Neurath (Grevenbroich)

Neurath (Grevenbroich)
Vereinsbaum in der Ortsmitte
Gut Nanderath

Neurath ist der südlichste Ort in der Stadt Grevenbroich in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Mit Frimmersdorf bildet es gleichzeitig die Grenze des Rhein-Kreises Neuss und des Regierungsbezirk Düsseldorf zum benachbarten Rhein-Erft-Kreis (Regierungsbezirk Köln).

Geschichte

Die erstmalige urkundliche Erwähnung war im Jahre 1253. Die ältesten Teile der katholischen Pfarrkirche St. Lambertus stammen aus dem 12. Jahrhundert. 1465 wurde Gut Nanderath erstmals urkundlich erwähnt. Neurath war bis 1794 ein Teil des Amtes Grevenbroich im Herzogtum Jülich. 1794 wurde der Ort von französischen Soldaten besetzt und es wurde die Commune Neurath gebildet, die der Mairie Frimmersdorf angehörte und damit ein Teil des Kantons Elsen war. 1815 entstand die Gemeinde Neurath im Kreis Grevenbroich im Regierungsbezirk Düsseldorf in der preußischen Rheinprovinz.

Um 1880 hatte Neurath 680 Einwohner in 145 Häusern und sechs Höfen, die vor allem in der Landwirtschaft arbeiteten. Durch die zufällige Entdeckung von Braunkohle bei dem Bau eines Brunnens im Jahr 1858 wuchs der Ort mit der Braunkohleindustrie im Tagebau Neurath. Am 1. Juli 1969 schlossen sich die selbständigen Gemeinden Frimmersdorf und Neurath zu der neuen Gemeinde Frimmersdorf zusammen.[1] Seit dem 1. Januar 1975 ist Neurath ein Stadtteil der Stadt Grevenbroich.[2]

Neurath und Frimmersdorf wachsen heute immer mehr zusammen. Fast alle Vereine, so z. B. der Fußballverein SG Frimmersdorf/Neurath, sowie die Grundschule und der Kindergarten werden gemeinsam betrieben. In den kommenden Jahren sind Neubaugebiete geplant, die die Orte noch mehr zusammen wachsen lassen.

Bevölkerungsentwicklung

  • 1880: 680
  • 1910: 1.006
  • 1930: 1.428
  • 1933: 1.424
  • 1939: 1.375
  • 2003: 2.303
  • 2010: 2.185

Wirtschaft und Infrastruktur

Auf dem Gebiet von Neurath steht das Kraftwerk Neurath. Neben dem Kraftwerk Neurath wird ein neues Kohlekraftwerk („BoA 2 und 3“) gebaut sowie ein Gewächshauspark (11ha) für Tomaten, welches durch Fernwärme des Neurather Kraftwerks ökologisch betrieben werden soll. Rund um Neurath befindet sich aber auch die Erzeugung erneuerbarer Energien wie die Photovoltaik-Anlage am Neurather See und der Windpark auf der Neurather Kippe. Beide Anlagen wurden als beispielhaft in die Straße der Energie aufgenommen.

Neurath liegt verkehrsgünstig an der Energiestraße (L375) (Anschluss an Autobahn Richtung Düsseldorf/Aachen sowie die B59 Richtung Köln).

Freizeit

Im Zuge der Rekultivierung des Braunkohle-Tagebaus Neurather Nord im Rheinischen Braunkohlerevier wurde ein Landschaftsschutzgebiet mit dem Neurather See geschaffen. Ebenfalls im Zuge der Rekultivierung ist die Neurather Kippe entstanden. Beide Rekultivierungen eignen sich bestens zum Wandern und Radfahren.

Das ehemalige Wellenfreibad Neurath wurde nach fast zehn Jahren Leerstand in einen ein Angelsportpark umgewandelt. [3]

Fest im Dorfleben integriert ist der Bürgerschützenverein Neurath. Dieser richtet zahlreiche Feste im Dorf aus und feiert sein jährliches Schützenfest am zweiten September-Wochenende. Zu einem Highlight im Dorf gehört der Klompenumzug am Schützenfest Montag. Es kommen von weit her leute um den Umzug zu sehen. Er besteht aus mittlerweile 50 Zügen und ist somit der größte Klompenumzug im Umkreis.

In unmittelbarer Nähe zu Neurath befindet sich außerdem noch ein Golfplatz sowie eine Motor-Cross-Strecke.

Vereine

  • Fußballverein „SG Frimmersdorf/Neurath“
  • Bürgerschützenverein Neurath - Bruderschaft im Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften
  • Angelverein ASV-Glückauf Neurath
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Tennisverein „Rot-Weiß Frimmersdorf-Neurath e.V“
  • Sportschießen (unter dem ehemaligen Schwimmbad)
  • Turnverein
  • Gartenbauverein Neurath

Öffentliche Einrichtungen

  • Kindergarten
  • Grundschule
  • Jugendtreff
  • Sportplatz und Bolzplatz

Persönlichkeiten

  • Wilhelm Clemens - 1847 in Neurath geborener Maler und Kunstsammler

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  3. [1]

Weblinks


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