Nottwil

Nottwil
Nottwil
Wappen von Nottwil
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Luzern
Amt: Surseew
Gemeindenummer: 1094i1f3f4
Postleitzahl: 6207
Koordinaten: (652998 / 220681)47.1349958.137222526Koordinaten: 47° 8′ 6″ N, 8° 8′ 14″ O; CH1903: (652998 / 220681)
Höhe: 526 m ü. M.
Fläche: 10,33 km²
Einwohner: 3283 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.nottwil.ch
Karte
Karte von Nottwil
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Nottwil (lokal: Nottu) ist eine politische Gemeinde im Amt Sursee des Kantons Luzern in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeinde liegt am Westufer des Sempachersees zwischen Sempach und Sursee. Sie umfasst neben der Hauptsiedlung, die aus dem Oberdorf und dem am Sempachersee liegenden Unterdorf besteht, zahlreiche weitverstreute Weiler und Häusergruppen. Mit dem Dorf zusammengewachsen sind die Weiler Oberei (549 m.ü.M.) und Ei (528 m.ü.M.). Westlich vom Dorf liegt Büel (auch Bühl geschrieben; 587 m.ü.M.). Am Sempachersee südöstlich von Nottwil-Dorf findet man die Ortsteile Meienbach (508 m.ü.M.) und Eggerswil (517 m.ü.M.).

Nottwil grenzt an Buttisholz, Neuenkirch, Oberkirch und Ruswil.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 1'212
1900 928
1910 1'072
1930 1'115
1950 1'185
1970 1'340
1980 1'538
1990 2'078
2000 2'682
2004 2'780

In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts sank die Bevölkerung wegen der Abwanderung in die Industriezentren massiv (1850-1900:-23,4%). Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wuchs sie markant (1900-1910:+15,5%) - danach bis 1970 stetig, aber langsam. Seither nimmt die Bevölkerung stark zu. Die Einwohnerzahl verdoppelte sich in diesem Zeitraum (1970-2004:+107,5%). Dies ist auf die schöne Lage am Sempachersee und die Nähe zum regionalen Zentrum Sursee zurückzuführen.

Sprachen

Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 92,77% Deutsch, 1,45% Italienisch und 1,30% Albanisch als Hauptsprache an.

Religionen - Konfessionen

Früher waren alle Bewohner Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Zusammensetzung wie folgt aus. Es gibt 76,40% römisch-katholische-, 11,52% evangelisch-reformierte- und 0,86% orthodoxe Christen. Daneben findet man 5,56% Konfessionslose und 2,05% Muslime. Die Muslime sind albanischer, türkischer und kurdischer Nationalität.

Herkunft - Nationalität

Von den 2'975 Einwohnern Ende 2006 waren 2'680 Schweizer und 295 (9,9 %) Ausländer. Bei der letzten Volkszählung waren 87,81 % Schweizer Staatsangehörige. Die grössten Einwanderergruppen kommen aus Serbien-Montenegro, Deutschland, Italien, Portugal, der Türkei, den Niederlanden und Mazedonien.

Verkehr

Nottwil liegt an der Bahnlinie Luzern-Olten und hat eine eigene Haltestelle. Ausserdem verbinden die Buslinien Sursee-Buttisholz-Wolhusen Spital und einige Früh- und Abendkurse der Postautolinie Luzern-Neuenkirch, welche von und bis Nottwil Bahnhof verkehren, die Gemeinde mit dem Umland. Seit dem Fahrplanwechsel 2006/2007 wurde die Postautolinie Luzern-Neuenkirch eingestellt. Die entfallenen Kurse werden von der SBB sichergestellt. Dazu wurde in Sursee der Bahnhof um ein Geleise erweitert. Nottwil liegt an der Strasse Luzern-(Neuenkirch-)Sursee. Die nächsten Autobahnanschlüsse sind Sursee im Norden und Sempach im Süden. Beide liegen an der A2 und sind jeweils 8 km entfernt.

Geschichte

Die Gegend war bereits früh besiedelt. Davon zeugen jungsteinzeitliche Pfahlbauten, Reste römischer Gebäude und ein bei Iflikon gefundener römischer Bronze-Dreifuss. Erstmals historisch erwähnt wird Notewile im Urbar des Klosters Einsiedeln 1217/22. Zuerst regierte eine adlige Familie, die Herren von Nottwil, die Gemeinde im Namen der Herren von Gösgen im heutigen Kanton Solothurn. Bald darauf übernahmen die Herren von Tannenfels das Meieramt im Namen des Klosterstifts Beromünster. Die Gemeinde war bis 1798 ein Teil des Eiamts, welches ein Teil des Michelsamts war. Im Jahr 1348 verkaufte Catarina von Wessenberg, die Witwe Burkhards II. von Sursee und Tannenfels, ihre Rechte an die Deutschordensritter. Wegen der Parteinahme des Ordens für die Habsburger wurde die Burg Tannenfels von den Luzernern im Jahr 1386 zerstört. Die Gemeinde geriet als Teil des Michelsamts im Jahr 1415 unter die Herrschaft der Stadt Luzern. Sie beteiligte sich 1799 am kurzfristigen Aufstand gegen die neuen französischen Herren, dem sogenannten Käferkrieg. Von 1798 bis 1803 gehörte sie zum Distrikt Sempach, seither zum Amt Sursee.

Sonstiges

In Nottwil stehen in einer 1990 errichteten eigenen Siedlung das Schweizer Paraplegiker-Zentrum[2] und das Ausbildungszentrum des Schweizerischen Roten Kreuzes. Zudem wurde am 1. Oktober 2005 das Guido A. Zäch Institut für Klinische Forschung eröffnet. Auch die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung, der Dachverband der Querschnittgelähmten, befindet sich in Nottwil.

Seit 2009 verbindet Nottwil mit der deutschen Stadt Schwaigern in Baden-Württemberg eine Städtepartnerschaft.[3]

Weblinks

 Commons: Nottwil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. paranet.ch: Schweizer Paraplegiker-Zentrum - Gut aufgehoben sein, Zugriff am 18. Februar 2010
  3. Gründung der Städtepartnerschaft nottwil.ch

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