Olinia

Olinia
Olinia
Olinia ventosa, Zweig mit Laubblättern und Blütenständen

Olinia ventosa, Zweig mit Laubblättern und Blütenständen

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Penaeaceae
Tribus: Olinieae
Gattung: Olinia
Wissenschaftlicher Name der Tribus
Olinieae
Horan.
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Olinia
Thunb.
Zweig mit Laubblättern und Früchten von Olinia emarginata.
Borke von Olinia emarginata.

Die Olinia sind die einzige Pflanzengattung der Tribus Olinieae in der Familie der Penaeaceae innerhalb der Ordnung der Myrtenartigen (Myrtales). Die Heimatgebiete liegen in Ostafrika, in der Capensis, in einem Gebiet in Westafrika und auf der Insel St. Helena.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Erscheinungsbild und Blätter

Bei den Olinia-Arten handelt es sich um kleine, reich verzweigte Bäume und Sträucher. Das Korkkambium ist initial superfizial. Das Sekundäre Dickenwachstum geht von einem konventionellen Kambiumring aus. Oberirdische Pflanzenteile können einzellige Drüsenhaare besitzen.

Die Laubblätter sind wie bei den meisten anderen Myrtenartigen gegenständig angeordnet. Die einfachen Blattspreiten sind fiedernervig und ganzrandig. Die Stomata sind anomocytisch, paracytisch und cyclocytisch. Nebenblätter sind bei einigen Arten vorhanden.

Blütenstände und Blüten

In end- oder seitenständigen, zymösen Blütenständen sind die Blüten zusammengefasst.

Die relativ kleinen, zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind vier- bis fünfzählig. Es ist ein Hypanthium vorhanden. Die vier oder fünf Kelchblätter sind zu einem schmalen vier- oder fünflappigen Rand auf dem Hypanthium reduziert; sie sind früh vergänglich. Die vier oder fünf freien Kronblätter sind spatelförmig. Es sind zwei oder drei Kreise mit je vier oder fünf freien Staubblättern vorhanden, sie sind deutlich verschieden gestaltet; davon sind vier bis zehn Staminodien, die kronblattähnlich, haarförmig oder schuppenartig ausgebildet sein können und außerhalb der fertilen Staubblätter befinden. Die vier oder fünf fertilen Staubblätter stehen den Kelchblättern gegenüber und bestehen aus kurzen zurückgekrümmten Staubfäden und basifixen Staubbeuteln mit zwei Theken die durch ein verdicktes Konnektiv getrennt sind. Die Pollenkörner besitzen drei oder sechs Aperturen und sind colporat oder colpat und colporat. Die (drei bis) meist vier bis fünf Fruchtblätter sind zu einem unterständigen, selten drei-, meist vier- bis fünfkammerigen Fruchtknoten verwachsenen. In zentralwinkelständiger Plazentation befinden sich selten zwei, meist drei hängende, apotrope, hemianatrope, bitegmische, crassinucellate Samenanlagen je Fruchtknotenkammer im Fruchtknoten. Der Griffel endet in einer kopfigen Narbe.

Früchte und Samen

Die fleischigen Steinfrüchte enthalten ein bis fünf Samen. Die Samen besitzen kein Endosperm, aber einen gut entwickelten Embryo mit zwei spiralig gedrehten oder ungleichmäßig gefalteten Keimblättern (Kotyledone).

Inhaltsstoffe und Chromosomenzahlen

Aufgrund des Blausäureglykosides Prunasin riechen Pflanzenteile bei Verletzung nach Mandeln. Das Mesophyll enthält solitär-prismatische Calciumoxalat-Kristalle. Due Chromosomengrundzahl beträgt x = 10.

Systematik

Die Gattung Olinia wurde 1799 durch Carl Peter Thunberg in Archiv für die Botanik, 2 (1), S. 4 aufgestellt. Typusart ist Olinia cymosa (L. f.) Thunb., die heute ein Synonym von Olinia ventosa (L.) Cufod. ist. [1] Der botanische Gattungsname Olinia ehrt den schwedischen Botaniker Johan Hendrik Olin (1769-1824). Ein Synonym für Olinia Thunb. ist Plectronia L. [2].

Die Gattung Olinia bildete einige Zeit die Familie der Oliniaceae Arn. ex Sond., deren Synonym Plectroniaceae Hiern ist. Heute bildet die Gattung Olinia alleine die Tribus Olinieae in der Familie der Penaeaceae [2] innerhalb der Ordnung der Myrtenartigen (Myrtales).

Es gibt etwa acht bis zehn Arten in der Gattung Olinia:

  • Olinia capensis Klotzsch: Die Heimat ist die Capensis.
  • Olinia emarginata Burtt Davy: Die Heimat ist die Capensis.
  • Olinia micrantha Decne.: Die Heimat ist die Capensis.
  • Olinia radiata Hofmeyr & E.Phillips: Die Heimat ist die Capensis.
  • Olinia rochetiana A.Juss. (Syn.: Olinia aequipetala (Del.) Cufod., Olinia discolor Mildbr., Olinia huillensis Welw. ex A.Fern. & R.Fern., Olinia macrophylla Gilg, Olinia ruandensis Gilg, Olinia usambarensis Gilg, Olinia volkensii Gilg: Die Heimat ist Angola, das östliche Zaire, Äthiopien, Kenia, Ruanda, Transvaal, Tansania und Uganda. [3]
  • Olinia vanguerioides Baker f.: Sie kommt in Simbabwe und angrenzenden Gebieten in Mosambique vor. [4]
  • Olinia ventosa (L.) Cufod. (Syn.: Olinia cymosa (L.) Thunb.): Sie ist in küstennahen Gebieten der südlichen und östlichen Küste Südafrikas von der Kap-Halbinsel bis etwa über die Grenze des Transkei und dem südlichen KwaZulu-Natal verbreitet. [5] Außerdem wurde sie auf St. Helena gefunden.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Eintrag bei Tropicos.
  2. a b Eintrag bei GRIN.
  3. B. Verdcourt: Flora Zambesiaca, Volume 4: Oliniaceae. (englisch)
  4. Eintrag in der Flora of Zimbabwe. (englisch)
  5. Beschreibung und Bilder von Olinia ventosa bei Plantzafrica. (englisch)

Weblinks

 Commons: Olinia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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