Moritz Brosig

Moritz Brosig
Moritz Brosig

Moritz Brosig (* 15. Oktober 1815 in Fuchswinkel bei Neiße (heute Lisie Kąty, Patschkau, Woiwodschaft Oppeln); † 24. Januar 1887 in Breslau) war ein deutscher Komponist und Organist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Brosig besuchte das Breslauer Matthias-Gymnasium, studierte dann Musik bei dem Breslauer Domorganisten Franz Wolf. Er war in Breslau von 1853 bis 1884 Domorganist und Domkapellmeister sowie Lehrer am Akademischen Institut für Kirchenmusik und königlicher Universitäts-Musikdirektor. 1879 promovierte er an der Universität Breslau mit einer Doktorarbeit über Kirchen-Kompositionen des 16. und 17. Jahrhunderts, später wurde er Professor.

Brosig schrieb neun Messen, zahlreiche Orgelkompositionen, ein katholisches Choralbuch, Klavier- und Cello-Kompositionen, eine Modulations-Theorie und eine Harmonielehre die zahlreiche Auflagen erlebte. Zu seinen Schülern zählten Adolf Cebrian, Salomon Jadassohn, Anna Benfey und Hermann Scholtz.

Werke

  • Ueber die alten Kirchen-Compositionen des 16. und 17. Jahrhunderts und ihre Wiedereinführung beim Katholischen Gottesdienste. Leipzig: F. E. C. Leuckart, 1880.
  • Handbuch der Harmonielehre und Modulation. 6. Aufl., neu bearb. und mit Beitr. vers. von Carl Thiel. Leipzig: Leuckart, 1912.

Kompositionen

  • opus 1: Drei Praeludien und Fugen (e-moll, C-dur, fis-moll)
  • opus 3: Fünf Orgelstücke zum Gebrauch beim Gottesdienste (4 Praeludien in f-moll, G-dur, b-moll, G-dur; Praeludium und Fuge in g-moll)
  • opus 4: Fünf Choralvorspiele (Nun sich der Tag geendet hat, Auf meinen lieben Gott, Liebster Jesus wir sind hier, Aus tiefer Not schrei ich zu dir, O Haupt voll Blut und Wunden)
  • opus 6: Fantasie über das Lied "Christus ist erstanden"
  • opus 8b: Eindunzwanzig Vorspiele zu Predigtliedern
  • opus 11: Drei Praeludien (F-dur, C-dur, Es-dur) und zwei Postludien (f-moll, C-dur)
  • opus 12: Vier Orgelstücke (Praeludium G-dur, Vorspiel zu dem Liede "O Traurigkeit", Praeludium und Fuge in a-moll, Praeludium in As-dur)
  • opus 30: Melodien zum katholischen Gesangbuche
  • opus 32: Orgelbuch
  • opus 46: Acht Orgelstücke verschiedenen Charakters (Praeludien in D-dur, f-moll, G-dur, C-dur, c-moll, D-dur; Festvorspiel in Es-dur, Praeludium in g-moll)
  • opus 47: Fünf Orgelstücke (3 Andante in B-dur, A-dur- As-dur; Praeludium in A-dur; Postludium in D-dur)
  • opus 49: Fünf Orgelstücke (Fantasie in c-moll; 3 Andante in a-moll, E-dur, F-dur; Adagio in As-dur)
  • opus 52: Zehn Orgelstücke verschiedenen Charakters und zwei Choralvorspiele
  • opus 53: Fantasie Nr.1 in f-moll
  • opus 54: Fantasie Nr.2 in Es-dur
  • opus 55: Fantasie Nr.3 in d-moll
  • opus 58: Acht Orgelstücke (Praeludien in e-moll, C-dur; Postludien in f-moll, d-moll, Vorspiele zu "Straf mich nicht in deinem Zorn", "Komm Gott, Schöpfer"; Trios in E-dur, G-dur)
  • opus 60: Sechs Praeludien und Fugen (Es-dur, c-moll, E-dur, a-moll, D-dur, cis-moll)
  • opus 61: Fünf Tonstücke verschiedenen Charakters nebst drie Postludien mit Angabe der Pedal-Applicatur

Hörbeispiel

Moritz Brosig: Larghetto für Orgel aus der Fantasie op. 53 2,50 MB?/i

Festvorspiel in Es op. 46,7 Siegfried Gmeiner an der Walcker-Orgel (1904) von St. Georg, Ulm

Literatur

  • Alois Schirdewahn: Domkapellmeister Professor Dr. Moritz Brosig: (Züge aus seinem u. seiner Eltern Leben. Neisse: Verl. d. Neisser Zeitung, 1936. (Zur schlesischen Kirchengeschichte; Nr 18).
  • Rudolf Walter: Moritz Brosig (1815-1887), Domkapellmeister in Breslau (mit Werkverzeichnis). Dülmen: Laumann, 1988. ISBN 3-87466-112-1

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Brosig — ist der Familienname folgender Personen: Egon Brosig (1889–1961), deutscher Schauspieler und Sänger Moritz Brosig (1815–1887), deutscher Komponist und Organist Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer …   Deutsch Wikipedia

  • Brosig — Brosig, Moritz, Komponist, geb. 15. Okt. 1815 in Fuchswinkel bei Neiße in Schlesien, gest. 24. Jan. 1887 in Breslau, bildete sich in Breslau unter Domorganist Franz Wolf in der Komposition sowie im Orgelspiel aus und erhielt nach Wolfs Tode… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Liste der Biografien/Brn–Bro — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • 24. Jänner — Der 24. Januar (in Österreich und Südtirol: 24. Jänner) ist der 24. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit verbleiben 341 Tage (in Schaltjahren 342 Tage) bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Dezember · Januar · Februar …   Deutsch Wikipedia

  • Depenheuer — Otto Depenheuer (* 1953 in Köln) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler. Er ist Professor an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln und Organist an der St. Elisabeth Kirche in Bonn. Inhaltsverzeichnis 1 Zur Person 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Lisie Kąty (Woiwodschaft Oppeln) — Lisie Kąty …   Deutsch Wikipedia

  • 15. Oktober — Der 15. Oktober ist der 288. Tag des Gregorianischen Kalenders (der 289. in Schaltjahren), somit bleiben 77 Tage bis zum Jahresende. Historische Jahrestage September · Oktober · November 1 2 …   Deutsch Wikipedia

  • 1887 — Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender ◄ | 18. Jahrhundert | 19. Jahrhundert | 20. Jahrhundert | ► ◄ | 1850er | 1860er | 1870er | 1880er | 1890er | 1900er | 1910er | ► ◄◄ | ◄ | 1883 | 1884 | 1885 | 18 …   Deutsch Wikipedia

  • Salomon Jadassohn — (* 13. August 1831 in Breslau; † 1. Februar 1902 in Leipzig) war ein deutscher Komponist, Pianist, Musiktheoretiker und Musikpädagoge jüdischer Herkunft. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • 1815 — Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender ◄ | 18. Jahrhundert | 19. Jahrhundert | 20. Jahrhundert | ► ◄ | 1780er | 1790er | 1800er | 1810er | 1820er | 1830er | 1840er | ► ◄◄ | ◄ | 1811 | 1812 | 1813 | 18 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”