. Juli 2007 wurde er im Rahmen der Kreisgebietsreform in Sachsen-Anhalt mit dem Saalkreis zum neuen Saalekreis zusammengelegt.

Nachbarkreise waren im Norden der Landkreis Mansfelder Land und der Saalkreis sowie die kreisfreie Stadt Halle (Saale), im Osten der sächsische Landkreis Leipziger Land, im Süden die Landkreise Weißenfels und Burgenlandkreis, im Südwesten der thüringische Kyffhäuserkreis und im Westen der Landkreis Sangerhausen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Durch das östliche Kreisgebiet flossen die Saale, die Weiße Elster und die Luppe. Die Saale-Elster-Luppe-Aue war ein bedeutendes Rast- und Brutgebiet gefährdeter Vogelarten. Der westliche Teil des Landkreises wurde von der landwirtschaftlich geprägten Querfurter Platte und dem Ziegelrodaer Forst beherrscht. Die Querne und die Weida flossen auf der Querfurter Platte ins Mansfelder Revier. Die Unstrut tangierte den Landkreis Merseburg-Querfurt im Südwesten. In Mücheln (Geiseltal) entsprang die Geisel, der das Geiseltal seinen Namen verdankt. Die Geisel mündete in Merseburg in den Gotthardsteich und floss als Klia weiter bis zur Saale. Die Laucha floss von Schafstädt über Bad Lauchstädt in Schkopau in die Saale.

Der östliche Teil des Landkreises Merseburg-Querfurt war Teil der Leipziger Tieflandsbucht. Hier lag an der Grenze zur Stadt Halle (Saale) und zum Saalkreis der tiefste Punkt des Landkreises mit 77,8 m ü. NN an der Saale. Nach Westen hin stieg das Gelände langsam an. Die höchste Erhebung des Landkreises lag mit 298,6 m ü. NN in der Ortslage Landgrafroda, einem Ortsteil der Stadt Querfurt.

Im Landkreis Merseburg-Querfurt entstanden seit 1990 fünf neue zum Teil noch in Flutung befindliche Tagebauseen mit einer Gesamtfläche von ca. 30 km². Der seit April 2011 vollständig geflutete[1] Geiseltalsee ist mit 18,42 km² Seefläche der größte künstliche See Deutschlands.

Tagebausee Wasserfläche Wasservolumen
1. Geiseltalsee 1.842 ha 427 Mio. m³
2. Wallendorfer See 338 ha 36 Mio. m³
3. Raßnitzer See 310 ha 66 Mio. m³
4. Großkaynaer See 255 ha 27 Mio. m³
5. Runstedter See 230 ha 55 Mio. m³

Geschichte

Der Landkreis entstand 1994 durch Zusammenlegung der Kreise Merseburg und Querfurt.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1995 Stichtag 31. Dezember):

  • 1990 – 147.259 1
  • 1995 – 143.422
  • 2000 – 138.773
  • 2001 – 137.396
  • 2002 – 135.525
  • 2003 – 133.888
  • 2004 – 132.634
  • 2005 – 132.205 2
  • 2020 – 103.533 3

1 (Stand 3. Oktober)
2. Stand 30. Juni 2005
3 (3. Regionalisierte Bevölkerungsprognose des Statistischen Landesamtes)
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

Wappen

Blasonierung: „Geviert, 1 und 4 in Gold ein schwarzes Kreuz, 2 und 3 siebenmal geteilt Silber über Rot.“

Verkehrsanbindung

Im östlichen Kreisgebiet verlief die A9 (Berlin-München) mit den Anschlussstellen Leipzig-West/Merseburg und Bad Dürrenberg. Weiterhin verlief in Ost-West-Richtung die Südharzautobahn Göttingen-Halle/Leipzig mit den Anschlussstellen Leuna, Merseburg Süd, Merseburg Nord, Bad Lauchstädt, Dreieck Halle-Süd und Schafstadt sowie Querfurt. Das Kreisgebiet querende Bundesstraßen waren die B91 (Halle-Merseburg-Weißenfels-Zeitz), B176(Weißenfels-Sömmerda), B180 (Aschersleben-Eisleben-Querfurt-Naumburg), B181(Merseburg-Leipzig) und B250 (Querfurt-Eckartsberga). Die bedeutendste Bahnlinie im Landkreis war die Eisenbahnstrecke Berlin – Halle – Merseburg – Naumburg – Erfurt – Frankfurt, an die in Merseburg die Strecken nach Mücheln-Querfurt und Schafstädt angebunden waren. Des Weiteren existierte von Merseburg nach Halle-Neustadt eine Stadtschnellbahnverbindung über Buna-Werke. Stillgelegte Eisenbahnstrecken waren Merseburg-Leipzig, Querfurt-Röblingen und Querfurt-Vitzenburg. In Merseburg befand sich ein Verkehrslandeplatz. Der Platz wurde von 1935 bis zum Kriegsende als Flieger- bzw. Leithorst der Wehrmacht genutzt. Bis 1991 war die 6. Jagdfliegerdivision der Westgruppe der GUS-Streitkräfte (WGT) stationiert. Die Entfernung zum internationalen Flughafen Leipzig/Halle betrug ca. 25 km.

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2006)

Einheitsgemeinden


Verwaltungsgemeinschaften mit ihren Mitgliedsgemeinden

Sitz der Verwaltungsgemeinschaft *

  1. Bad Dürrenberg, Stadt * (11.287)
  2. Nempitz (307)
  3. Oebles-Schlechtewitz (208)
  4. Spergau (1.097)
  5. Tollwitz (1.218)
  1. Bad Lauchstädt, Stadt (4.983)
  2. Klobikau (601)
  3. Milzau (960)
  1. Delitz am Berge (969)
  2. Schafstädt, Stadt (2.176)
  1. Friedensdorf (325)
  2. Günthersdorf (1.280)
  3. Horburg-Maßlau (555)
  4. Kötschlitz (927)
  5. Kötzschau (1.986)
  6. Kreypau (337)
  7. Leuna, Stadt * (6.918)
  8. Rodden (254)
  9. Wallendorf (Luppe) (957)
  10. Zöschen (1.036)
  11. Zweimen (323)
  1. Beuna (Geiseltal) (1.009)
  2. Geusa (1.488)
  3. Merseburg, Stadt * (34.411)
  1. Mücheln (Geiseltal), Stadt * (9.219)
  2. Oechlitz (562)
  1. Albersroda (467)
  2. Alberstedt (501)
  3. Barnstädt (1.179)
  4. Esperstedt (675)
  5. Farnstädt (1.219)
  6. Nemsdorf-Göhrendorf * (985)
  7. Obhausen (1.857)
  8. Schraplau, Stadt (1.285)
  9. Steigra (867)

Gebietsveränderungen

Seit 1995 fanden im Landkreis Merseburg-Querfurt viele Gebietsveränderungen statt.

Von den ursprünglich 12 Verwaltungsgemeinschaften bestanden bei der Auflösung des Landkreises noch 4 Verwaltungsgemeinschaften. In der gleichen Zeit verringerte sich die Anzahl der Gemeinden von 46 auf 38.

Änderungen bei Verwaltungsgemeinschaften

Änderungen auf Gemeindeebene

Namensänderungen

  • von Merseburg (Saale) zu Merseburg (1. Januar 1998)

Einzelnachweise

  1. Ein Trio feiert das Flutungsende, Mitteldeutsche Zeitung vom 30. April 2011, Zugriff am 1. September 2011 (Digitalisat)

Weblinks


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