Oberleitungsbus Marburg

Oberleitungsbus Marburg
Oberleitungsbus Marburg
Streckenlänge: 4,10 km
Stromsystem: 600 Volt =
Legende
BSicon .svgBSicon uexKBHFa.svg
0,00 Hauptbahnhof
BSicon .svgBSicon uexHST.svg
Hauptpost
BSicon .svgBSicon uexHST.svg
Elisabethkirche
BSicon .svgBSicon uexHST.svg
Behördenhaus
BSicon .svgBSicon uexHST.svg
Museum
BSicon .svgBSicon uexHST.svg
Rudolphsplatz
BSicon .svgBSicon uexHST.svg
Stadtsäle
BSicon .svgBSicon uexHST.svg
Philippshaus
BSicon .svgBSicon uexHST.svg
Wilhelmsplatz
BSicon .svgBSicon uexHST.svg
Schückingstraße
BSicon .svgBSicon uexHST.svg
Gisselberger Straße
BSicon uexKDSTl.svgBSicon uexABZgr+r.svg
Depot Gisselberger Straße
BSicon .svgBSicon uexWBRÜCKE.svg
Schützenpfuhlbrücke über die Lahn
BSicon .svgBSicon uexKBHFe.svg
4,10 Südbahnhof

Der Oberleitungsbus Marburg ist ein ehemaliger Obus-Betrieb in der hessischen Universitätsstadt Marburg, er bestand vom 19. Mai 1951 bis zum 5. Oktober 1968. Elektrisch betrieben wurde nur die damals 4,10 Kilometer lange Linie 1, sie verband den Marburger Hauptbahnhof mit dem Marburger Südbahnhof – beide an der Main-Weser-Bahn gelegen. Betreibergesellschaft waren die Stadtwerke Marburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Oberleitungsbusse fuhren zum Großteil auf derselben Strecke wie die Straßenbahn Marburg, diese verkehrte zum letzten Mal zwei Tage vor Aufnahme des Obus-Betriebs. Davon abweichend, wurde statt der Straße Pilgrimstein am Fuß des Schlossberges ein neuer, um 460 Meter längerer, Linienweg über die Deutschhaus- und die Biegenstraße gewählt. Auf diese Weise konnten die dortigen Kliniken und Wohnviertel sowie zwei Schulen besser erschlossen werden. Dennoch waren die O-Busse schneller als die Straßenbahn, sie benötigten für die Gesamtstrecke nur noch 14 statt 17 Minuten. Möglich wurde dies in erster Linie durch die durchgehend zweispurige Obus-Fahrleitung, das Abwarten von Gegenkursen wie bei der Straßenbahn entfiel. Der Straßenbahnbetriebshof an der Gisselberger Straße wurde hingegen – mit geringfügigen Umbauten für den Oberleitungsbusbetrieb – weiterhin genutzt.

Nach 17 Jahren endete der Obus-Betrieb in Marburg, die Linie 1 wurde komplett auf Dieselbusse umgestellt. Der beginnende Bau der Stadtautobahn (Bundesstraße 3), die aufgrund der Topografie Marburgs mitten durch die Stadt führt, hätte bedeutende Umbauten an den Obus-Anlagen nötig gemacht. Zunächst verkehrte die Linie 1 weiter auf dem alten Obus-Linienweg vom Hauptbahnhof zum Südbahnhof. In den 1970er-Jahren wurde die ehemalige Obus-Linie dann über den Südbahnhof hinaus in den Neubau-Stadtteil Richtsberg verlängert. Auf dieser Strecke verkehrt die Linie 1 noch heute.

Fahrzeugpark

Eine erste Serie von fünf einteiligen Fahrzeugen (Typ ÜHIIs) wurden als Anfangsausstattung bei der Waggonfabrik Uerdingen beschafft (Nummern 1 bis 5), 1956 folgten drei Fahrzeuge der Nachfolgebaureihe ÜHIIIs (Nummern 6 bis 8). Zur Bewältigung der steigenden Fahrgastzahlen wurden von den Henschel-Werken in Kassel 1961 die ersten Gelenkwagen des Typs HS 160 OSL-G angeschafft (Nummern 9 und 10). Kurz darauf sollten zwei weitere Wagen dieses Typs bestellt werden, jedoch beendete Henschel 1963 kurzfristig die Produktion von Oberleitungsbussen. Notgedrungen beschafften die Stadtwerke stattdessen alternativ zwei konventionelle Diesel-Gelenkbusse. Diese verkehrten fortan im Mischverkehr mit den Oberleitungsbussen auf der Linie 1.

Nach der Betriebseinstellung wurden die Solo-Obusse mit einer Ausnahme verschrottet, die beiden Gelenkwagen wurden an den Oberleitungsbus Kapfenberg in Österreich abgegeben. Dort standen sie noch bis 1980 beziehungsweise 1989 im Liniendienst. Wagen 6 wurde im Februar 1968 an den Campingplatz in Kernbach verkauft, später kam er zu den Omnibusfreunden Marburg (OFM), konnte dort jedoch wegen seines schlechten Zustands nicht instandgesetzt werden. 2001 gaben diese ihn an das Obus-Museum Solingen e. V. ab, dort wurde er im März 2008 ausgeschlachtet und zerlegt (als Ersatzteilspender für den typengleichen Solinger Wagen 59).

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Marburg (Lahn) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Marburg an der Lahn — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Marburg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Oberleitungsbus Kapfenberg — Fahrleitungs Netz 1997 Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Nahverkehr in Marburg — 1892 begann in Marburg durch Privatinitiative der Personennahverkehr mit einem regelmäßigem Fahrplan. Eduard Heppe bot in Marburg zehn Fahrten pro Tag vom Bahnhof bis zur Innenstadt an. Der Fahrpreis betrug 20 Pfennig. Die Stadt Marburg baute… …   Deutsch Wikipedia

  • Straßenbahn Marburg — Streckenlänge: Hauptbf. Südbf.: 3,64 km Spurweite: 1000 mm (Meterspur) Stromsystem: 550 Volt = Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Städte mit ehemaligen Obusbetrieben — Diese Liste enthält 477 Städte und Gemeinden in 63 Staaten mit ehemaligen Oberleitungs und Trolleybusbetrieben, deren Eröffnungs und Stilllegungsdatum und soweit bekannt die Betreibergesellschaft. Vorübergehende Stilllegungen wurden nicht… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Städte mit ehemaligen Oberleitungsbusbetrieben — Diese Liste enthält alle Städte und Gemeinden, die früher Oberleitungsbus Linien betrieben haben, deren Eröffnungs und Stilllegungsdatum und soweit bekannt die Betreibergesellschaft. Vorübergehende Stilllegungen wurden nicht berücksichtigt.… …   Deutsch Wikipedia

  • ÜHIIIs — 123 in Salzburg Detailaufnahme im Depot …   Deutsch Wikipedia

  • HS 160 — Dieser 1962 gebaute Trierer HS 160 OSL G wurde unter Verwendung eines Büssing Motors 1969 zu einem Dieselbus umgebaut. Im Zuge der Restaurierung erhielt er seine Stromabnehmer zurück, diese sind jedoch funktionslos …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”