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Olk Ortsgemeinde RalingenKoordinaten: 49° 49′ N, 6° 33′ O49.8168336.552636350Koordinaten: 49° 49′ 1″ N, 6° 33′ 9″ O Höhe: 350 m ü. NN Einwohner: 437 Eingemeindung: 17. März 1974 Postleitzahl: 54310 Vorwahl: 06585 Lage von Olk in Rheinland-Pfalz
Olk ist nach Ralingen und Wintersdorf der drittgrößte Ortsteil der Ortsgemeinde Ralingen im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz.
Der Name Olk leitet sich vermutlich aus der keltischen Bezeichnung für Weinberg ab. Diese ist 1023 als „Ulca“ überliefert und beinhaltet die Bedeutung eines umgrenzten fruchtbaren Ackers.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Verkehr
Olk liegt nahe der B 51 zwischen Bitburg und Trier in den südlichen Ausläufen der Eifel umgeben von den Nachbargemeinden Welschbillig, Newel und Trierweiler. Der Ort liegt in ca. 350 m Höhe oberhalb der Sauer, welche die Grenze zum Großherzogtum Luxemburg bildet.
Seit dem 21. Mai 1952 ist Olk an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen. Heute wird der Ort von Bussen der Moselbahn angefahren, welche Mitglied im Verkehrsverbund Region Trier (vrt) ist.
Geschichte
Alt- und Jungsteinzeit
Die Siedlungsgeschichte von Olk beginnt vor ca. 36.000 Jahren. In einigen Gebieten fand man grob geschlagene Quarzit- und Quarzgeräte die auf Altsteinzeitmenschen deuten, auch Werkzeuge aus Feuerstein sind gefunden worden. Meist wurden Schaber, Klingen, Schlaggeräte und Faustkeile ausgegraben. Sie wurden in der Nähe von Wasservorkommen entdeckt und lassen vermuten, dass dies Rast- und Werkplätze der nicht sesshaften und ausschließlich von der Jagd lebenden Bevölkerung waren. Erst in der Jungsteinzeit (ca. 3.–4. Jahrtausend v. Chr.) begann eine ständige Besiedlung des Olker Raumes. Das Klima wurde wärmer, die Menschen bauten Häuser und betrieben Ackerbau und Viehzucht. Die einzigen Andeutungen dafür sind aber lediglich Steinbeile aus dieser Zeit. Häuserreste oder ähnliches sind nicht entdeckt worden.
Bronze- und Eisenzeit
Ein großes Grabhügelfeld am Brandenbüsch lässt vermuten, dass zu Beginn der Eisenzeit (ca. 800 v. Chr.) Menschen in der Umgebung von Olk gewohnt haben. Bisher sind zwar keine Überreste von Häusern oder Hütten gefunden worden, jedoch lassen Tongefäßreste aus dieser Zeit auf die Ansiedlung von Menschen schließen.
Römerzeit
Zur Zeit der Römer lebte die Bevölkerung auf verstreuten Einzelhöfen. Im 19. Jahrhundert entdeckte Trümmerreste, Mauern, Dachziegel und zahlreiche Topfscherben sind Beweise für die Ansiedlung von Menschen. Die nahegelegene Römerstraße Trier – Köln (Augusta Treverorum – Colonia Agrippina) förderte Handel und Verkehr. Es gibt allerdings keine Anzeichen auf eine Dorfsiedlung.
Mittelalter
Im Jahre 1023 wurde Olk das erste Mal urkundlich erwähnt, damals noch unter dem Namen Ulca. Olk war ein – von Kaiser Heinrich II. bestimmter – Grenzpunkt eines Waldgebiets, in dem ausschließlich der Erzbischof von Trier das Jagdrecht hatte. Zu Anfang des 13. Jahrhunderts besaß die Abtei St. Maximin 10 Hofstätten mit Ackerland in Olk, die dem allgemeinen Nutzen der Bevölkerung dienten und von bäuerlichen Familien bewirtschaftet wurden.
Nationalsozialismus
Nach der Machtübernahme Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 begann ein systematischer Aufbau der Hitlerjugend und des Jungvolks in Olk. Durch starke Propaganda erreichte es die NSDAP bis 1935 nahezu alle Jugendliche der Umgebung auf ihre Seite zu ziehen. Bis 1938 gelang es den Nationalsozialisten auch fast alle erwachsenen Bürger auf ihre Seite zu ziehen. Während des 2. Weltkriegs wurden die Bewohner von Olk zweimal evakuiert: das erste Mal im Jahre 1939 und das zweite Mal gegen Ende des Kriegs als die Alliierten sich den Grenzen des Deutschen Reichs näherten. Am 1. März 1945 zogen die Amerikaner in Olk ein, der Krieg war beendet, die Schäden des Krieges, die vor allem durch Fliegerangriffe entstanden sind, groß. In unmittelbarer Nähe der Gemeinde wurden acht Bunker errichtet. 38 Dorfbewohner wurden zum Kriegsdienst verpflichtet, von ihnen sind sieben gefallen, vier blieben vermisst.
Nachkriegszeit
Am 3. März 1945 wurde Johann Knebel von den Amerikanern zum ersten Ortsbürgermeister der Nachkriegszeit bestimmt. Im Jahre 1946 wurde mit dem Abbau von Gipsgestein in der Nähe von Ralingen an der Landesstraße 42 begonnen. Die Gipsgrube bot Arbeitsplätze für viele Olker Dorfbewohner. Sie war nach dem 2. Weltkrieg lange Zeit eine der wenigen Arbeitsstellen in der Umgebung. In den Jahren 1971–73 wurde ein leerstehendes Bauernhaus zum Gemeindehaus umfunktioniert, es enthielt einen großen Gemeindesaal und eine Feuerwehr. Im Jahre 1998 ist die Feuerwehr in ein eigens für sie gebautes Haus umgezogen. Es wurde mit Hilfe der Dorfbewohner errichtet; das Geld für das Material wurde gespendet.
Am 17. März 1974 wurde Olk in die Gemeinde Ralingen eingegliedert.[1]
St. Clemens
Die Kapelle St. Clemens wurde im Jahre 1569 als romanische Kleinkirche das erste Mal erwähnt. Schätzungen zufolge wurde sie um das Jahr 1200 errichtet. Man vermutet, dass im 8. oder 9. Jahrhundert eine kleine Kirche an derselben Stelle erbaut wurde, die von Adligen finanziert wurde. Dies ist allerdings nicht bewiesen.
1803 wurde eine Vorhalle an die Kapelle angebaut. Der Steinaltar stammt aus dem Jahre 1715, er wurde dem heiligen Clemens gewidmet (Papst von 92 bis 101 n. Chr.). Ihm zu Ehren wurde auch eine Statue in einer Nische der Vorderseite der Kapelle aufgestellt.
Während des 2. Weltkriegs wurde die Glocke der Kirche zu Kriegszwecken umgeschmolzen, der Kirchturm wurde durch eine Granate im Februar 1945 stark beschädigt. In den Jahren 1945/46 wurde eine neue Glocke angeschafft, der Kirchturm wurde von den Dorfbewohnern notdürftig wieder aufgebaut. Im Jahre 1951 hatte man das Geld für den Wiederaufbau des Dachs angesichts der allgemeinen Notlage mühsam zusammengebracht. Zwei Jahre später begannen die Bauarbeiten, wenige Monate danach erschien die Kapelle in einer neuer Form. Ein unbekannter Spender stiftete der Kapelle im Jahre 1959 eine neue Glocke die von Pastor Ludes am Buß- und Bettag desselben Jahres eingeweiht wurde. Zuvor hatte man im Jahre 1952 ein Ehrenmal in der Vorhalle der Kapelle zu Ehren der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege errichtet. 1953 wurde die Blechbekleidung des Kirchturms durch Schiefer ersetzt.
In den Jahren 1966/67 wurde die Kapelle renoviert und mit einer Heizung versehen. Außerdem errichtete man eine neue Sakristei. 1969 wurde der Friedhof erweitert und man baute eine Leichenhalle, die Kapelle wurde neu gestaltet. Heute präsentiert sich die kleine Dorfkirche in schlichter Einfachheit, beherrscht von einem romanischen Rundbogen aus Natursteinen und dem Altar im Mittelpunkt. Laut einem Bericht aus dem Jahre 1589 zählt Olk zur Pfarrgemeinde Welschbillig.
Politik
Bei den Ortsbeiratswahlen am 7. Juni 2009 erhielt die CDU 25,9% der Stimmen. Die Wählergruppe Olk erhielt 74,1%. Weitere Parteien sind nicht angetreten. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,2%.
Ortsbürgermeister
- 1946–1952 Johann Knebel
- 1952–1956 Peter Nikolai
- 1956–1969 Peter Bisenius
- 1969–1974 Johann Bernhard May
Seit 1974 gehört Olk zur Ortsgemeinde Ralingen. Johann Bernhard May, der bis 1974 das Amt des Ortsbürgermeisters innehatte, wurde zum Ortsvorsteher gewählt. Bei den Kommunalwahlen vom 7. Juni 2009 trat May nicht mehr an. Um das Amt bewarben sich Maria Koller-Corban (Wählergemeinschaft Olk; Mitglied der Grünen) und Uwe Jaquemod (CDU). Koller-Corban wurde mit 78,6% der Stimmen gewählt.
Vereine
- Sport- und Freizeitclub Olk
- Allrad-Freunde Eifel e.V.
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Olk – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Ort im Landkreis Trier-Saarburg
- Ehemalige Gemeinde (Landkreis Trier-Saarburg)
- Ralingen
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