Morischau

Morischau
Morzyszów
Wappen fehlt
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Morzyszów (Polen)
DEC
Morzyszów
Morzyszów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzko
Gmina: Kłodzko
Geographische Lage: 50° 30′ N, 16° 42′ O50.516.77Koordinaten: 50° 30′ 0″ N, 16° 42′ 0″ O
Höhe: 270 m n.p.m
Einwohner: 40
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau

Morzyszów (deutsch Morischau; 1937–1945 Neißtal) ist ein Dorf im Powiat Kłodzki in der Wojewodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt sieben Kilometer nördlich von Kłodzko (Glatz), zu dessen Landgemeinde es gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Morzyszów liegt am westlichen Fuß des Warthaer Gebirges (Góry Bardzkie) an einer Flussschleife der Glatzer Neiße, die östlich von Morzyszów das Glatzer Land verlässt. Nachbarorte sind im Osten Opolnica (Giersdorf) und Bardo Śląskie, die schon zum Powiat Ząbkowicki gehören, Boguszyn im Süden, Podtynie und Młynów im Südwesten und Wojbórz im Nordwesten. Südwestlich liegt der 459 m hohe Strażnik (Wachberg).

Geschichte

Morischau wurde erstmals 1334 als villa Marischaw erwähnt. Weitere Schreibweisen waren Morschow (1349), Marschaw (1348) und Marischau (1625)[1]. Es gehörte zum Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit teilte und war vermutlich seit ältesten Zeiten mit der Herrschaft Gabersdorf verbunden. 1684 erwarb deren damaliger Besitzer Johann Lorenz Degner von Degenheim von der kaiserlichen Veräußerungskommission u. a. die Obergerichtsbarkeit über seine Untertanen in Morischau. Dieses Privileg wurde ihm am 28. Dezember 1684 durch Kaiser Leopold I. bestätigt. 1694 verkaufte Anna Katharina Degener von Degenheim verheiratete Kurzbach die 1688 von ihrem Vater ererbte Herrschaft Gabersdorf einschließlich Morischau dem Johann Ernst von Götzen (1667–1707), Erbherr auf Eckersdorf. Dessen Sohn Franz Anton von Götzen verkaufte 1729 das Dorf Morischau dem kaiserlichen Feldmarschall Georg Olivier von Wallis, wodurch es von der Herrschaft Gabersdorf gelöst wurde.

Nach den Schlesischen Kriegen kam Morischau zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war 1816–1945 dem Landkreis Glatz eingegliedert. Als Landgemeinde gehörte Morischau zum Amtsbezirk Hassitz[2]. 1937 erfolgte die Umbenennung von Morischau in Neißtal. 1939 wurden 72 Einwohner gezählt. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel es 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Morzyszów umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975–1998 gehörte Morzyszów zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Verweise

Literatur

  • Joseph Kögler: Die Chroniken der Grafschaft Glatz. Neu bearbeitet von Dieter Pohl. Band 3, ISBN 3-927830-15-1, S. 37–42
  • Verlag Aktion Ost-West e.V.: Das Glatzer Land. ISBN 3-928508-03-2, S. 77

Weblinks

Fußnoten

  1. Marek Šebela, Jiři Fišer: České Názvy hraničních Vrchů, Sídel a vodních toků v Kladsku. In: Kladský Sborník 5, 2003, S. 375
  2. ab 1945 Jurandów, jetzt Stadtteil von Glatz



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