Nikolaus von Oldenburg-Delmenhorst

Nikolaus von Oldenburg-Delmenhorst

Nikolaus von Oldenburg-Delmenhorst (* unbekannt; † 8. Dezember 1447 in Delmenhorst) war von 1421 bis 1434 Erzbischof von Bremen.

Schon während der Amtszeit Johannes II. von Schlamstorf verpfändete Graf Otto IV. (VII.) von Delmenhorst 1414 hoch verschuldet dem Stift Bremen seine Grafschaft Delmenhorst. Er stellt sogar die Eingliederung in das Stift in Aussicht, wenn sein Sohn Nikolaus zum Erzbischof gewählt werden würde. Nachdem dieser versprochen hatte, keine Stiftsgüter zu verpfänden, wurde er 1421 zum Erzbischof gewählt und übertrug Delmenhorst dem Erzstift. Was als lukrative Erweiterung des Erzstiftes geplant war, geriet aber zu einem Fehlschlag.

Nikolaus erwies sich als sehr streitbar und ließ sich immer wieder in kostspielige Kriegszüge und Fehden hineinziehen. 1425 lag er im Streit mit den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg, überfiel zu Weihnachten das mit den Herzögen verbündete Verden und löste damit die Horneburger Fehde aus, die über 18 Jahre lang zu gegenseitigen Raubzügen führte. Erst nachdem 1443 die Horneburger Burgmannschaft Urfehde schwören musste, konnte man den Raubzügen Einhalt gebieten.

1426 zog er mit Bremen und fürstlichen Verbündeten gegen die Friesen. Dieser Kriegszug endete in einem Debakel, nach einer schweren Niederlage bei Detern geriet Nikolaus in Gefangenschaft. Dem Bremer Rat gelang es allerdings Nikolaus ohne Lösegeldzahlung wieder frei zu bekommen.

Um die Kosten der Kriegszüge zu decken, war Nikolaus gezwungen entgegen seinem Versprechen immer mehr Stiftsgüter zu verpfänden. Aufgrund der desolaten Finanzlage zwangen das Domkapitel und der Bremer Rat Nikolaus 1432 dazu, Graf Otto von Hoya als Administrator anzunehmen. Dieser versprach sich die Stiftsschulden zu übernehmen mit dem Ziel, Nikolaus als Erzbischof nachzufolgen. Er bekam dafür die Burg Langwedel als Pfand. Der Bremer Rat hatte aber mit den Herzögen von Lüneburg ein Abkommen getroffen, dem später auch der Verdener Bischof Johannes III. von Asel und die Grafen von Hoya beitraten. Diese planten, den Lüneburger Abt Baldwin II. von Wenden als Erzbischof einzusetzen. Im Winter 1432/33 kam es zu einer Fehde zwischen dieser Koalition und Otto von Hoya, die im Frühjahr 1433 beigelegt werden konnte. Nikolaus resignierte 1435 zugunsten Baldwins, bekam aber Delmenhorst zusammen mit Hagen und einiger anderer Ländereien zu seiner Altersversorgung zurück. Diese Ländereien sollten nach Nikolaus Tod zurückgegeben werden.

Nikolaus widerrief 1436 die im Zuge der Abdankung vereinbarten Verträge und überschrieb Delmenhorst der Grafschaft Oldenburg. Das Erzstift konnte seine Rechte nach dem Tod Nikolaus nicht geltend machen, da diese Überschreibung durch den Bremer Rat gedeckt war. Dietrich von Oldenburg hatte diesem 2000 Gulden dafür gezahlt.

Literatur

  • Eckhard Danneberg, Heinz-Joachim Schulze (Hrsg.): Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser. Band II "Mittelalter", Landschaftsverbandes der ehem. Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 1995, ISBN 3-9801919-8-2
  • Hans G. Trüper: Ritter und Knappen zwischen Weser und Elbe - Die Ministerialität des Erzstifts Bremen, Landschaftsverbandes der ehem. Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2000, ISBN 3-931879-05-4


Vorgänger Amt Nachfolger
Johannes II. von Schlamstorf Erzbischof von Hamburg-Bremen
1421–1434
Baldwin II. von Wenden

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