- Nílton Santos
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Nílton Santos Nílton Santos 2006
Spielerinformationen Voller Name Nílton Reis dos Santos Geburtstag 16. Mai 1925 Geburtsort Rio de Janeiro, Brasilien Position Verteidigung Vereine in der Jugend 1940–1948 Botafogo FR Vereine als Aktiver Jahre Verein Spiele (Tore)1 1948–1964 Botafogo FR 729 (13) Nationalmannschaft 1945–1962 Brasilien 75 (5)1 Angegeben sind nur Liga-Spiele. Nílton Santos (* 16. Mai 1925), mit vollem Namen Nílton Reis dos Santos, ist ein ehemaliger brasilianischer Fußballspieler. Der zweifache Weltmeister erwarb den Beinamen "Fußballlexikon" (Enciclopédia do Futebol) durch sein tiefgreifendes Verständnis des Spieles in dem er sich durch große Intelligenz und Weitsicht auszeichnete. Nílton Santos gilt als der Pionier der offensiven Interpretation der Außenverteidigerposition und hat einen Platz in vielen Listen der Besten aller Zeiten.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Verein: ein Leben für Botafogo
1948 schloss sich Nílton Santos Botafogo, einem Spitzenklub aus Rio de Janeiro, an. Er sollte dem Verein bis zum Ende seiner Spielerlaufbahn treu bleiben. Im Zusammenspiel mit Garrincha, Didi, Amarildo, Mario Zagallo und weiteren Größen brasilianischer Fußballhistorie gewann er vier Mal die Staatsmeisterschaft von Rio de Janeiro sowie 1962 und 1964 das bedeutende Rio-São Paulo Turnier. Nílton Santos erzielte bis 1964 elf Tore in seinen 718 Spielen für seinen Verein.
Nationalmannschaft
Seine über 13 Jahre spannende Nationalmannschafts-Karriere begann bei der Copa América 1949 im eigenen Land, als der damals knapp 24 Jahre alte Nílton Santos im Spiel gegen Kolumbien als Wechselspieler - in Südamerika damals schon erlaubt - zu seinem ersten Einsatz kam. Das Spiel endete 5:0 für seine Mannschaft und es blieb sein einziger Einsatz während des Turnieres. Am Ende holte Brasilien den Titel und damit durfte auch Nílton Santos seinen ersten Erfolg mit der Seleção verbuchen. Im darauffolgenden Jahr fand auch die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien statt. Hier war Nílton Santos zwar im Aufgebot kam aber nicht zum Einsatz und die als schmachvoll empfundene Vizeweltmeisterschaft blieb ihm erspart.
Bei der Copa América 1953 in Peru verlor Brasilien sensationell im Finale gegen den Außenseiter Paraguay und wurde somit erneut nur Zweiter. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz kam für Brasilien im Vierterlfinale das vorzeitige aus. In der Partie gegen Ungarn, die als die Schlacht von Bern in die Fußballgeschichte einging, war das Ende auch für Nílton Santos vorzeitig. Neben seinem Landsmann Humberto Tozzi und dem Magyaren József Bozsik wurde er vom englischen Schiedsrichter Arthur Ellis des Feldes verwiesen. Der Boxkampf zwischen Nílton Santos und Bozsik, nachdem der erstere den letzteren foulte, ist eine nachhaltige Erinnerung.
Als solches weniger erinnerungswürdig war die Copa América 1956 in Peru wo Brasilien, wie in der vorhergehenden in Peru, abermals nur ein zweiter Platz beschieden war. Nílton Santos kam im entscheidenden Spiel gegen den letztendlichen Sieger Argentinien nicht zum Einsatz.
Noch mehr erinnerungswürdig war allerdings Nílton Santos' Einsatz bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1958 in Schweden. Im Spiel gegen Österreich dribbelte er über die gesamte Länge des Spielfeldes und krönte seine Anstrengung mit einem sehenswerten Treffer. Brasiliens Trainer Vicente Feola schrie sich bei der Situation vergeblich die Kehle aus dem Hals: seine Anweisung an Nílton Santos, er möge gefälligst hinten bleiben, wurde ignoriert. Während des Turnieres stellten sich Pelé und Garrincha einem staunenden Publikum vor und Brasilien, das die Welt bezauberte, wurde mit einem 5:2-Finalsieg über die Gastgeber Schweden zum ersten Mal Weltmeister.
Bei der ersten Südamerikameisterschaft 1959 bestritt Nílton Santos nur ein Spiel und Brasilien wurde abermals nur Zweiter in diesem Wettbewerb, hinter dem Gastgeber Argentinien. Viel wichtiger war die Verteidigung des Weltmeistertitels bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile. Der damalige Jung-Superstar Pelé musste zwar schon früh im Verlauf des Turnieres wegen einer Verletzung aufgeben, doch Nílton Santos' Mannschaftskamerad Amarildo von Botafogo vertrat diesen mehr als hinreichend. Beim 3:1-Sieg im Finale gegen die Tschechoslowakei erzielte Amarildo sogar den Ausgleich für die Brasilianer. Für den nunmehr 37-jährigen Nílton Santos war aber nach dem Schlusspfiff des Finales, seines 75. Länderspiels, die Zeit gekommen von der Nationalmannschaft Abschied zu nehmen.
Karriereende
1964 machte er auch mit dem Vereinsfußball Schluss. Er veröffentlichte noch das Buch “Minha Bola, Minha Vida” (Mein Ball, mein Leben), ansonsten blieb er dem Licht der Öffentlichkeit eher fern. Bei der Eröffnungsfeier der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 war Nílton Santos, gemeinsam mit Amarildo, Teil einer Abordnung verdienter brasilianischer WM-Teilnehmer.[2] Er lebt heute in einem Altersheim in Rio de Janeiro und leidet an altersbedingten Symptomen wie Herzbeschwerden und gelegentlichen Erinnerungsausfällen. Sein einstiger Verein, Botafogo, trägt die Kosten.
Titel
Brasilianische Fußballnationalmannschaft
- 75 Länderspiele / 5 oder 3 Tore (Differenzen in Quellen)
- Fußball-Weltmeisterschaft: 1958, 1962
- Copa América: 1949
- Panamerikanische Spiele: Gold 1952
Botafogo FR
- Torneio Rio-São Paulo: 1962, 1964
- Staatsmeisterschaft von Rio de Janeiro: 1948, 1957, 1961, 1962
Weblinks
- Nilton Santos - a enciclopédia, (Offizielle Website)
Einzelnachweise
Kategorien:- Fußballnationalspieler (Brasilien)
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