- Novalis-Preis für Literatur
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Die Sächsische Akademie der Künste ist eine Künstlersozietät und vereinigt Künstler und Kunsttheoretiker aus dem In- und Ausland.
Inhaltsverzeichnis
Aufgabe
Die Akademie ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts und hat als Einrichtung des Freistaates Sachsen die Aufgabe, "die Kunst zu fördern, Vorschläge zu ihrer Förderung zu machen und die Überlieferungen des sächsischen Kulturraums zu pflegen" (Gründungsgesetz von 1994). Sie spricht aus eigenständiger Verantwortung und entfaltet öffentliche Wirksamkeit. Sie bestimmt sie sich in ihrer Satzung als eine "Gemeinschaft von Künstlern und Kunsttheoretikern", die "Freiheit und Anspruch der Kunst gegenüber Staat und Gesellschaft" vertritt und "die Öffentlichkeit mit wichtigen künstlerischen Leistungen der Zeit bekannt" macht.
In der territorialen Mitte zwischen ihren älteren Schwester-Akademien in Berlin und München gelegen, sucht sie den Brückenschlag zu den mittel- und südosteuropäischen Nachbarländern, um die Kultur im europäischen Einigungsprozess als verbindendes Element stärker erfahrbar zu machen.
Seit 2005 richtet sie in Zusammenarbeit mit dem Mitteleuropazentrum der Technischen Universität Dresden die Chamisso-Poetikdozentur aus.
Geschichte
Die Akademie ist die jüngste von drei auf Länderbasis in Deutschland bestehenden Fünf-Klassen-Kunstakademien. Die Initiative zur Gründung der Sächsischen Akademie der Künste ging von einem Gründerkreis aus, dem nach 1990 unter anderem der Publizist und Essayist Friedrich Dieckmann, der Bildhauer Wieland Förster, der Musikvirtuose Ludwig Güttler, der Schauspieler Friedrich-Wilhelm Junge und der Kunsthistoriker Werner Schmidt angehörten. Nach Ausarbeitung von Gründungsgesetz und Satzung verabschiedete der Sächsische Landtag am 27. Mai 1994 das "Gesetz über die Errichtung der Sächsischen Akademie der Künste". Mit ihrer Konstituierung am 29. Februar 1996 (Berufung von 30 Gründungsmitgliedern) und der Besetzung von Präsidial- und Senatsfunktionen war der Gründungsprozess abgeschlossen.
Mitglieder
Die Sächsische Akademie der Künste vereinigt Ordentliche Mitglieder, Korrespondierende Mitglieder und Ehrenmitglieder aus dem In- und Ausland. Zu Mitgliedern können Künstler und Kunsttheoretiker gewählt werden, die sich durch ihr Werk in besonderer Weise ausgezeichnet haben und die durch Herkunft oder Wirksamkeit mit dem sächsischen Kulturraum verbunden sind. Diese werden von den Klassen der Akademie in geheimer Wahl nominiert und der Mitgliederversammlung zur Wahl vorgeschlagen. Vom Senat können der Mitgliederversammlung zudem Ehrenmitglieder zur Wahl vorgeschlagen werden. Selbstbewerbungen sind ausgeschlossen.
Zur Zeit gehören der Sächsischen Akademie der Künste 141 Mitglieder aus dem In- und Ausland an (Stand Januar 2009).
Aufbau
Organe der Akademie sind der Präsident, der Senat, der sich aus den Sekretären der fünf Klassen, dem Präsidenten und Vizepräsidenten zusammensetzt, und die einmal jährlich tagende Mitgliederversammlung.
- Präsident war von 2002 bis 2008 Prof. Dr. Ingo Zimmermann, sein Stellvertreter war Prof. Dr. Dieter Görne. Am 7. Juni 2008 wurde Udo Zimmermann zum neuen Präsidenten gewählt, sein Stellvertreter ist der Schriftsteller Peter Gosse.
Die Arbeit der Mitglieder gestaltet sich in den Klassen
- Baukunst, geleitet von Prof. Carlo Weber, Stellvertreter Wolfgang Kil
- Bildende Kunst, geleitet von Wolfgang Holler (kommissarisch)
- Darstellende Kunst und Film, geleitet von Holk Freytag, Stellvertreterin Michael Heinicke
- Literatur und Sprachpflege, geleitet von Richard Pietraß, Stellvertreter Thomas Rosenlöcher
- Musik, geleitet von Prof. Dr. Jörn Peter Hiekel, Stellvertreter Prof. Wilfried Krätzschmar
Die Akademie hat ihren Sitz im Blockhaus, Neustädter Markt 19, 01097 Dresden. Sie verfügt über eine Geschäftsstelle, der Präsidialsekretär ist Dr. Klaus Michael.
Preise
Hans-Theo-Richter-Preis
Der Hans-Theo-Richter-Preis für Bildende Kunst wird in der Regel alle zwei Jahre verliehen. Der von der Witwe Hans Theo Richters gestiftete Preis der Sächsischen Akademie der Künste wird für besondere Leistungen in der Malerei und Grafik vergeben und ist mit 20.000 Euro dotiert.
Der erste Preisträger, Max Uhlig, wurde von Hildegard Richter bestimmt, die folgenden Preisträger durch Entscheid einer Jury, bestehend aus Mitgliedern der Klasse Bildende Kunst der Sächsischen Akademie der Künste, dem Vorstand der Hildegard-und-Hans-Theo-Richter-Stiftung und dem Direktor des Kupferstich-Kabinettes der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Preisträger sind
- 1998 Max Uhlig, Dresden
- 1999 Jiri Kolar, Prag
- 2000 Paula Ribariu, Bukarest und Werner Wittig, Radebeul
- 2001 Peter Graf, Dresden
- 2003 Thomas Ranft, Chemnitz
- 2005 Lutz Fleischer, Dresden
- 2007 Wolfram Adalbert Scheffler, Berlin
Gottfried-Semper-Architekturpreis
Mit dem Gottfried Semper Architekturpreis wird eine international anerkannte Architektenpersönlichkeit gewürdigt, deren Werk sich durch besondere Qualitäten nachhaltigen Bauens auszeichnet. Bei der Beurteilung werden daher insbesondere Aspekte der Architekturqualität, der städtebaulichen Einbindung, des Landschaftsbezugs sowie des klima-, ressourcen- und flächenschonenden Bauens berücksichtigt.
Der Preis wird alle zwei Jahre von der Sächsischen Akademie der Künste mit der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) und Vattenfall Europe Mining & Generation (Stifter) vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.
Gottfried Semper (1803-1879), einer der bedeutendsten Architekten Europas, bahnte den Weg aus dem Historismus des 19. Jahrhunderts in die Moderne. Als genialer Entwerfer von Theatergebäuden und monumentalen Museen, als ein in allen Baugattungen erfahrener Baumeister und als umfassend gebildeter Theoretiker hat er die Architekturgeschichte geprägt. Durch sein Wirken in Dresden, Mainz, London, Wien, Zürich und vielen anderen Städten hat er ein Werk hinterlassen, das Generationen junger Architekten nachhaltig beeinflusst hat.
Basis seines Lebenswerks ist die Tätigkeit in Dresden ab 1834. Zu seinen bedeutendsten Bauten dort gehört die Oper sowie die Synagoge, deren Grundriss mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Zerstörung 1938 heute in den Neubau am alten Standort eingeschrieben und somit der Erinnerung erhalten ist. 1841 unternahm Semper auf Einladung des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau, der ihn als ständigen Berater für seine Bauvorhaben gewinnen wollte, eine Reise nach Muskau, wo er ihm bei seinen Plänen zur Seite stand. Trotz seines Engagements in Dresden war er auch in Orten der Lausitz tätig. In Kamenz inspizierte er 1844 die Bauarbeiten zur Wiederherstellung der durch Brand zerstörten Kirche St. Anna und fertigte Skizzen sowie Bemerkungen zum Umbau an; für die Garnisonsstadt Bautzen entwarf 1842 eine stattliche Kaserne, deren Gestalt sich eindrucksvoll auf den städtebaulichen Kontext bezog: Es war der umfangreichste Bauauftrag, der Semper aus seiner Tätigkeit im Sächsischen Altertumsverein erwuchs; seit dem Ende des Ersten Weltkriegs dient das Gebäude bis heute den Einrichtungen der Stadtverwaltung.
Preisträger sind
2007 Erich Schneider-Wessling
Präsidenten
- 1996–2002: Prof. Dr. h.c. Werner Schmidt
- 2002–2008: Prof. Dr. Ingo Zimmermann
Publikationen
- Dresden als europäische Kunststadt: Erkundungen - Einblicke - Sichtweisen. Herausgeben von Prof. Dr. Ingo Zimmermann. Landeshauptstadt Dresden und Sächsische Akademie der Künste. Dresden 2007. ISBN 3937602968 .
- Dichter und Maler über Kunst und Natur. Herausgegeben von der Sächsischen Akademie der Künste und der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt. Dresden 2006. ISBN 3-934367-13-5.
- Jahrbuch der Sächsischen Akademie der Künste 2003-2005. Herausgegeben von Prof. Dr. Ingo Zimmermann. Dresden 2005. ISBN 3-934367-12-7.
- Stadtumbau Ost. Superumbau Hoyerswerda. Herausgegeben von der Sächsischen Akademie der Künste. Redaktion: Kirsten Böhme, Dr. Klaus Michael. Dresden 2005. ISBN 3-934367-07-0.
- Tradition und Zukunft der Moderne. Architektur und Stadtentwicklung in Brünn und Leipzig. Herausgegeben von der Sächsischen Akademie der Künste. Redaktion: Dr. Klaus Michael, Prof. Ingo Andreas Wolf. Dresden 2005. ISBN 3-934367-08-9.
- Architektur und Städtebau der Nachkriegsmoderne in Dresden. Herausgegeben von der Sächsischen Akademie der Künste. Redaktion: Dr. Klaus Michael. Dresden 2003. ISBN 3-934367-11-9.
- Immer wieder: Neue Zeiten. Zeitenwenden und Zeitenbrüche in der Literatur des östlichen Mitteleuropas nach 1990. Herausgegeben von Klaus Michael. Sächsische Akademie der Künste. Dresden 2003. ISBN 3-934367-10-0.
- Jahrbuch der Sächsischen Akademie der Künste. 2001-2002. Herausgegeben von Ingo Zimmermann. Dresden 2003. ISBN 3-934367-09-7.
- Klassentreffen. Zum 40. Bühnenjubiläum der Schauspielklasse 1957-1960 an der Theaterhochschule Leipzig. Beiträge von Ingrid Föhr, Friedrich Wilhelm Junge, Siegfried Kellermann, Volkmar Kleinert, Thomas Langhoff, Klaus Martin und Hannelore Seezen. Redaktion: Prof. Dr. Frank Hörnigk. Herausgegeben von der Sächsischen Akademie der Künste. Sonderbeilage zur Zeitschrift Theater der Zeit, Berlin April 2001.
- Atelier Neumarkt Dresden 2000. Veranstaltet vom Dezernat Stadtentwicklung und Bau der Landeshauptstadt Dresden unter der Schirmherrschaft der Sächsischen Akademie der Künste. Herausgegeben von der Landeshauptstadt Dresden, Stadtplanungsamt. Dresden 2001.
- Jahrbuch der Sächsischen Akademie der Künste. 1999-2000. Herausgegeben von Werner Schmidt. Dresden 2001. ISBN 3-934367-06-2.
- Jahrbuch der Sächsischen Akademie der Künste. 1996-1997-1998. Herausgegeben von Werner Schmidt. Dresden 2000. ISBN 3-934367-03-8.
- Dresden. Stadtplanung und Stadtentwicklung in der Kernstadt Dresden. Herausgegeben von Dr. Klaus Michael. Sächsische Akademie der Künste. Dresden 2000. ISBN 3-934367-05-4.
- Gotthard Graubner. Malerei und Zeichnung. Herausgegeben von Werner Schmidt. Sächsische Akademie der Künste. Dresden 2000. ISBN 3-934367-04-6.
- Leipzig. Probleme der Stadtentwicklung unter besonderer Berücksichtigung des EXPO-Standortes Leipzig-Plagwitz. Herausgegeben von Dr. Klaus Michael. Sächsische Akademie der Künste. Dresden 1999. ISBN 3-934367-01-1.
- Freiberg. Probleme der Stadtentwicklung. Herausgegeben von der Sächsischen Akademie der Künste. Herausgegeben von Dr. Klaus Michael. Dresden 1999. ISBN 3-934367-02-X.
- Bautzen. Probleme der Stadtentwicklung. Herausgegeben von Prof. Helmut Trauzettel, Dr. Klaus Michael. Sächsische Akademie der Künste. Dresden 1999. ISBN 3-934367-00-3.
- Gleichnisse. Johann Wolfgang von Goethe zum 250. Geburtstag gewidmet von Mitgliedern der Sächsischen Akademie der Künste. Graphik-Edition in 50 Exemplaren mit 30 signierten und nummerierten Blättern. 20 Verkaufsexemplare und 30 Autorenexemplare. (Graphiken und Drucke u.a. von Wieland Förster, Eberhard Göschel, Gotthard Graubner, Peter Herrmann, Gerda Lepke, Walter Libuda, Ulrich Lindner, Thea Richter, Strawalde, Max Uhlig) Herausgegeben von Prof. Dr. h.c. Werner Schmidt im Auftrag der Sächsischen Akademie der Künste. Dresden 1999.
- Chemnitz. Karl-Marx-Stadt. Chemnitz. Erste Tagung der Sächsischen Akademie der Künste, Abteilung Baukunst, zu Problemen der Chemnitzer Stadtplanung und Stadtgestaltung. Herausgegeben vom Dezernat Stadtentwicklung und Bauordnung. Chemnitz 1996.
Weblinks
Weitere Akademien der Künste
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