Nissan Laurel

Nissan Laurel
Nissan Laurel
Hersteller: Prince/Nissan
Produktionszeitraum: 1968–2002
Klasse: Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Stufenheck, viertürig
Coupé, zweitürig
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines

Der Nissan Laurel ist ein von Frühjahr 1968 bis Ende 2002 in acht Generationen produziertes Fahrzeug der oberen Mittelklasse des japanischen Automobilherstellers Nissan. Er war ursprünglich von Prince entwickelt worden und gelangte nach der Prince-Übernahme durch Nissan als Nissan auf den Markt.

Einige Laurel-Generationen wurden in den 1970er- und 1980er-Jahren als Datsun Laurel oder Datsun 1800 sowie später als Nissan Laurel nach Europa exportiert.

Inhaltsverzeichnis

Laurel (C30), 1968–1972

Nissan Laurel C30

Im April 1968 präsentierte Nissan den neuen, technisch mit dem ebenfalls von Prince entwickelten Nissan Skyline verwandten Laurel in den Ausführungen de Luxe und Super de Luxe als viertürige Limousine mit 1,8-Liter-Vierzylindermotor und hinterer Einzelradaufhängung. Im Sommer 1970 kam ein zweitüriges Hardtop-Coupé hinzu, im Sommer 1971 ein Zweilitermotor.

Laurel (C130), 1972–1977

Nissan Laurel C130 Hardtop-Coupé

Im April 1972 erschien die zweite Laurel-Generation, wiederum als viertürige Limousine und zweitüriges Hardtop-Coupé. Die Limousine besaß nun eine blattgefederte starre Hinterachse, das Coupé weiterhin einzeln aufgehängte Hinterräder. Zu den bekannten Vierzylindern mit 1,8 und 2,0 Litern Hubraum kam ein Zweiliter-Sechszylinder hinzu. Ab Oktober 1973 gab es zusätzlich einen 2,6-Liter-Reihensechszylinder, der Ende 1975 durch einen 2,8-Liter ersetzt wurde.

Laurel (C230/C231), 1977–1980

Nissan Laurel C231

Im Januar 1977 erfolgte der nächste Modellwechsel. Der Laurel wurde erstmals auch als pfostenlose viertürige Hardtop-Limousine angeboten; die reguläre Limousine und das Coupé blieben im Angebot. Für Vortrieb sorgten wahlweise ein 1,8-Liter-Vierzylinder, ein Zweiliter-Reihensechszylinder mit Vergasern oder Einspritzung, ein 2,8-Liter-Sechszylinder oder ein Zweiliter-Dieselvierzylinder. Im Herbst 1978 erhielt der Laurel im Zuge eines Faceliftes eckige statt runder Doppelscheinwerfer.

Dieser Laurel wurde mit einem gewissen Erfolg auch in Deutschland angeboten. Ab der IAA 1977 wurde der Laurel unter der Bezeichnung Datsun 200 L als Limousine und Coupé zu Preisen von 14.490 bis 15.490 DM mit Zweiliter-Reihensechszylinder (71 kW/96 PS) und kompletter Ausstattung angeboten. Diese frühen Deutschland-Modelle entsprachen optisch dem Laurel C230 und trugen runde Doppelscheinwerfer. Im Mai 1979 wurde der 200 L durch den Datsun Laurel der Baureihe C231 (eckige Doppelscheinwerfer) ersetzt, der von dem aus dem Datsun 240K-GT und dem Datsun 240Z bekannten 2,4-Liter-Sechszylinder (hier mit 83 kw/113 PS) angetrieben wurde.

Laurel (C31), 1980–1984

Nissan Laurel C31

Auch der im November 1980 eingeführte Laurel der Baureihe C31 stieß als preiswerter Sechszylinderwagen in Europa auf eine gewisse Resonanz. Die neue Karosserie mit je drei Seitenfenstern und angeschrägter Frontpartie zeigte Ähnlichkeit mit dem Opel Senator. Basismotor war weiterhin der 1,8-Liter-Vierzylinder, darüber rangierten ein Zweiliter-Vierzylinder, ein Zweiliter-Sechszylinder (auch als Turbo lieferbar), ein 2,4 Liter großer Reihensechszylinder und Dieselmotoren von 2,0 und 2,8 Litern Hubraum. Das Coupé entfiel, im Programm blieben viertürige Limousinen mit oder ohne B-Säulen.

In Deutschland wurde der Laurel C31 ab Mai 1981 unter dem Markennamen Datsun mit Sechszylinder-Benzinmotoren (2 oder 2,4 Liter, 71 bis 83 kW/96 bis 113 PS) oder dem 2,8-Liter-Diesel (60 kw/82 PS) verkauft; die Preise beliefen sich anfangs zwischen 16.895 bis 21.095 DM.

Im Herbst 1983 entfiel der Zweiliter, die Leistung des 2,4-Liters wurde auf 88 kW/120 PS angehoben, zugleich erfolgte die Umbenennung in Nissan Laurel. In Kombination mit dem 2,4-Liter-Benziner und dem 2,8-Liter-Diesel wurde obligatorisch eine höherwertige Ausstattung mit unter anderem elektrischen Fensterhebern an allen vier Türen, Zentralverriegelung, Servolenkung, Scheinwerfer-Wischwaschanlage und hochwertigen Velours-Sitzpolstern geliefert. Gegen Aufpreis gab es, auch für den Diesel, ein Dreigang- (ab 1983: 4-Gang-)Automatikgetriebe sowie ein elektrisches Stahlschiebedach und Metalliclackierung. Leichtmetallräder und eine Klimaanlage konnten auf Wunsch vom Vertragshändler mit Originaltteilen aus Japan, wo es diese Ausstattung bereits ab Werk gab, nachgerüstet werden.

Zu dieser Zeit war der 2,8-l-Sechszylinder-Diesel in Deutschland in dieser Fahrzeugklasse sowohl preislich als auch ausstattungsmäßig eine absolute Ausnahme. Lediglich BMW(524D) und Volvo(240/244/245 Diesel) konnten eine ähnliche Motorisierung anbieten, allerdings zu erheblich höheren Preisen. Bei Mercedes-Benz gab es leistungsmäßig zwar den vergleichbar motorisierten 300D im W123 mit 65 kW/88 PS, jedoch „nur“ als 5-Zylinder (sogar in einer Turbovariante mit 92 kW/125 PS), der aber in Deutschland ausschließlich als Automatikversion im W123 Kombi, angeboten wurde. Eine Sechszylindervariante dieses Motors hätte nicht in die vorhandene Karosserie gepasst. Ein neu entwickelter Sechszylinder-Diesel wurde daher erst später in der Baureihe W124 als 300D/300D Turbodiesel angeboten.

Die Fahrleistungen/Verbrauch des C31 lagen beim 2,4-l-6-Zylindervergasermotor mit 5-Gang-Schaltgetriebe bei ca. 172 km/h und 12,5 l/100 km Normalbenzin (3-Gang-Automatik:165 km/h, 13,5 l/100 km; 4-Gang-Automatik: 165 km/h; bei ca. 12,8 l/100 km). Der 2,8-l-Diesel mit 5-Gang-Schaltgetriebe erreichte 160 km/h bei ca. 9,0 l/100 km Dieselkraftstoff (3-Gang-Automatik: 155 km/h bei ca. 9,5 l/100 km, mit der später lieferbaren 4-Gang-Automatik: 155 km/h bei ca. 9,2 l/100 km) Die 4-Gang-Automatik brachte außer einem geringeren Verbrauch sowohl beim Benziner als auch beim Diesel eine erhebliche Geräuschverringerung bei niedrigeren Motordrehzahlen mit sich, was den Komfort spürbar verbesserte.

Laurel (C32), 1984–1989

Nissan Laurel C32

Der im Oktober 1984 vorgestellte Laurel der Baureihe C32 wurde durch Osamu Ito betont kantig gestaltet und war der letzte Laurel, der in größerem Umfang exportiert wurde. Wiederum wurden ausschließlich viertürige B-Säulen- und Hardtop-Limousinen angeboten. Im C32 gab es den 1,8-Liter-Vierzylinder, Sechszylindermotoren von 2,0, 2,4 und 3,0 Litern Hubraum und den 2,8-Liter-Dieselmotor. Der 2,4-Liter-V6 mit 94 kW /128 PS im Nissan Laurel GL erreichte 190 km/h. Der Nissan Laurel SGX hatte einen 3,0 Liter großen V6-Motor mit 109 kW/148 PS bzw. 115 kW/156 PS, welcher die 1380 kg schwere Limousine auf über 200 km/h beschleunigte. Der am stärksten motorisierte Laurel C32 hatte eine 2,0-Liter-RB20DET-Maschine mit 129 kW/175 PS.

Anfang 1986 erschien der C32 als Nissan Laurel in Deutschland. Zur Wahl standen der bekannte 2,4-Liter-Reihensechszylinder, jetzt mit Einspritzung und 94 kW/128 PS, sowie der 2,8-Liter-Diesel mit anfangs unveränderter Leistung, später mit 66 kW/90 PS. Ab Sommer 1987 wurde nur noch der Diesel angeboten. Die Preise beliefen sich bei Einführung auf 23.795 DM (Benziner) und 25.695 DM (Diesel).

1987 erfolgte ein kleineres Facelift mit Änderungen an Stoßstangen, Scheinwerfern und Heckleuchten.

Nachfolger auf dem europäischen Markt war ab Anfang 1989 der Nissan Maxima.

Der Laurel C32 war weltweit das erste Serienfahrzeug mit elektrischen Fensterhebern.

Hardtop-Limousine mit gekappter B-Säule und rahmenlosen Scheiben


Laurel (C33), 1989–1993

Nissan Laurel C33

Im Januar 1989 debütierte der Laurel C33, den es wiederum als viertürige Limousine und als Hardtop-Limousine gab. Noch immer diente der 1,8-Liter-Vierzylinder als Basismotor, daneben gab es einen Zweiliter-Sechszylinder mit einer oder zwei obenliegenden Nockenwellen und als DOHC-Turbovariante, ferner den bekannten sechszylindrigen Dieselmotor mit 2,8 Litern Hubraum. Anfang 1991 kam zusätzlich ein 2,5-Liter-DOHC-Reihensechszylinder mit Fünfgangautomatik ins Angebot. Die Motoren leisteten jetzt bis zu 151 kW/205 PS.

Laurel (C34), 1993–1997

Nissan Laurel C34

Mit dem im Januar 1993 vorgestellten Laurel C34 entfiel die Hardtop-Limousine; einzige angebotene Karosserieform war nun die gewöhnliche B-Säulen-Limousine. Auch der Vierzylinder entfiel; angeboten wurde der Zweiliter-Sechszylinder in zwei Versionen (SOHC und DOHC), der DOHC-2,5-Liter und der 2,8-Liter-Dieselmotor. Die Top-Version des Laurel C34 hatte eine RB25DET Maschine mit 173kW/235PS.

Laurel (C35), 1997–2002

Nissan Laurel C35

Im Juni 1997 feierte der achte und letzte Nissan Laurel Premiere. Das Angebot wurde weiter ausgedünnt und umfasste nur noch Varianten mit dem DOHC-Zweiliter, dem 2,5-Liter-Benziner und dem 2,8-Liter-Diesel. Die Leistung der Limousine betrug bis zu 206 kW/280 PS. Ende 2002 wurde der Laurel aus der Produktion genommen.

Quellen

  • Automobil Revue, Katalognummern 1969, 1973, 1979, 1982, 1987, 1998, 2000.
  • Joachim Kuch: Japanische Autos.' Motorbuch Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-613-01365-7, S. 191–195.

Weblinks

 Commons: Nissan Laurel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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