- Mozetta
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Eine Moz(z)etta (von ital. mozzo „abgeschnitten, gestutzt“) ist ein bis zu den Ellenbogen reichender, über dem Chorhemd getragener Schulterkragen, zum Teil mit kleiner Kapuze - Bischöfe tragen eine Mozetta ohne Kapuze -, für in der Regel höhere Geistliche der katholischen Kirche.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Ursprünglich handelte es sich bei der Mozetta um einen Mantel; dies zeigt sich auch an der bis heute bei der päpstlichen Mozetta erhaltenen (Zier)Kapuze. Auch das heutige „Schultermäntelchen“ wird durch eine Knopfreihe vorne geschlossen. Eine Kapuze wäre für einen Bischof mit Bischofshut (Galero) nicht benutzbar. Daher entfällt an der bischöflichen Mozetta auch diese (Zier)Kapuze. Auch bei anderen Mozetten ist die Kapuze inzwischen nicht mehr üblich. Die Mozetta wird heute aus Wollstoff gefertigt, selten noch aus Moiréseide.
Verwendung
Die Mozetta ist ein liturgisches Gewand und gehört zur Chorkleidung. Sie wird über dem Chorhemd getragen. Über der Mozetta wird die Stola getragen, jedoch nur dann, wenn der Geistliche eine priesterliche Handlung vornimmt, nicht wenn er den Gottesdienst mitfeiert. Eine Ausnahme stellt der Papst dar, der Mozetta und Stola häufig auch außerhalb des Gottesdienstes trägt.
Einfache Geistliche tragen ebenso wie die päpstlichen Prälaten (Apostolische Protonotare, Ehrenprälaten Seiner Heiligkeit und Kapläne Seiner Heiligkeit) keine Mozetta, die Apostolischen Protonotare und die Domherren von St. Peter in Rom jedoch stattdessen die Manteletta.
Farbgebung
Die Farbe der Mozetta bringt den Rang ihres Trägers zum Ausdruck:
- Der Papst trägt im Sommer eine rote Mozetta aus Seide, im Winter aus Samt mit weißem Fellsaum oder eine weiße Mozetta aus Damast, ebenfalls mit weißem Fellsaum, während der Osterzeit. Die letzten beiden Varianten wurden von den Päpsten bis zu Paul VI. benutzt und unter Benedikt XVI. wieder eingeführt.
- Kardinäle tragen eine scharlachrote Mozetta mit scharlachroten Knöpfen,
- Bischöfe eine violette Mozetta mit roten Knöpfen.
- In eine schwarze Mozetta mit violetten Knöpfen und violettem Saum kleiden sich in vielen Bistümern die Domvikare und Dekane/ Dechanten. Die Domherren/ Domkapitulare tragen entweder nach altem Brauch eine violette Mozetta wie die Bischöfe oder eine schwarze Mozetta mit roten Knöpfen.
- Im Erzbistum Salzburg tragen die Domkapitulare seit der Festlegung durch Kaiser Franz I. im Jahre 1825 eine kirschrote Mozetta. Auch im Bistum Dresden-Meißen tragen Domkapitulare statt der schwarzen Mozetta mit violetter Paspelierung zu feierlichen Anlässen als Bestandteil der feierlichen Chorkleidung eine rote Mozetta.
- Die höheren Ordensgeistlichen tragen eine Mozetta in der Farbe ihres Habits, Benediktineräbte zum Beispiel eine schwarze Mozetta mit schwarzen Knöpfen, Prämonstratenseräbte eine weiße Mozetta.
- Gemäß der Acta Domus ecclesiae de titulo basilicae minoris der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung vom 9. November 1989 trägt der Rektor einer päpstlichen Basilika (Basilica minor) eine schwarzseidene, rot paspelierte Mozetta.[1]
- Eine Mozetta in verschiedenen Farben tragen teilweise auch Mitglieder von Chorherrenstiften, Stiftskapiteln oder Mitglieder verschiedener Chorherren- bzw. Ritterorden, so dass man von der Mozetta nicht unbedingt auf die Zugehörigkeit zum höheren Klerus, noch nicht einmal zwingend auf die Priesterweihe schließen kann.
Bilder
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Kanoniker mit Mozetta aus Fehwamme
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Papst Clemens XII. mit Camauro und Mozetta
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Papst Benedikt XVI.. mit Sommermozzetta
Einzelnachweise
- ↑ Domus Ecclesiae (engl.)
Literatur
- Braun, Joseph: Die Liturgischen Paramente in Vergangenheit und Gegenwart. Ein Handbuch der Paramentik, 2., verbesserte Aufl., Freiburg im Breisgau 1924, S. 180.
Weblinks
Commons: Mozetta – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienKategorien:- Liturgische Bekleidung
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