- Mümling-Grumbach
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Mümling-Grumbach Gemeinde Höchst im OdenwaldKoordinaten: 49° 46′ N, 8° 59′ O49.77058.987167Koordinaten: 49° 46′ 14″ N, 8° 59′ 13″ O Höhe: 167 m ü. NN Fläche: 5,67 km² Einwohner: 1.365 Eingemeindung: 31. Dez. 1971 Postleitzahl: 64739 Vorwahl: 06163 Mümling-Grumbach ist ein Ortsteil von Höchst im Odenwald im Odenwaldkreis in Hessen mit 1.365 Einwohnern[1].
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die früheste Erwähnung des Ortsnamen Crumbach findet sich in einer Urkunde vom Jahre 1305. Am 29. September dieses Jahres verkauften Otto von Crumbach und seine Söhne Heinrich und Arreus und ihre Erben ihre Vogtei im Dorf Höchst und den dazu gehörenden Dörfchen mit allen Gütern und Rechten.
Ob es sich bei dem in der Urkunde genannten Crumbach um das Dorf Mümling-Grumbach handelt, ist umstritten. Für Mümling-Grumbach als Sitz der Herrn von Crumbach spricht jedoch eine Urkunde aus den Jahre 1314. Damals war Otto von Crumbach gestorben. Seine Söhne Heinrich und Arreus verkauften am 5. Januar 1314 ihrer Vogtei in Hoeste mit allen dazugehörigen Dörfchen an das Kloster Höchst für 250 Pfund Heller. Bestätigt wird der Verkauf in einer Urkunde vom 11. März 1314.
Darin sind alle zur Vogtei des Otto von Crumbach gehörenden Orte aufgezählt. Es sind Höchst, Crumbach, Ober-Höchst, Dusenbach, Pfirschbach, Annelsbach und Hummetroth. Die Vogtei bildete demnach einen geschlossenen Bezirk um Höchst. Aus dieser in sich geschlossenen Vogtei Mümling-Grumbach als Sitz des Otto von Crumbach ausklammern zu wollen und es durch das im Gersprenztal liegende Fränkisch-Crumbach zu ersetzen , würde dem Sinn der Urkunde widersprechen. Mümling-Grumbach war sicher der Mittelpunkt der nach ihm genannten Vogtei des Heinrich von Crumbach.
Der Ort gehörte bis 1806 zur Herrschaft Breuberg. Am 31. Dezember 1971 schloss sich Mümling-Grumbach im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen freiwillig der Großgemeinde Höchst an.
Wappen
Blasonierung: Schild von Silber und Blau, geteilt, links zwei rote Balken, in dem verbreitertem rechten Feld eine steigende goldene Hindin mit einem darübergelegten und nach unten weisenden silbernen Pfeil.
Flaggenbeschreibung: Auf dem von Rot und Gelb im oberen Drittel geständertem Flaggentuch und im Kreuzpunkt aufgelegt das Gemeindewappen.
Bergkirche
Dieses Gotteshaus wurde im 14. Jahrhundert erbaut; dafür sind die beiden Wappen der Duborner und Weinsberger am gotischen Eingangsportal steinerne Zeugen. Der Turm ist mit Sicherheit weit über 100 Jahre älter - ein mächtiger quadratischer Wehrturm. Der Turmhelm stammt aus dem 19. Jahrhundert. Im Inneren der Kirche ist ein Matronenrelief vermauert. Es befand sich ursprünglich in der Friedhofsmauer und wurde möglicherweise von einer römischen Siedlungsstelle im Mümlingtal hierher verschleppt.[2] Ein Abguss ist an der nahe gelegenen Römischen Villa Haselburg zu sehen.
Sport
Der größte Verein war der KSV Mümling-Grumbach mit seinen Sparten Fußball, Tischtennis und Gesang. Im Jahr 2003 wurden die einzelnen Abteilungen ausgegliedert in drei eigenständige Vereine.
Mit über 400 Mitgliedern zählt auch der Turnverein 1894 Mümling-Grumbach e.V. zu einem der größten Vereine. Über 100 Kinder und Jugendliche gehören dazu. In zahlreichen Sparten wird ein breitgefächertes Angebot an Freizeitsport (keine Ballsportarten) für alle Altersklassen und Geschlechter angeboten.
Kultur
Puppenbühne
Die 1977 von Ina Schimmel gegründete Puppenbühne inzwischen im Odenwald relativ gut bekannt.
Nostalgie-Museum
Das Nostalgie-Museum betrachtet alle Bereiche des häuslichen Lebens, beginnend von der Arbeit über Küche, Kleidung, die gute Stube bis hin zu Spielzeug und Kinderwagen.
Verkehr
Mümling-Grumbach ist durch die Odenwaldbahn an Frankfurt, Darmstadt, Hanau sowie Erbach und Eberbach angeschlossen, auch wenn nicht mehr alle Züge an dem Grumbacher Bahnhof halten.
Literatur
- Heinz Reitz: Mümling-Grumbach – Stationen eines Dorfes im Odenwald.. In: Verein für Heimatgeschichte Höchst im Odenwald (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte von Höchst im Odenwald. Höchst im Odenwald 2006, S. 353–359.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Zahlen, Daten, Fakten der Gemeinde Höchst
- ↑ Egon Schallmayer in: Dietwulf Baatz und Fritz-Rudolf Herrmann (Hrsg.): Die Römer in Hessen. Lizenzausgabe der 3. Auflage von 1989. Nikol, Hamburg 2002 S. 350. ISBN 3-933203-58-9; ; Marion Mattern: Römische Steindenkmäler aus Hessen südlich des Mains sowie vom bayerischen Teil des Mainlimes. Corpus Signorum Imperii Romani. Deutschland Bd. 2,13, Mainz 2005, Verlag des Romisch-Germanischen Zentralmuseums; In Kommission bei Habelt, Bonn, ISBN 3-88467-091-3 S. 177 und Tafel 118.
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