- Szalejow Dolny
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Szalejów Dolny
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Niederschlesien Landkreis: Kłodzko Geographische Lage: 50° 25′ N, 16° 36′ O50.41666666666716.6Koordinaten: 50° 25′ 0″ N, 16° 36′ 0″ O Einwohner: 760 Postleitzahl: 57-314 Telefonvorwahl: (+48) 74 Kfz-Kennzeichen: DKL Wirtschaft und Verkehr Nächster int. Flughafen: Breslau Schalejów Dolny (deutsch: Niederschwedeldorf) ist ein Dorf im Powiat Kłodzki der Wojewodschaft Niederschlesien. Es liegt fünf Kilometer südwestlich von Kłodzko (Glatz), zu dessen Landgemeinde es gehört.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Schalejów Dolny liegt am Unterlauf der Reinerzer Weistritz. Es wurde als Waldhufendorf angelegt und ist fünf Kilometer lang. Nachbarorte sind Mikowice und Korytów im Norden, Leszczyny (Hasengraben) und Kłodzko im Nordosten, Stary Wielisław Dolny (Niederaltwilmsdorf) im Süden, Stary Wielisław im Südwesten, Szalejów Górny im Westen und Roszyce im Nordwesten.
Geschichte
Niederschwedeldorf ist eines der ältesten Dörfer des Glatzer Landes, zu dem es gehörte und mit dem es die Geschichte der politischen und kirchlichen Zugehörigkeit von Anfang an teilte. Es wurde erstmals am 25. November 1269 als Swedlerdorf in einer Urkunde des Prager Bischofs Jan III. von Dražic als Sitz eines Dechanten erwähnt. Weitere Namensformen waren Nedirsweydlerdorf, Nieder-Schweidlerdorf und Swedlerdorf.
Im 14. Jahrhundert gehörte es der Familie von Glubos (Glaubitz), von der es 1350 durch den Prager Erzbischof Ernst von Pardubitz (Arnestus) und seine Brüder erworben und im selben Jahr der Augustiner-Propstei in Glatz geschenkt wurde, die ebenfalls als Stiftung des Ernst von Pardubitz gegründet worden war. Der Propst des Augustinerklosters erweiterte das Stiftsgut 1353 durch den Kauf des Niederschwedeldorfer Freirichterguts und zweier Mühlen.
In den Wirren der Hussitenkriege wurde Niederschwedeldorf, das in der Nähe von Altwilmsdorf liegt, in der Schlacht von Altwilmsdorf zerstört und erst um die Mitte des 15. Jahrhunderts durch die Augustinerpropstei wieder aufgebaut. Im 16. Jahrhundert war es durch den Bau der St.-Anna-Kapelle ein bekannter Wallfahrtsort, dessen Bedeutung jedoch während der Zeit der Reformation zurück ging.
1597 verzichtete Propst Christoph Kirmiser auf das Augustinerkloster und alle seine Besitzungen, und Papst Clemens VIII. übergab das Glatzer Kloster und die Güter an die Jesuiten. Diese wurden zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges vertrieben und erhielten erst 1623 ihre Besitzungen zurück. Durch ihren seelsorgerischen Einsatz in der Zeit der Gegenreformation erlebte die Wallfahrt zur St.-Anna-Kapelle eine Blütezeit. Die Jesuiten gründeten in Niederschwedeldorf eine klösterliche Filiale sowie ein Brau- und ein Malzhaus. Durch die Verbesserung der landwirtschaftlichen Methoden konnten die Bodenerträge vermehrt und die wirtschaftliche Basis der Untertanen verbessert werden.
Nach den Schlesischen Kriegen kam Niederschwedeldorf zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Der Jesuitenorden behielt zunächst alle Rechte, auch nach seiner Auflösung durch den Papst. 1787 übernahm der preußische Staat jedoch mit dem gesamten jesuitischen Grundbesitz auch das Niederschwedeldorfer Stiftsgut und verkaufte es an den preußischen Staatsminister Friedrich Wilhelm von Reden. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war 1816–1945 dem Landkreis Glatz eingegliedert.
Da Friedrich Wilhelm von Reden ohne Nachkommen starb, fielen seine Besitzungen an die Freiherren von Münchhausen. Ernst von Münchhausen erbaute 1840 das Schloss, das bis 1945 im Besitz der Familie blieb. 1850 wurde die ehemalige Klosterbrauerei umgebaut und eine Zuckerfabrik errichtet.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Niederschwedeldorf 1945 wie ganz Schlesien an Polen und wurde in Szalejów Dolny umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde 1946 vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen.
Sehenswürdigkeiten
- Die Pfarrkirche der Apostel Simon und Judas Thaddäus (Kościół ŚŚ Szymona i Judy Tadeusza) wurde 1489-1491 anstelle einer in den Hussitenkriegen zerstörten Holzkirche errichtet, 1602 um die Sakristei und die Vorhalle erweitert und 1702–1707 grundlegend umgebaut. Im Chorraum steht rechts das Mittelstück eines Flügelaltars, der vermutlich um 1550 für die alte St.-Anna-Kapelle geschaffen wurde. Die übrige Innenausstattung ist Neobarock; den architektonischen Hauptaltar schuf 1894 der Landecker Bildhauer Aloys Schmidt, das Altargemälde Hieronymus Richter. Der Marmortaufstein mit hölzernem Deckel wurde 1859 vom Glatzer Bildhauer A. Adolphin geschaffen.
- In der die Kirche umgebenden Wehrmauer befinden sich Schießscharten, eine Pforte von 1564, ein Tor von 1757 und eine Platte mit der liegenden Figur der Hl. Rosalia.
- Die Figur des Hl. Johann von Nepomuk an der Brücke neben der Kirche ist von 1723.
- Die St.-Anna-Kapelle im westlichen Ortsteil ist eine Stiftung des Glatzer Jesuitenkolleg-Rektors G. Wedingen. Sie wurde 1731–1732 an der Stelle einer Vorgängerkapelle von 1525 als Pilgerkapelle erbaut. Von der Außenkanzel wurde für die Pilgergruppen gepredigt. In den Außennischen sind Figuren der Heiligen Anna und Joachim. Besonders kostbar ist die Innenausstattung:
- Der Rokoko-Hauptaltar ist von 1753, die Seitenaltäre der Heiligen Nikolaus und Joseph von 1736 und die Kanzel von 1734.
- Auf einem Sockel an der Wand steht die Figur des Hl. Johann von Nepomuk.
- Die Orgelempore ist reich geschmückt mit einem geschnitzten Rankenwerk.
- Die gegenüberliegende kleinere Magdalenkapelle wurde 1734 errichtet. Sie diente als Beichtkapelle für die Wallfahrer. Neben der Kapelle steht ein steinernes Bußkreuz.
- Das Schloss wurde im 17. Jahrhundert als Niederlassung der Glatzer Jesuiten errichtet. Es wurde 1840–1844 von den Freiherren von Münchhausen grundlegend im neugotischen Stil umgebaut und erweitert und dient heute als Landwirtschaftsschule. Am ehemaligen Gutshof steht eine Mariensäule von 1833.
- In der Nähe der Hauptstraße steht ein Steinbildwerk mit einer Dreifaltigkeitsdarstellung.
Literatur
- Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien, Deutscher Kunstverlag München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 897–898
- Hugo Weczerka (Hg.): Handbuch der historischen Stätten Schlesien. Stuttgart 1977, S. 357–358
- Verlag Aktion Ost-West e.V.: Das Glatzer Land. ISBN 3-928508-03-2, S. 84–85
- Josef Brinkmann: Heimatbuch der Gemeinde Niederschwedeldorf. Georgsmarienhütte·Oldenburg 2001, ISBN 3-927099-75-9
Weblinks
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Die Stadt Kłodzko (Glatz) gehört der Gmina Kłodzko nicht an.
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