Novemberkind

Novemberkind
Filmdaten
Originaltitel Novemberkind
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2008
Länge 94 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Christian Schwochow
Drehbuch Heide Schwochow,
Christian Schwochow
Produktion Jochen Laube,
Matthias Adler
für Sommerhaus Filmproduktionen
Musik Daniel Sus
Kamera Frank Lamm
Schnitt Christoph Wermke
Besetzung

Novemberkind ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 2008. Der Diplomfilm von Christian Schwochow (Regie), Matthias Adler (Produktion) und Frank Lamm (Kamera) ist eine Produktion der Sommerhaus Filmproduktion in Koproduktion mit der Filmakademie Baden-Württemberg, dem SWR (Redaktion Debüt im Dritten), Cine+ und Filmemacher Produktion. Seine Uraufführung hatte Novemberkind im Rahmen des Filmfestival Max Ophüls Preis 2008, Kinostart war der 20. November 2008.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Malchow in Mecklenburg im November 2007: Die 27-jährige Inga, Inhaberin einer kleinen Leihbücherei, lebt allein. Regelmäßig besucht sie ihre Großeltern, die sie aufgezogen haben. Ihre Mutter, so heißt es, ist in der Ostsee ertrunken. Inga hat keine Erinnerung an sie. Über ihren Vater weiß niemand etwas.

In Konstanz verabschiedet sich Literaturprofessor Robert von seiner Freundin Claire, die ihn von seiner Reise abhalten will, hat er doch gerade einen Herzinfarkt überlebt. Er will nach Malchow, um Inga zu finden. Er trifft sie in ihrer Leihbücherei und gewinnt ihr Vertrauen. Er eröffnet ihr, dass er in Konstanz noch als einfacher Literaturdozent eine Gasthörerin hatte, die aus der DDR geflohen war. Sie hieß Anne und hatte ihr kaum sechs Monate altes Kind 1980 in Malchow bei den Großeltern zurücklassen müssen. Geflohen sei sie mit dem russischen Deserteur Juri – Inga erkennt, dass es die Geschichte ihrer Mutter ist. Sie ist wütend auf Robert, der ihr recht geordnetes Leben mit einem Mal zerstört hat, und wütend auf die Dorfbewohner, die alle wussten, dass ihre Eltern geflohen sind. Selbst ihre beste Freundin Steffi, so zeigt sich, hat ihr nichts verraten. Mit Robert macht sie sich auf den Weg nach Konstanz, um Anne zu finden.

Unterwegs erfahren beide, dass Juri inzwischen in Stuttgart auf dem alten Güterbahnhof lebt. Er erkennt sie, stößt sie jedoch zurück, als sie ihm Geld für eine Auskunft über Annas Aufenthalt bietet. Erst am nächsten Tag kommt es zu einem Gespräch und Juri erzählt, dass Anne und er versucht hatten, Inga nach ihrer Flucht nachzuholen, dies jedoch nicht möglich gewesen sei. Anne habe sich zudem bald von ihm getrennt und sei mit Alexander, ihrem gemeinsamen Fluchthelfer zusammengekommen. Beide waren schon in Malchow ein Paar gewesen. Die Beziehung ging in die Brüche, als Alexander mit seiner Familie in den Westen floh. Alexander ist auch der Vater von Inga. Er lebt als Mediziner in Konstanz.

Inga und Robert fahren nach Konstanz. Was Inga nicht weiß ist, dass Robert jeden ihrer Schritte genau verfolgt, da er ihre Suche zu dem Roman Novemberkind verarbeiten will. Heimlich trifft er sich mit seinem Verleger. Gleichzeitig hat er ein schlechtes Gewissen, weil er sich in Inga verliebt hat. Als sein Verleger meint, dass gerade dies der Geschichte einen weiteren Twist gäbe, sagt er den Roman ab.

In Konstanz findet Inga heraus, dass Alexander inzwischen als Orthopäde arbeitet und lässt sich bei ihm als Patientin melden. Obwohl er erkennt, dass sie seine Tochter ist, untersucht er sie scheinbar regungslos auf Rückenschmerzen. Sie übernachtet vor seinem Haus, um Anne zu sehen, doch ist die Frau, die Alexanders Haus am nächsten Tag mit einem Kind verlässt, nicht Anne. In der Klinik stellt Inga Alexander am nächsten Tag zur Rede und der erklärt alles. Anne habe nach der Flucht nicht verarbeiten können, dass sie ihre Tochter zurücklassen musste. Bereits 1982 wurde sie in eine Psychiatrie eingeliefert und stumpfte emotional so sehr ab, dass selbst der behandelnde Arzt sie aufgab. Umso überraschter waren alle, dass sie 1992 noch die Kraft aufbrachte, Selbstmord zu begehen. Alexander hatte sich zu der Zeit schon lange von ihr gelöst und sie auch nicht mehr besucht. Inga macht sowohl dem Arzt als auch Alexander Vorwürfe – hätte sie von ihrer Mutter gewusst, hätte sie sie besucht und sie würde noch leben.

Mit Alexander geht sie zum Grab ihrer Mutter. Den Grabspruch, so erzählt Alexander, wählte Robert aus. Inga erkennt, dass Robert die ganze Zeit vom Tod ihrer Mutter wusste, und erfährt auch, dass Robert schon lange plante, aus den ihm überlassenen Tagebüchern und Aufzeichnungen Annes einen Roman zu fertigen. Sie geht in seine Wohnung und sieht die Entwürfe für den Roman und seine Notizen der letzten Tage. Robert übergibt ihr die Tagebücher ihrer Mutter. Enttäuscht reist sie zurück nach Malchow, nur um sich von Steffi zu verabschieden. Ihren Großeltern lässt sie einen Brief zurück und setzt sich ohne Ziel in den nächsten Zug. Während der Fahrt beginnt sie, ihre eigene Geschichte aufzuschreiben.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Deutscher Filmpreis: Die Nominierungen im Überblick bei welt.de, 13. März 2009

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