- Rorschach-Heiden-Bergbahn
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Rorschach-Heiden-Bergbahn RHB BDeh 3/6 25 in RorschachStreckenverlaufFahrplanfeld: 857 Streckenlänge: 6.16 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV 16.7 Hz ~ Maximale Neigung: 90 ‰ Minimaler Radius: 150 m Zahnstangensystem: Riggenbach Rorschach–Heiden LegendeSBB-Strecke von Romanshorn 96.32 Rorschach Hafen 398 m ü. M. 97.27 65.04 SBB-Strecke von St. Gallen 65.04 Rorschach 399 m ü. M. 64.48 0.00 SBB-Strecke nach St. Margrethen 0.31 Seebleiche 414 m ü. M. 0.77 Sandbüchel 454 m ü. M. 1.78 Wartensee 546 m ü. M. 2.62 Wienacht-Tobel 616 m ü. M. 3.70 Schwendi bei Heiden 671 m ü. M. 5.60 Heiden 794 m ü. M. Depot und Werkstätte Die Rorschach-Heiden-Bergbahn (RHB) ist eine ehemalige Bahngesellschaft in der Schweiz und seit 2006 Teil der Appenzeller Bahnen (AB), welche die sieben Kilometer lange Normalspur-Zahnradbahn von Rorschach am Bodensee in den fast 400 Meter höher gelegenen Ort Heiden betreiben.
Inhaltsverzeichnis
Streckenverlauf
Die Züge der RHB beginnen am SBB-Bahnhof Rorschach-Hafen auf einer Höhe von 400 m ü. M.. Der dortige Bahnsteig befindet sich unmittelbar an einer Häuserzeile mit Gaststätten, Läden und Wohnungen. Nach 900 Metern auf der SBB-Strecke Rorschach–Romanshorn trifft die Bahn auf die SBB-Strecke von St. Gallen nach St. Margrethen–Sargans.
Nach dem Bahnhof beginnt der 5,6 Kilometer lange Zahnradabschnitt. Von hier verläuft die Strecke über die Stationen Seebleiche, Sandbüchel, Wartensee, Wienacht-Tobel und Schwendi bei Heiden bis nach Heiden. Der Bahnhof Heiden ist 7,1 Streckenkilometer von Rorschach Hafen entfernt und liegt auf einer Höhe von 794 Metern.
Die RHB ist neben den Rigi-Bahnen die einzige Zahnradbahn im Normalspurnetz der Schweiz und nützt diese Tatsache für die SBB-Linie Rorschach bis Rorschach Hafen, welche auch zu ihrem Streckennetz gehört. Umgekehrt konnten auch schon zahnradlose SBB-Wagen, unter anderem die Einheitswagen IV, in Heiden beobachtet werden.
Geschichte
Erste Bemühungen um einen Schienenanschluss des Ortes Heiden begannen 1871. Frühe Pläne für eine Adhäsionsbahn wurden bald zugunsten der Zahnradstrecke in Regelspurweite nach Rorschach verworfen. Nach Erhalt der Konzession im Januar 1874 begannen die Bauarbeiten schon im Frühjahr desselben Jahres. Nach anderthalb Jahren Bauzeit erfolgt die Eröffnung am 6. September 1875 zunächst mit drei Dampflokomotiven.
Im Jahr 1884 rüstete das Unternehmen einen geschlossenen zweiachsigen Personenwagen mit 20 offenen Sitzplätzen auf dem Dach aus, welche über eine Aussentreppe zu erreichen waren. 1889 folgten zwei weitere Wagen.
Die Aufnahme des elektrischen Betriebes erfolgte im Jahre 1930. Da zu diesem Zeitpunkt der Bahnhof Rorschach und die Strecke nach Rorschach Hafen schon durch die SBB elektrifiziert worden waren, wurde bei der Elektrifizierung der RHB das gleiche Stromsystem wie jenes der SBB gewählt, das Einphasen-Wechselstrom-System mit Spannung von 15'000 Volt und einer Frequenz von 16,7 Hertz.
Rückwirkend auf den 1. Januar 2006 wurde an der Generalversammlung 2006 die Fusion mit der Bergbahn Rheineck-Walzenhausen (RhW), der Trogenerbahn (TB) und den früheren Appenzeller Bahnen (AB) beschlossen. Die vier Bahnen fahren heute unter dem Namen Appenzeller Bahnen.
Zugbetrieb
Die ersten zwei Jahre mussten die Züge vom Zahnstangenende in Rorschach in den Bahnhof Rorschach mit einer fremden Dampflokomotive befördert werden, wobei die Dampflokomotiove die 560 Meter mitgeschleppt wurden. Da man dabei auf das Wohlwollen der VSB angewiesen war, entschied man sich, die eigenen Lokomotiven mit einem Adhäsion-Hilfsantrieb auszurüsten. Somit war es ab 1877 möglich, den Bahnhof Rorschach aus eigener Kraft zu erreichen. Bald begann man, die Züge nach Rorschach Hafen zu verlängern, um die Passagiere von den Dampfschiffen direkt abzuholen. Diese Betriebsform behielt man bis heute bei.
Die Zahnradbahn hatte lange Zeit ein reges Güteraufkommen, befand sich doch oberhalb Rorschach eine Getreidemühle mit Gleisanschluss. Auf der Strecke können normale Güterwagen befördert werden, da die Strecke baulich die Beförderung aller Wagen nach Bauart UIC/RIC zulässt, aus Gewichtsgründen aber nur in Einzelüberfuhr. Bis zur Stilllegung der Mühle wurden sogar 90 Tonnen schwere Wagen zugestellt. Diese mussten am Schluss zwischen zwei BDe 2/4 im "Sandwichverfahren" zugestellt werden, da nach Anpassung der Vorschriften nur eine Vorstelllast von 73 Tonnen zulässig waren. Heute findet, bis auf eigene Bauzüge, kein Güterverkehr mehr statt, da der Hauptkunde weggefallen ist. Auch wurden bei der Reorganisation im schweizerischen Güterverkehr viele Bedienpunkte mit geringerem Güteraufkommen, darunter alle der RHB, eingestellt.
Bis zur Lieferung der BDeh 3/6 im Jahr 1998 bot die RHB zwei Wagenklassen an. Bis zur Klassenreform von 1956 waren dies die zweite und dritte Klasse, bis 1998 die erste und zweite Klasse.
Gegenwart
Heute verkehrt stündlich ein Zug zwischen Rorschach Hafen und Heiden sowie zurück. Die Takt-Zeiten am Morgen sind aber anders als nach 9:00 Uhr.
Im Sommer werden auch öffentliche Dampffahrten angeboten, dabei kommt die ehemalige Werklok Rosa zum Einsatz.
Der Triebwagen BDeh 3/6 25 befand sich von September 2009 bis Mai 2010 zur Revision in der RhB-Hauptwerkstätte Landquart.
Fahrzeuge
- Dampflokomotive
- H 2/2 Rosa 3 (1951) SLM, ehemals Maschinenfabrik Rüti H 2/2 3. Von der RHB 1998 übernommen. Betrieb durch EUROVAPOR, Sektion Sulgen[1]
- Triebwagen
- DZeh 2/4 21–22 (1930) SLM, MFO
- BDeh 2/4 23-24 (1953,1967) SLM, BBC, Fernsteuerung vom Bt 31 aus
- BDeh 3/6 25 (1998) Stadler, Funkfernsteuerung
- Schienentraktor
- Tmh 2/2 237 916 (1962) SLM, BBC, ehemals Tmh 2/2 4, ehemals Maschinenfabrik Rüti Tmh 2/2 4. Von der RHB 2006 übernommen
- Steuerwagen
- Bt 31, ehemals Bodensee-Toggenburg-Bahn (BT) ABt 142, Von der RHB 1985 übernommen, Fernsteuerung zu 23 und 24
- Personenwagen
- B2 3–7, offene Sommerwagen von 1875
- B 10–11, ehemals SBB-Einheitswagen I mit Leichtmetall-Kasten (Aluminium-Kasten), von der RHB 1971 übernommen
- B2 12–13 (1930) SIG, ex AB 12–13
- Gepäckwagen
- D2 9 (Fahrrad-Transportwagen), Umbau 1994 aus B2 9, ex C2 9 (1901)
- Dienstwagen
- X 152 (1859/1935) SCB/RHB, Schneepflug
- X 257, 262, 264 (1898) Flachwagen (aus der Serie M4 SP 252–264)
- X 602, 603, 631, 641 ehemals MThB
- X 633
- X 9054 ehemals BT
- Ehemalige Fahrzeuge
- H 1/2 1-3 (1875), Aarau, Hilfadhäsionsatrieb ab 1886/87, neuer Kessel und Anpassung an Nummer 4 von 1910
- H 1/2 4 (1900), SLM
Von den vier originalen Dampflokomotiven wurden die Nummer 2 und die Nummer 3 1930 ausrangiert, die Nummer 1 und die Nummer 4 folgten 1949. Alle vier wurden verschrottet.
Sonstiges
Das Kürzel RHB der Rorschach-Heiden-Bergbahn wird leicht mit dem Kürzel RhB der Rhätischen Bahn und dem Kürzel RHB für die (deutsche) Rhein-Haardtbahn verwechselt.
Bilder
Literatur
- Eisenbahn-Kurier Special Nr. 64: Die Eisenbahn am Bodensee. Freiburg 2002, Seite 50–53.
Weblinks
Commons: Rorschach-Heiden-Bergbahn – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
47.4650059.539953Kategorien:- Spurweite 1435 mm
- Ehemalige Bahngesellschaft (Schweiz)
- Zahnradbahn in der Schweiz
- Bahnstrecke im Kanton St. Gallen
- Verkehr (Kanton Appenzell Ausserrhoden)
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