- Neudorf (Harzgerode)
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Neudorf Stadt HarzgerodeKoordinaten: 51° 36′ N, 11° 7′ O51.60777777777811.113888888889438Koordinaten: 51° 36′ 28″ N, 11° 6′ 50″ O Höhe: 438 m ü. NN Fläche: 14 km² Einwohner: 677 (31. Dez. 2009) Eingemeindung: 1. Sep. 2010 Postleitzahl: 06493 Vorwahl: 039484 Neudorf ist ein Ortsteil der Stadt Harzgerode im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Neudorf liegt im östlichen Unterharz, südlich der Stadt Harzgerode und ist mit dieser durch eine Buslinie der Q-Bus Nahverkehrsgesellschaft verbunden.
Der Ort liegt auf einem Hochplateau etwa 440 m über dem Meeresspiegel im Quellgebiet der Schmalen Wipper.
Geschichte
Der Ort wurde 1530/31 durch die Grafen zu Stolberg im Amt Bärenrode angelegt, gelangte jedoch schon bald an die Fürsten von Anhalt-Bernburg. Die ersten Dorfhäuser wurden um den heutigen Kirchplatz errichtet. Ackerleute waren die ersten Siedler. Sie bauten bald eine kleine Kirche und erhielten 1542 den ersten evangelischen Prediger. Der Dreißigjährige Krieg verwüstete das friedliche Dorf.
1806 wird von 58 Häusern mit 370 Einwohnern, die sich von Ackerbau, Viehzucht, Kohlenfahren und Holzhauen ernährten, berichtet. Neudorf entwickelte sich zum Bergmannsdorf (die bekanntesten Erzgruben waren Grube Meiseberg und Grube Pfaffenberg). 1887 entstand die jetzige Backsteinkirche. Es wurde ein Arbeiterwohnheim für die vielen angeworbenen Arbeitskräfte des Bergbaus errichtet.
Bekannt wurde Neudorf im Harz durch den Bergbau und die dabei aufgefundenen Mineralstufen großer Schönheit, die bereits im 19. Jahrhundert begehrte Sammelobjekte waren (v.a. Stufen mit Bleiglanz-, Siderit-, Quarz-, Zinkblende- und Bournonit-Kristallen). Stufen dieser Zeit befinden sich u.a. in der Zincken-Sammlung im Schloss Bernburg. Neudorf war, neben Straßberg lange Zeit ein Zentrum des Unterharzer Bergbaus. Die jüngeren Teile des Unterharzer Teich- und Grabensystem, des bergbaulichen Wasserwirtschaftssystems des mittleren Unterharzes, liegen größtenteils auf der Gemarkung Neudorf. Eine Vielzahl von Bergbautannen weisen heute im Ort auf die Lage der alten Bergwerke und der anderen bergbaulichen Anlagen hin.
Nach Stilllegung der Gruben wurde der Fremdenverkehr als neue Erwerbsquelle ins Leben gerufen. Die Stahlquelle wurde 1931 für den Fremdenverkehr erschlossen und trug zum guten Ruf Neudorfs als Erholungsort bei.
Am 1. September 2010 wurde Neudorf nach Harzgerode eingemeindet.[1]
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 13. März 2009 durch den Landkreis genehmigt.
Blasonierung: „Gespalten; vorn in Silber aus grünem Boden wachsend eine grüne Tanne, hinten neunmal Schwarz über Gold geteilt und mit einem roten Bergmannsgezähe belegt.“
Die Farben des Ortsteils sind - ausgehend von der Tingierung des Wappens - die Farben Grün - Silber (Weiß).
Die Tanne symbolisiert die landschaftliche Lage des Ortes und deren natürliche Besonderheit. Die gekreuzten Schlägel und Bergeisen, Werkzeuge der Bergleute, stehen für den über Jahrhunderte währenden Bergbau in und um den Ort, an den noch heute verschiedene Halden erinnern. Die Farben Schwarz und Gold sind die Farben Anhalts und weisen auf die über Jahrhunderte währende Zugehörigkeit zu Anhalt hin.
Flagge
Die Flagge ist Weiß - Grün (1:1) gestreift (Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Ortswappen belegt.
Tourismus
Seit 1910 ist Neudorf ein anerkannter Urlaubsort. Neben der gesunden Höhenluft und Ruhe gibt es in Neudorf traditionelle Veranstaltungen, wie zum Beispiel das Hexenfest zu Walpurgis, das Pfingstfest und das Stahlquellenfest. Geführte Wanderungen, Kutsch- und Kremserfahrten, Fahrrad- und Bootsverleih, Minigolf, Ponyreiten und Streichelzoo, Schlittenverleih im Winter und Rodelhügel und ein 50 km gut ausgeschildertes Wanderwegenetz bieten zu jeder Jahreszeit Voraussetzungen den Aufenthalt abwechslungsreich und interessant zu gestalten. Campingfreunde finden im Ferienpark Birnbaumteich beste Bedingungen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Heimatstube
- Evangelische Kirche St. Petrus und Paulus
- Birnbaumteich
- Stahlquelle
- Historischer Bergbaurundwanderweg (15 km)
Einzelnachweise
Weblinks
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