Otto Häuser

Otto Häuser

Otto Häuser (* 20. Mai 1924 in Schankau (Čankov); † 15. Juli 2007 in Woltersdorf) war ein deutscher Schriftsteller und Journalist,[1] der vor allem mit seinen satirischen Büchern bekannt wurde, deren Hauptperson der Schüler Ottokar Domma ist. Diesen Namen benutzte er zugleich als sein Pseudonym (russ.: дома [dʌˈma] = Häuser, Plural von дом [ˈdɔm] = Haus).

Häuser wuchs in Breitenbach bei Johanngeorgenstadt auf. Wegen Aufsässigkeit gegenüber Lehrern wurde er in der 9. Klasse von der Schule verwiesen. Nachdem er eine Lehre als Gebrauchswerber beendet hatte, wurde er Soldat. Nach dem Militärdienst im Zweiten Weltkrieg wurde er Neulehrer an einer Dorfschule in Sachsen-Anhalt und später Schulleiter in Tangerhütte. Seit den 1950er Jahren war er schriftstellerisch tätig. Otto Häuser war Diplompädagoge und Oberstudienrat; er wurde als „Verdienter Lehrer des Volkes“ ausgezeichnet. Otto Häuser lebte in Schöneiche bei Berlin. Am 21. September 1987 wurde Häuser mit dem Goethepreis der Stadt Berlin ausgezeichnet; am 2. August 2006 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz (1. Klasse) verliehen.

Inhaltsverzeichnis

Werk

Häuser schrieb unter anderem für den Eulenspiegel, verfasste Kabaretttexte, insbesondere für das Berliner Lehrerkabarett „Die Lachberater“. Gleichzeitig schrieb er in der DDR aber auch ernsthafte Artikel zu pädagogischen Themen im Neuen Deutschland.

Aus der Sicht des zwölfjährigen Ottokar Domma beschrieb er satirisch den Alltag in einer ostdeutschen Schule und Familie – sowohl vor als auch nach der Wende. Diese Geschichten erschienen zunächst in der Satirezeitschrift Eulenspiegel, ab 1967 in Buchform. Die Illustrationen des bekannten DDR-Kinderbuchzeichners Karl Schrader in den ersten Bänden trugen maßgeblich zur Beliebtheit der Reihe bei. Bis heute erschienen folgende Ottokar-Bücher:

  • Der brave Schüler Ottokar (1967)
  • Ottokar, das Früchtchen (1970)
  • Ottokar, der Weltverbesserer (1973)
  • Ottokar, der Gerechte (1978)
  • Ottokar, der Schalk (1983)
  • Ottokar, der Philosoph (1989)
  • Ottokar und die neuen Deutschen (1991)
  • Ottokar, die Spottdrossel (1993)
  • Ottokar, der Fernsehstar (1994)
  • Ottokar, das Schlitzohr (1996)
  • Ottokar in Philadelphia (1998)
  • Ottokar, der Flohverkäufer (2003)

Zur Ottokar-Reihe entstanden auch zwei Hörbücher, die Häuser selbst liest, sowie 1976 der Kinofilm Ottokar, der Weltverbesserer. Die Bücher sind außerdem in mehreren Sammelbänden erhältlich, z. B. als Rückblicke eines braven Schülers (1993) oder Das dicke Ottokar-Buch (2004).

Ferner veröffentlichte Häuser das Begleitbuch Ottokar gibt Auskunft (1997) sowie 2003 (unter dem Pseudonym Ottokar Domma sen.) seine Kindheitserinnerungen unter dem Titel Erinnerungen eines Großvaters. Des Weiteren erschien im Jahr 2004 das Buch Mit Humor und Hinterlist mit Texten aus verschiedenen Lebensabschnitten von Otto Häuser mit Gemälden des Schöneicher Malers Joachim Tilsch, die thematisch zueinander gestellt wurden.

Literatur

Einzelnachweise

  1. http://www.tagesspiegel.de/kultur/Kultur-Bundesverdienstkreuz;art117,1866227

Weblinks


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