Nuttlar

Nuttlar
Nuttlar
Gemeinde Bestwig
Koordinaten: 51° 22′ N, 8° 25′ O51.37019418.4246569Koordinaten: 51° 22′ 13″ N, 8° 25′ 29″ O
Einwohner: 1.658 (1. Feb. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 59909
Vorwahl: 02904
Karte

Kirche St. Anna in Nuttlar

Nuttlar ist ein Ortsteil der Gemeinde Bestwig im nördlichen Hochsauerlandkreis (Nordrhein-Westfalen)

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Nuttlar liegt im und südlich des Naturparks Arnsberger Wald. Die Ruhr und der Schlehbornbach durchfließen den Ort.

Obwohl Nuttlar ein Ortsteil von Bestwig ist werden noch die nicht mit dem Hauptdorf verbundenen Siedlungen Grimlinghausen, Am Roh und Am Dümel hinzugezählt.

Geschichte

Im neunten Jahrhundert stand auf dem Suhrenberg oberhalb des heutigen Dorfes vermutlich die Missenburg. Sie hätte zu einer Reihe von Fliehburgen im Oberen Ruhrtal gehört, die jeweils Sichtkontakt zueinander hatten. Historisch verbürgt ist sie allerdings nicht.

Erstmals erwähnt wird Nuttlar im Jahre 1072 in einer Urkunde des Klosters Grafschaft, damals noch unter dem Namen Notelar. Es ist damit, neben Velmede, die älteste Siedlung auf dem Gebiet der Gemeinde Bestwig.

Dorfstraße in Nuttlar um 1990

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann in Nuttlar der industrielle Abbau von Schiefer. Damit ging eine größere politische Unabhängigkeit daher, die sich 1866 in einer selbständigen Gemeindeverwaltung durch Ausgliederung aus der Gemeinde Velmede niederschlug.[1] Durch den Bau der Oberen Ruhrtalbahn, die 1872 Nuttlar erreichte, erfuhr der Schieferbau einen starken Aufschwung. Aus dieser Zeit stammt auch ein Poststempel mit der Aufschrift „Nuttlar - weltberühmt durch sein Schiefervorkommen“. Lage und Zusammensetzung des Nuttlarer Schiefers sowie das Aufkommen alternativer Baustoffe wie Eternit ließen ab den 1980er Jahren keine wirtschaftliche Förderung mehr zu, so dass der Abbau 1985 eingestellt wurde. An die Zeit der Schieferförderung in Nuttlar erinnert heute noch eine Lore im Ort.

Bei der kommunalen Neuordnung, die am 1. Januar 1975 in Kraft trat, verlor Nuttlar seine Selbständigkeit und wurde ein Teil der Gemeinde Bestwig.[2] 1997 feierte Nuttlar in festlichem Rahmen sein 925jähriges Bestehen.

Siehe auch: Bergbau im Sauerland

Wappen

Wappen der ehemaligen Gemeinde Nuttlar
Blasonierung

In Blau ein silberner Schieferhammer mit goldenem Griff, begleitet von zwei gestürzten goldenen Nüssen.

Beschreibung

Der Hammer symbolisiert den im Ort betriebenen Schieferbergbau. Die Nüsse sollen ein sprechendes Symbol sein (Nuz-lare=Nuttlar). Die amtliche Genehmigung des Wappens erfolgte am 29. August 1951.[3]

Kultur

Freizeit und Tourismus

Nuttlar wird vom Hauptwanderweg 10 des Sauerländischen Gebirgsvereins (Wilhelm-Münker-Weg) und dem Bestwiger Panoramaweg berührt. Auch der 2006 eröffnete Ruhrtalradweg führt durch den Ort. Außerdem besitzt Nuttlar seit einigen Jahren eine Beachvolleyballanlage "Am Dümel"

Der Sauerland-Bergpreis

Zwischen 1965 und 1984 war Nuttlar Austragungsort des ADAC Sauerland-Bergpreises. Dieser fand auf einer 3,5km langen Strecke mit mehr als 30 Kurven und einem Höhenunterschied von 175m entlang der L776 statt und lockte jährlich zwischen 10.000 und 30.000 Besucher nach Nuttlar. Ab 1985 wurde die Durchführung des Rennens aus Gründen des Umweltschutzes untersagt. 2010 wurde der Sauerlandbergpreis wieder neu aufgelegt und rund 5000 Besucher waren dort vertreten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof Nuttlar

Der Bahnhof Nuttlar ist ein Trennungsbahnhof, an dem seit dem 1. Mai 1902 die Ruhr-Eder-Bahn von der Oberen Ruhrtalbahn abzweigt, die von Meschede kommend Nuttlar am 1. Juli 1872 erreichte und am 6. Januar 1873 zum Bahnhof Warburg vervollständigt wurde.

Unternehmen

Ab der Mitte des 19ten Jahrhunderts lebte Nuttlar vor allem vom Schieferbergbau. Im Arnsberger Wald wurde auch Antimon abgebaut.

Heute sind die größten Arbeitgeber die Firmen Honsel, Feil sowie Sauerwald & Söhne.

Bis Mitte des Jahres 2005 wurde in Nuttlar auch der bekannte Schneider Korn gebrannt, dessen Produktion nach Oelde zur Firma Schwarze & Schlichte verlagert wurde.

Einzelnachweise

  1. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  3. Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen, Arnsberg 1986, S. 171 ISBN 3-87793-017-4

Weblinks


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