- Otto Spies
-
Otto Spies (* 5. April 1901 in Bad Kreuznach; † 29. Oktober 1981 in Bonn) war ein deutscher Orientalist und Islamwissenschaftler.
Leben
Spies studierte Orientalistik und Rechtswissenschaft in Bonn und Tübingen. Er promovierte 1923 bei Enno Littmann und schloss sein juristisches Studium 1924 ab. Unter Paul Kahle war er bis 1932 Assistent am Orientalischen Seminar der Universität Bonn. 1927 erfolgte die Habilitation für Semitistik und Islamwissenschaft. Zwischen 1932 und 1938 wirkte er als Professor of Arabic and Islamic Studies an die Muslim University in Aligarh, Indien.
Im Jahre 1939 trat er als Nachfolger von Carl Brockelmann in Breslau an, wo er seine Privatbibliothek, Auszeichnungen und unvollendete Manuskripte in den Kriegswirren verlor. Nach dem Militärdienst verwaltete er den Lehrstuhl in Bonn, dessen Direktor Rudi Paret sich in Kriegsgefangenschaft befand. 1952 wurde er Nachfolger von Rudi Paret in Bonn, der nach seiner Heimkehr einen Ruf nach Tübingen annahm, und leitete das Orientalische Seminar der Universität Bonn bis 1968. Die Neugründung des früheren Berliner Seminars für Orientalische Sprachen ist eng mit seinem Namen verbunden. Einer seiner Schüler und späterer Nachfolger am Orientalischen Seminar der Universität Bonn war der deutsche Islamwissenschaftler Wilhelm Hoenerbach.[1]
Seine Sprachkenntnisse - arabisch, persisch, türkisch und äthiopisch - waren die Grundlagen für die Vielfalt seiner Publikationen auf dem Gebiet des islamischen Rechts, der Mystik, der Literaturgeschichte, der Lexikologie und der arabischen Medizingeschichte.
Otto Spies war Herausgeber mehrerer Zeitschriften: Bonner Orientalistische Studien. Neue Serie; Beiträge zur Sprach- und Kulturwissenschaft des Orients; Die Welt des Islams; Zeitschrift für vergleichende Rechtswissenschaft.
Weblinks
- Literatur von und über Otto Spies im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
Kategorien:- Orientalist
- Deutscher
- Geboren 1901
- Gestorben 1981
- Mann
Wikimedia Foundation.