- Oberems (Hessen)
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Oberems Gemeinde GlashüttenKoordinaten: 50° 14′ N, 8° 24′ O50.2372222222228.4047222222222415Koordinaten: 50° 14′ 14″ N, 8° 24′ 17″ O Höhe: 415 m ü. NN Fläche: 6,63 km² Einwohner: 700 (2004) Eingemeindung: 1971 Postleitzahl: 61479 Vorwahl: 06082 Oberems ist einer von drei Ortsteilen der Gemeinde Glashütten, nordwestlich von Frankfurt am Main am Fuße des Großen Feldbergs in Hessen.
Nachbarorte sind Seelenberg, Niederreifenberg, Wüstems, Kröftel und Glashütten. Die Fläche des Ortes beträgt 663 Hektar.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Ort Oberems ist am Fuße des Glaskopfes (687 Meter) inmitten des Naturparks Hochtaunus gelegen.
Der Zacken ist eine felsige Erhebung aus Schiefer östlich von Oberems im Taunus. Der 640 Meter hohe Zacken ist ein beliebtes Trainingsgelände für Bergsteiger und Teil des Weilsberg, der vierthöchsten Taunuserhebung mit 701 Metern. Unterhalb des Zackens gibt es eine ähnliche Felsformation die als „kleiner Zacken“ nicht ganz so bekannt ist, und durch starke Bewaldung nicht mehr vom Zacken aus direkt zu sehen ist.
Emsbach
Der Name von Oberems leitet sich vom Emsbach ab. Es handelt sich um einen Bach, der oberhalb von Oberems in der Nähe des kleinen Feldbergs entspringt, durch Oberems, Waldems, weiter durch den Goldenen Grund nach Bad Camberg fließt und bei Limburg in die Lahn mündet. Die Emsbachquelle ist historisch auch als Seelborn bekannt.
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Oberems lag zur Römerzeit jenseits des Limes, blieb aber sicher nicht von römischen Einflüssen verschont, da der Limes die Taunusgemeinde zwischen den Ortsteilen Glashütten und Oberems, im oberem Emsbachtal zwischen Glaskopf und kleinem Feldberg, im Bereich der „Emsbachschlucht“ teilt. Später siedelten in der Gegend vor allem Alemannen und später Franken Ab 790 galt der Taunus als vollständig christianisiert und seelsorgerisch dem Bistum Mainz angegliedert.
Die erste urkundliche Erwähnung von Oberems stammt aus dem Lehensbuch der Herren von Eppstein aus dem Jahr 1294. Jedoch ist Oberems wahrscheinlich älter: Viele Fundstellen früher Eisenerzverhüttung und Köhlertätigkeit lassen frühere Siedlungen plausibel erscheinen.
Im Gegensatz zu den anderen Ortsteilen Glashüttens gehörte Oberems historisch zu Nassau-Usingen. Hierdurch wurde Oberems Teil des Herzogtums Nassau bzw. der preußischen Provinz Hessen-Nassau.
Im Jahr 1972 wurde Oberems Teil der Großgemeinde Glashütten.
Wirtschaft
Das Gewerbe beschränkt sich auf eine Gaststätte, eine Kfz-Werkstatt und einen Friseur sowie einige bäuerliche Betriebe. Heute sind die Einwohner Pendler ins Rhein-Main Gebiet. Hierdurch hat sich die Zahl der Bewohner von 303 im Jahr 1910[1] auf jetzt etwa 950 vergrößert. Zwischen Glashütten und Oberems bestanden im Mittelalter Glashütten von denen sich der Name der Großgemeinde ableitet.
Die Commerzbank AG betreibt in Oberems ihr Schulungszentrum.
Infrastruktur
Im Ort befinden sich die evangelische Kirche sowie der evangelische Kindergarten Oberems.
Brunnen
Den Dorfplatz schmückt der gusseiserne Brunnen von 1879. Am 3. Juni 1879 vergab die Gemeinde Oberems den Auftrag, den Brunnen zu liefern für 220 Mark und 40 Pfennig an Wilhelm Dauber in Heftrich. Er ersetzte den mittleren der hölzernen Laufbrunnen des Ortes, der undicht geworden war. Aus der Baugleichheit mit dem Brunnen in Dasbach ist mit hoher Wahrscheinlichkeit abzuleiten, dass auch dieser Brunnen in der Michelbacher Hütte gegossen worden ist. Der – ursprünglich mit grüner Ölfarbe gestrichene Brunnen – wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von der Ortsmitte an die Pfannengasse umgesetzt. Anfang des 20. Jahrhunderts war der Brunnen in einem schlechten Zustand. Mit Hilfe von Spendengeldern wurde eine Sanierung vorgenommen worden und der Brunnen an seinen heutigen Platz in der Ortsmitte zurückversetzt.[2]
Verkehr
Die Bundesstraße 8 verläuft oberhalb des Ortes und erschließt die Fahrt über Königstein im Taunus nach Frankfurt am Main in südlicher bzw. Limburg an der Lahn in nördlicher Richtung.
Freizeit- und Sportanlagen
In der Region ist Oberems unter anderem für seinen Segelflugplatz am Fuße des großen Feldbergs bekannt. Der Flugplatz der Flugsportgruppe Feldberg liegt am Ortsrand von Glashütten-Oberems Richtung Wüstems.
Des Weiteren gibt es einen Fußballplatz im Wald am oberen Ende des Mühlwegs. Der Fußballplatz wurde im Jahr 2005 für 600.000 Euro renoviert und mit einer Spielfläche aus Kunstrasen versehen. Der Oberemser Fußballverein Zackenkicker hat hier sein Domizil. Der Namen des Vereins (Zackenkicker) wurde nach der unmittelbar in der Nähe liegenden Felsformation des „Zacken“ benannt, die Teil des Weilsbergs ist.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Meyers Orts- und Verkehrslexikon des Deutschen Reichs (Leipzig und Wien, 1912)[1]
- ↑ Ingrid Berg: Der gusseiserne Dorfbrunnen zu Oberems; in: Jahrbuch des Hochtaunuskreises 2002, ISBN 3-7973-0784-5, S. 95–98
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