- Olivier Zschokke
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Olivier Zschokke (* 22. Juli 1826 in Aarau; † 9. April 1898 in Aarau) war ein Schweizer Ingenieur und Politiker. Von 1877 bis 1885 vertrat er den Kanton Aargau im Ständerat, von 1890 bis 1897 im Nationalrat.
Biografie
Der Sohn des Schriftstellers Heinrich Zschokke erhielt seine Schulbildung in Aarau und absolvierte dort die Kantonsschule. Anschliessend studierte er Ingenieurwesen am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich (heutige ETH Zürich) und an der Technischen Hochschule in Berlin. 1853 erhielt Zschokke seine erste Anstellung als Ingenieur der Schweizerischen Centralbahn in Solothurn. 1857 unternahm er eine Studienreise durch mehrere europäische Länder. Daraufhin liess er sich in Aarau nieder, wo er 1859 die Leitung einer Filiale von Locher & Cie übernahm.
Der Schwerpunkt von Zschokkes Tätigkeit lag auf dem Gebiet des schweizerischen Eisenbahnwesens. Zusammen mit Niklaus Riggenbach und Ferdinand Adolf Naeff baute er von 1869 bis 1871 die Vitznau-Rigi-Bahn, die erste Zahnradbahn Europas. Er wirkte am Bau zahlreicher anderer Bahnlinien mit, darunter die Arth-Rigi-Bahn (1873–1875), die Rorschach-Heiden-Bergbahn (1874/75) und die Giessbachbahn (1878/79). Ausserdem bildeten seine Vorstudien die Grundlagen für die spätere Verwirklichung der Brünigbahn. Im Militär war er Oberst der Eisenbahnabteilung.
1877 wählte der Aargauer Grosse Rat Zschokke zum Vertreter im Ständerat. Er gehörte diesem bis 1885 an und war Mitglied der ständigen Militär- und Eisenbahnkommission. Im Parlament beschäftigte er sich hauptsächlich mit verkehrspolitischen und technischen Fragen, wobei er die Verstaatlichung befürwortete. Nach fünfjähriger Unterbrechung seiner politischen Karriere wurde Zschokke 1890 in den Nationalrat gewählt, wo er die Kommission für die Rheinregulierung präsidierte. 1897 trat er zurück.
Er war der Vater des Zoologen Friedrich Zschokke und der Onkel des Bauunternehmers Conradin Zschokke.
Literatur
- Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Biographisches Lexikon des Kantons Aargau 1803–1957. In: Argovia. Band 68/69, Verlag Sauerländer, Aarau 1958, S. 918–919.
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