- Oskar Freiwirth-Lützow
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Oskar Freiwirth-Lützow (* 12. Mai 1862 in Moskau; † 3. Mai 1925 in Füssen) war ein erfolgreicher Künstler, der im Stil des bürgerlichen Realismus um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert malte.
Oskar Lützow ist am 12. Mai 1862 als Sohn des aus Potsdam stammenden Wilhelm Lützow und Marie Brandt in Moskau geboren, da sein Vater in dieser Zeit als leitender Ingenieur bei der Staatsbahn Moskau - Sankt Petersburg angestellt war.
Inhaltsverzeichnis
Kunststudium
Zunächst begann er in Bonn ein naturwissenschaftlichen Studium; doch nahm er bald schon privaten Zeichenunterricht bei Prof. Küppers. „Nach drei Jahren erklärte er dem Vater rundheraus, daß die Kunst es ihm angetan und er bekam die Erlaubnis, die Akademie in Düsseldorf zu besuchen.“ (Hans Roth) Danach folgte ein Aufenthalt in der Kunstschule in Genf bei Prof. Menn. Dieser war Schüler von Ingres in Paris und Rom. Seit 1838 war er wieder in Paris und wandte sich der Landschaftsmalerei zu, wo er befreundet mit Theodor Rousseau, Corot, Delacroix zu einem Wegbereiter der Schule von Barbizon wurde.
Nach Studienaufenthalten in Rom im Atelier des Malers Giuseppe Ferrari und in Paris im Schüleratelier von Adolphe William Bouguereau und Toni Robert-Fleury, arbeitete er zuletzt mit dem amerikanischen Künstler Toby E. Rosenthal in dessen Atelier in München zusammen. 1880 bis 1882 studierte Freiwirth-Lützow bei Hugo Crola an der Kunstakademie Düsseldorf.
Künstlerkarriere
Seit 1884 begann seine selbständige Künstlerkarriere. Da es in München zu dieser Zeit sehr viele Künstler gab, „war es viel leichter Bilder zu malen, als zu verkaufen“ (Hermann Roth) So beschickte er 1890 die St. Petersburger Frühjahrausstellung mit dem Gemälde Ein lieber Gast, das sogleich von Großfürst Alexander Michailowitsch gekauft wurde. Sein Geschäft auf dem russischen Kunstmarkt begann zu florieren. Zar Nikolaus II. kaufte zunächst sein Bild Der Alchimist und 1901 Ein Alchimist mit Schülern. Die gesellschaftliche Anerkennung blieb nicht aus und er wurde Mitglied in der exklusiven Petersburger Künstlergesellschaft, wo man ihm sogar die Präsidentenstelle anbot. Doch 1899 kehrte er nach München zurück und setzte dort seine Künstlerkarriere erfolgreich fort. 1909 erhielt er in der Kunstausstellung im Münchner Glaspalast die zweite goldene Medaille für das Gemälde Die Gevatterin.
In München war er ein sehr gefragter Künstlerkollege: er saß im Ausschuss der Münchner Künstlergenossenschaft, war Schatzmeister der Allgemeinen deutschen Künstlergenossenschaft und erster Vorsitzender der Geselligen Vereinigung Münchner Künstler.
Kunstproduktion und Erfolg
Oskar Freiwirth-Lützow zählte zu „den wenigen erfolgreichen Malern und Bildhauern der Epoche“, die geprägt war „von einer gewaltigen Überproduktion von Kunst in einem kaum noch überschaubaren Kunstbetrieb, in dem sich viele als Genie sahen und nur wenige Erfolg hatten. Über das Fortkommen entschieden die Kunstausstellungen, bei denen Jahr für Jahr Tausende von Bildern und Plastiken zum Kauf angeboten und ganz wenige Werke tatsächlich erworben wurden“. (Heinrich Klotz)
Künstlerisch finden wir bei Oskar Freiwirth-Lützow eine Synthese verschiedener Kunstrichtungen des letzten Viertels des 19. Jahrhunderts: von Hans Makart einerseits, Carl Spitzweg oder Wilhelm Leibl andererseits.
Da das Monumentalbild und dort das vermeintliche „Glück im Winkel“ oder der „Rückzug aufs Dorf“.
Der ökonomische Erfolg seines Kunstschaffens verdankt er sicherlich auch seinem Gespür, der Nachfrage der potentiellen Käuferschichten zu entsprechen. „Diese Kunst gab sich freilich überwiegend käuferfreundlich und ließ dem Experiment wenig Raum“. (Heinrich Klotz) So blieb sein Schaffen weitgehend unberührt vom Malstil des Impressionismus.
1912 berichtete der Kunstkritiker Hermann Roth in seiner Reportage von einem Atelierbesuch bei Freiwirth-Lützow: „Viele Bilder kann man bei Freiwirth-Lützow nicht sehen, denn er ist in der glücklichen Lage, sie meist von der Staffelei weg zu verkaufen. Mit Russland teilen sich vorwiegend Deutschland, England und Amerika in dem Besitz seiner Bilder“.
Oskar Freiwirth-Lützow zog 1913 nach Faulenbach bei Füssen und starb dort am 3. Mai 1925.
Literatur
- Hermann Roth: Oskar Freiwirth-Lützow. Zu seinem fünfzigsten Geburtstag. in: Reclams Universum, 1912.
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