Oldwig von Kamptz

Oldwig von Kamptz

Oltwig Wilhelm Adolf Ernst von Kamptz (* 21. April 1857 in Torgau; † 17. März 1921 in Breslau) war ein deutscher Offizier und Kommandeur der Kaiserlichen Schutztruppe für Kamerun.

Inhaltsverzeichnis

Militärische Laufbahn

Kamptz trat nach dem Besuch des Gymnasiums 1876 als Fahnenjunker in das 4. Gardegrenadier-Regiment ein, wurde 1878 Sekondeleutnant, 1887 Premierleutnant, 1892 Hauptmann. 1893 schied er aus dem Heer aus, wurde als Kompaniechef im II. Seebataillon angestellt und 1897 zum Kommandeur der Kaiserlichen Schutztruppe für Kamerun ernannt. 1900 zum Major befördert, schied er im April 1901 aus der Schutztruppe aus und wurde Major und Bataillonskommandeur im 1. Hanseatischen Infanterie-Regiment Nr. 75. 1904 trat er während des Aufstandes der Herero zur Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika über, aus der er (seit 1906 als Oberstleutnant) im April 1907 wieder ausschied. Zuletzt im Stab des Infanterie-Regiment Nr. 28 verwendet, wurde er am 19. Januar 1909 unter Verleihung des Charakters als Oberst verabschiedet. Im Ersten Weltkrieg war Oltwig von Kamptz zuletzt Kommandeur der 56. Landwehr-Infanterie-Brigade. Am 16. Oktober 1918 wurde er zum Generalmajor befördert.

Kamerun

Kamptz gelangte Anfang 1894 als Leiter eines Detachements des Seebataillons zur Niederschlagung einer Meuterei der Polizeitruppe erstmals nach Kamerun. Im Dezember 1895 wurde er mit der Vertretung des seinerzeitigen Kommandeurs der Schutztruppe, Max von Stetten, betraut. Anfang des folgenden Jahres führte er eine militärische Expedition gegen die Mvog-Betsi (Ewondo) und Etun im Bezirk Jaunde durch, im März und April 1897 gegen die Ekoi und Ngolo im Bezirk Rio del Rey. Während eines Heimataufenthalts wurde Kamptz endgültig zum Kommandeur ernannt und führte 1898 die Operationen gegen die Boulou und Fang im Süden der Kolonie. 1898/99 leitete er mit dem Wute-Adamaua-Feldzug gegen Ndumba und Tibaati die Eroberung der islamischen Reiche Nordkameruns in die Wege.

Südwestafrika

Während des militärischen Konflikts mit den Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika war Oltwig von Kamptz unter anderem an den Gefechten gegen Jakob Morenga in den großen Karasbergen beteiligt.

Weiterer Werdegang

Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Militärdienst lebte Kamptz in Bad Honnef und nach dem Ersten Weltkrieg in Schlesien. Seine umfangreiche Sammlung von Ethnographica befindet sich seit 1902 im Überseemuseum in Bremen.

Literatur

  • Hans von Chamier-Glisczinski: Leben und Sterben um Afrika, Leipzig 1938, S. 109-134
  • Deutsches Kolonial-Lexikon, Band II, Leipzig 1920, S. 222
  • Florian Hoffmann: Okkupation und Militärverwaltung in Kamerun. Etablierung und Institutionalisierung des kolonialen Gewaltmonopols 1891–1914, Göttingen 2007

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