Nikolai de Treskow

Nikolai de Treskow (* 1965 in Frankfurt am Main unter dem Namen Nikolai Hanf-Dressler) ist ein ehemaliger deutscher Musiker und war, nach eigenem Bekunden, Deutschlands einziger Minnesänger.

Leben

Nikolai de Treskow wuchs in Wien, München und im Tessin auf. Nachdem er zunächst am Sprachen & Dolmetscher Institut München Englisch und Italienisch belegte, begann er 1988 in Straßburg sein Studium Alter Musik und setzte dieses bis 1992 in Arnheim fort. Später folgte ein Schauspielstudium in Frankfurt am Main.^[1]

Nikolai de Treskow trat von 1994 bis 2008 entweder in der Rolle des Minnesängers mit Harfe oder mit Hypnoseshows auf, vornehmlich in der Erlebnisgastronomie, auf Varietéveranstaltungen und im Rahmen von Mittelaltermärkten.^[2] Begleitet wurde er dabei seit 1999 durch Katharina Marquard.^[3]

Durch verschiedene Projekte und Fernsehauftritte genoss der zeitweise Bewohner der Burg Ziesar eine Zeit lang die Aufmerksamkeit eines breiteren Publikums.^[4] 1995 erlangte er beispielsweise durch das Beminnen von 760 Frauen einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.^[5]

1996 spielte er im Vorprogramm der letzten Tour von Rio Reiser^[6]

Veröffentlichungen

• In Taberna (Promo Maxisingle). EastWest Records, 1997, PM1587
• Die hohe Kunst der Verführung. Liebe und Lust nach den Spielregeln der mittelalterlichen Minne. Campus, Frankfurt am Main, 1997, ISBN 3-593-35808-5
• Rupert von Regenstein. Eine mittelalterliche Geschichte (zusammen mit Ulrich Faure und Uschi Heusel). Ritschel, Gladenbach, 1998, ISBN 3-931929-10-8

Siehe auch

• Living History; Histotainment

Literatur

• Peter Feist: Burg Ziesar – Die Burg des Minnesängers Nikolai de Treskow. Bd. 40 der Reihe Der historische Ort, Homilius, Berlin 1997, ISBN 3-931121-39-9
• Einmalig? In: Minne, Ausgabe 8, November 1998
• Minnesänger: Der Letzte seiner Art. In: Geo Epoche, Ausgabe 2Mittelalter, Oktober 1999
• Julia Bathelt, Susanne Koelbl: Singende Strumpfhose. In: Der Spiegel. Nr. 24, 2000, S. 116 (online).

Weblinks

• Fanklub

Einzelnachweise

1. ↑ Sven Brömsel: Liebeswerbung als Kult und Kunstform. In: Berliner LeseZeichen des Luisenstädtischen Bildungsvereins, 1998
2. ↑ Andreas Kurtz: Grapschverbot für Betriebsfremde. In: Berliner Zeitung,, 9. April 1998
3. ↑ Christoph Kutzer: Cornix Maledictum – Mariage En Noir (CD Kritik ). In: Sonic Seducer, Ausgabe 12/2003
4. ↑ Andreas Kurtz: Schnelle Minne zwischendurch. In: Berliner Zeitung, 20. Januar 1999
5. ↑ suz: Kunst des Balzens auf der Burg. In: Berliner Zeitung, 18. Dezember 1995
6. ↑ Hollow Skai: Das alles und noch viel mehr. Rio Reiser. Die inoffizielle Biographie des Königs von Deutschland. München 2006, Seite 190, ISBN 3-453-12038-8

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