Oswald Adolph Kohut

Oswald Adolph Kohut

Oswald Adolph Kohut (* 19. Januar 1901 in Berlin; † 23. Juli 1977 in Langen (Hessen)) war ein deutscher Politiker der FDP.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Abitur studierte Kohut Geschichte, Philosophie und Literatur an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin sowie in Heidelberg und Gießen. 1930 wurde er zum Doktor der Philosophie promoviert. Zunächst arbeitete er als Journalist, übernahm aber 1935 eine Weinbrennerei und Likörfabrik. In den 1950er Jahren wurde er Präsident des Bundesfachverbandes der deutschen Spirituosen-Industrie und Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Spiritusindustrie. Außerdem war er Vorsitzender der Vereinigung hessischer Spirituosen-Hersteller und gehörte dem Gewerbeausschuss bei der Branntweinmonopolverwaltung an. Dazu war er auch Mitglied des Beirats der Industrie- und Handelskammer in Offenbach am Main.

Partei

Kohut trat 1947 der FDP bei, wurde bald stellvertretender Landesvorsitzender und war von 1958 bis 1961 Landesvorsitzender der FDP Hessen. In der Bundesvorstandssitzung am 1. Mai 1952 forderte er die Trennung der FDP von der Württembergischen DVP, weil diese durch die Bildung der Koalition mit der SPD und dem GB/BHE unter Reinhold Maier der Gesamtpartei geschadet habe. Er drohte an, die hessische FDP könnte die Gesamtpartei verlassen, wenn diese an der DVP festhalte. Schließlich einigte sich der Bundesvorstand auf eine Missbilligung der baden-württembergischen Koalition, ohne jedoch Konsequenzen zu ziehen.[1]

Seit 1956 war Kohut auch stellvertretender Bundesvorsitzender der Liberalen. Dieses Amt legte er nach der Sitzung des FDP-Bundeshauptausschusses vom 21. Oktober 1961, auf der mit 60 zu 37 Stimmen die Fortsetzung der Regierung mit den Unionsparteien unter Konrad Adenauer beschlossen worden war, nieder. Er protestierte damit gegen den Bruch des Wahlkampfversprechens, nach dem die FDP zwar mit CDU und CSU weiterregieren wollte, aber auf einem neuen Kanzler bestehen wollte.

Neben seiner Tätigkeit in der FDP gehörte Kohut auch dem Beirat der Humanistischen Union an.

Abgeordneter

Von 1954 bis 1957 war Kohut Landtagsabgeordneter in Hessen, seit 1955 als Vorsitzender der FDP-Fraktion. Dem Deutschen Bundestag gehörte er von 1957 bis 1965 an. Im Juni 1965 stimmte er im Bundestag gegen die Notstandsgesetze. Er wurde daraufhin vom hessischen Landesverband nicht mehr für die Bundestagswahl 1965 nominiert.

Einzelnachweise

  1. Christof Brauers, Die FDP in Hamburg 1945 bis 1953, Martin Meidenbauer Verlagsbuchhandlung, München 2007, ISBN 978-3-89975-569-5, Seiten 560f.

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