Paiste

Paiste
Paiste AG
Paiste-Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft [1]
Gründung 1945
Sitz Nottwil, Schweiz
Leitung Erik Paiste
(Geschäftsführer und VR-Präsident)
Branche Musikinstrumentenbau
Produkte Schlagzeugbecken und Gongs
Website www.paiste.com
16-Zoll-Crashbecken (Bronze) der Marke Paiste
Paiste 2002 Sound Edge Hi-Hat (14")

Paiste ist ein Schweizer Familienunternehmen und Hersteller von Schlagzeug-Becken mit Sitz im luzernischen Nottwil. Die Firma wurde 1945 in Deutschland gegründet, leitet jedoch seit 1957 die Geschäfte vom Hauptfirmensitz von der Schweiz aus.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Musiker und Komponist Michail Toomas Paiste gründete 1901 in Sankt Petersburg einen Verlag und ein Musikgeschäft, in welchem auch Musikinstrumente hergestellt und repariert wurden. Bis zum Umbruch in Russland 1916 florierte das Geschäft. Durch die Oktoberrevolution musste er seine Geschäfte einstellen.

1917 kehrte er in sein Heimatland Estland zurück und begann, seine Geschäfte in Tallinn wieder aufzubauen. Hier begann er auch mit seinem Sohn Michail M. Paiste, Becken für Konzert- und Marschgruppen zu entwerfen und herzustellen. Um den Geschmack der modernen Musik und der Entwicklung des Schlagzeugs zu treffen, begann der Sohn, ein eigenes Konzept zu entwickeln. Er stellte Becken nach türkischer Bauweise her, welche er der chinesischen vorzog. In dieser Zeit entwickelte er auch die ersten Gongs. Die so entstandenen Instrumente bekamen Auszeichnungen und Anerkennung und er begann, sie nach Europa, USA und Übersee zu exportieren.

Durch den Zweiten Weltkrieg war Michail M. gezwungen, 1940 Estland zu verlassen und den Familienbetrieb in Polen wieder aufzubauen. Die Firma kämpfte mit der durch den Krieg verursachten Rohstoffknappheit und der schwierigen Aufrechterhaltung internationaler Kontakte. All das wurde dennoch überwunden.

Gegen Ende des Krieges 1945 verließen Michail M. und seine Familie Polen als Flüchtlinge, er baute daraufhin in Brunsbüttel (Südseite) sein Geschäft wieder auf. Zum dritten Mal begann er nun, Becken und Gongs zu produzieren. Die Verlegung der Produktion nach Burg (Dithmarschen) scheiterte, so dass im Jahre 1957 von Michail M. in der Schweiz eine Manufaktur begründet wurde. Die dritte Generation, seine Söhne Robert und Toomas, wurde in das Unternehmen eingeführt. Eine neue Ära begann, als Robert und Toomas Paiste den Firmensitz in Nottwil zum Mittelpunkt der internationalen Geschäfte machten.

1981 wurde mit der Gründung von Paiste America in den USA eine Zweigstelle errichtet. 1995 wurde in Estland ebenfalls eine Zweigstelle aufgebaut, nach 50-jähriger Abwesenheit im gleichen Jahr auch ein Werk in Spanien. Die deutsche Tochtergesellschaft befindet sich in Schacht-Audorf.

Paiste ist neben Zildjian einer der weltführenden Beckenhersteller.

Zu den Endorsern gehören Drummer-Legenden wie Charlie Benante, Stewart Copeland, Nicko McBrain, Tico Torres, Jeff Porcaro, John Bonham, Jim Keltner, oder Ian Paice.

Serien

  • Super: ab 1960er – Einsteigerbereich
  • Dixie: ab 1960er – untere Mittelklasse
  • Stambul: 1960er – gehobene Mittelklasse. Wurde sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz gefertigt, mit entsprechend veränderten Einpressungen. Später Stambul 65 (mit B-8-Legierung) und Stambul 66, mit geänderten Einpressungen.
  • Giant Beat: 1960er – Top-Linie
  • 101: ab 1970er – Nachfolger der Super
  • 404: ab 1970er – Nachfolger der Dixie
  • 505: ab 1970er – Nachfolger der Stambul
  • Formula 602: ab 1960er – Top-Serie. Stand preislich noch oberhalb der 2002. Die Becken waren sehr dünn, damit gerade für Jazz-Schlagzeuger geeignet, die viel mit Besen spielen. Allerdings waren die Becken insoweit auch sehr anfällig für Beschädigungen, besonders wenn sie sehr hart und mit kräftigen Sticks angespielt wurden, beispielsweise im Rock-Bereich. Dies war auch der Grund, sie letztlich so aus dem Programm zu nehmen. Formula 602 sind absolute Kultobjekte, sie werden zu extremen Liebhaberpreisen gehandelt. In dieser Serie wurden zum Ende der 1960er-Jahre erstmals Sound-Edge-HiHats (mit am unteren Becken gewelltem Rand) gefertigt. Zum Jahr 2011 wurde diese Serie wieder neu aufgelegt.
  • 2002: ab 1971 – legendäre Top-Serie. Wird noch heute gefertigt. Zunächst mit schwarzem Aufdruck (sogenanntes Black Label), ab den 1980ern mit rotem Aufdruck (sogenanntes Red Label). HiHat-Becken sind in mehreren Versionen erhältlich, z.B. auch als Sound Edge.
  • Sound Creation: ab 1970er
  • Line: ab 1980er – Top-Serie
  • 200: ab 1980er – Einsteigerbereich
  • 400: 1986 bis 1995 – Einsteigerbereich
  • 1000: ab 1980er – Mittelklasse, aber unterhalb der 505
  • 1000 Rude: ab 1980er – nicht zu verwechseln mit den Rude
  • 3000: 1980er–1994 – ähnlich der 2002er-Serie
  • Rude: ab 1980er – Top-Linie
  • Sound Formula: ab 1990er - obere Mittelklasse, in Sound und Verarbeitung ähnlich der heutigen Signature Line
  • Brass Tones: ab 1990er – Einsteigerbereich
  • Alpha: preiswerte und hochqualitative Serie
  • Alpha 06: ab 2006 – Alpha-Serie mit neuem Logo, ab 2010 im Brilliant-Finish
  • Black Alpha: ab 2008 – Alpha-06-Serie neu mit schwarzer Lackierung unter dem Label von Slipknot-Drummer Joey Jordison
  • Visions: 1990er–2000 – schwarz lackierte Becken, Top-Serie
  • Dimensions: von 2000 bis 2005 hergestellte Serie; Top-Serie, gefertigt aus 2002er Bronze mit der Herstellungstechnik der Signature Line-Serie
  • 101&201: ab 2000 – Einsteigerklasse
  • PST3 & PST5: ab 2005 - Einsteiger- bzw. gehobene Einsteigerklasse
  • Twenty: ab 2007 – Anwendung im Pop, Blues, Soul, Rock, Jazz, Big Band, R&B, und Country
  • Twenty Masters Collection: ab 2011 - eine Serie von professionellen Ridebecken in diversen Ausführungen

Einzelnachweise

  1. Eintrag der «Paiste AG» im Handelsregister des Kantons Luzern

Weblinks


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