Otto – Der neue Film

Otto – Der neue Film
Filmdaten
Deutscher Titel: Otto – Der neue Film
Originaltitel: Otto – Der neue Film
Produktionsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1987
Länge: 82 Minuten
Originalsprache: deutsch
Altersfreigabe: FSK o. A.
Stab
Regie: Xaver Schwarzenberger, Otto Waalkes
Drehbuch: Bernd Eilert, Robert Gernhardt, Peter Knorr, Otto Waalkes
Produktion: Horst Wendlandt
Musik: Thomas Kuckuck, Christoph Leis-Bendorff, Otto Waalkes
Kamera: Xaver Schwarzenberger, Michael Stöger
Schnitt: Jutta Hering
Besetzung

Otto – Der neue Film ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 1987. Es ist nach Otto – Der Film aus dem Jahr 1985 der zweite abendfüllende Film von Komiker Otto Waalkes.

Inhaltsverzeichnis

Die Handlung

Der Film fängt quasi da an, wo der erste Teil aufgehört hat. Otto ist in der großen Stadt angekommen (jedoch nicht Hamburg wie im ersten Film, sondern Berlin), aber alles andere als glücklich. Er musste fast seinen gesamten Hausstand verkaufen, ist mit der Miete im Rückstand und hat großes Heimweh nach Hühneroog, seiner heimatlichen Insel im friesischen Wattenmeer. Einer Rückkehr an die Küste stehen jedoch zwei Personen im Weg: einmal das warmherzige Mauerblümchen Anna Rettich, die ein Auge auf ihn geworfen hat, sowie ihr herrischer Vater, der Hausmeister der Mietskaserne, welcher Otto erst bei Begleichung seiner Schulden ziehen lässt.

Fortan muss Otto für Rettich nahezu sämtliche Arbeiten im Haus erledigen: Rettichs Hund Harras Gassi führen, Kohlen schippen oder Müllsäcke beseitigen. Um die letzten beiden Arbeiten kann er sich erfolgreich drücken, indem er den Zaun im Hinterhof ständig versetzt. In seiner Tätigkeit macht er auch die Bekanntschaft des im Haus ansässigen Tierpsychologen Edelsen, welcher ihn bittet, während seiner Abwesenheit bei einer Konferenz auf seine Hauskatze aufzupassen, welche die letzte ihrer Art ist. Das seltene und wertvolle Tier hat nur ein Problem: Sie ist suizidgefährdet, wenn Otto nicht punktgenau den gegebenen Zeitplan zum Fressen einhält, was diesen vor erhebliche Probleme stellt.

Otto nistet sich in Edelsens Wohnung ein und kommt so der Mieterin Gaby Drösel näher, in die er bereits lange verliebt ist. Die ebenso attraktive wie arrogante Schönheit hat aber ausschließlich Augen für den Actionstar „Amboss“, der Arnold-Schwarzenegger-Verschnitt eines erfolgreichen, muskelbepackten Kinohelden. Otto, der von Gaby für Edelsen gehalten wird, spielt diese Rolle mit, um seiner Angebeteten nahe sein zu können, stellt sich jedoch äußerst tollpatschig an. Auch Anna erzählt er von Gaby. Die abservierte Hausmeistertochter beschließt daraufhin, Otto auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, indem sie ihrem Vater Ottos Aufräummethoden schildert und Gaby die Wahrheit erzählt.

Der fallengelassene Otto versucht daraufhin, Gaby für sich zurückzugewinnen, scheitert aber immer wieder. Erst ein Anruf des Filmproduzenten Schmieriak, der Otto auch für Edelsen hält, ändert die Situation. Schmieriak bittet Otto, seinen Schützling „Amboss“, welcher zur Premiere seines neuen Filmes nach Berlin gekommen, aber ausgerastet ist, wieder zu beruhigen. Mit dem Versprechen, sie auf diese Weise in die Premiere des neuen Amboss – Filmes bringen zu können, klopft Otto Gaby schließlich weich.

Nach einigen Querelen schaffen Otto und Gaby es in das Filmtheater. Hier konfrontiert Otto den amoklaufenden Actionhelden mit seiner Infantilität. Dies hat zur Folge, dass Otto „Amboss“ zwar beruhigen kann, dieser aber durch Ottos Einwirken nun total verblödet ist und hüpfend und jodelnd auf die Bühne stolpert. Das Publikum ist total entsetzt, die Uraufführung geplatzt, und Gaby, die das Martyrium in der ersten Reihe miterleben musste, gibt Otto endgültig den Laufpass.

Völlig am Ende wird Otto schließlich von Rettich gefunden und nach Hause gebracht. Hier haben sich jedoch alle Sorgen in Wohlgefallen aufgelöst: Edelsen ist zurückgekehrt und kann Otto stolz berichten, dass seine seltene Hauskatze Nachwuchs bekommen hat – von des Hausmeisters Hund Harras. Alle Sorgen sind weg wie auch Ottos Schulden bei Rettich. Daraufhin bricht Otto alle Zelte in der großen Stadt ab – aber nicht, bevor er und Anna ein Paar werden, welche sich extra für ihn herausgeputzt und zum schönen Schwan gewandelt hat.

Auszeichnungen

Trivia

  • Der deutsche Schauspieler Dieter Landuris hat im Film ebenso eine Gastrolle als Fußballfan wie die ehemalige TV-Ansagerin und Synchronsprecherin Beate Menner.
  • Bei den auftretenden Eishockeyspielern handelt es sich um Mitglieder von Preußen Berlin.
  • Im Film gibt es einen zum damaligen Zeitpunkt noch nicht absehbaren Gag. Als Otto zum wiederholten Male scheitert, mittels seines Passwortes „Die glorreichen Sieben“ in das Premierentheater zu kommen, meint ein Fernsehreporter zu ihm: „Na, dann kommen Sie mal wieder, wenn die anderen sechs Zwerge auch da sind.“ Otto spielte dann auch wirklich mit sechs anderen Zwergen im Kinostreifen „7 Zwerge - Männer allein im Wald“ sowie dessen Fortsetzung „7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug“.
  • Bei dem abgespielten Lied zu Ottos Eislauf-Performance handelt es sich um „Like Ice in the sunshine“ von Beagle Music Ltd.. Es diente damals als Werbesong für Spots einer Firma für Speiseeis und wurde Jahre später von den No Angels gecovert. Bei Ottos Laufpartnerin handelt es sich übrigens um einen Mann.
  • In späteren Ausstrahlungen wurden, wohl mit Rücksichtnahme auf die Political Correctness, gegenüber der Kinofassung Teile einer Szene entfernt: Bevor der Hausmeister seinen Hund mit dem Satz „Ein deutscher Hund nimmt nur von Deutschen“ maßzuregeln versucht, reicht er diesem mit den bewusst akzentierten Worten "Is' von Türk" einige Wurststücke, welche der Hund natürlich dankend annimmt. Die im Film erhalten gebliebene Reaktion des Hausmeisters sowie der betonte Ausspruch "Hier, is' vom Deutschen" des dazustoßenden Otto wirkt daher nach Kürzung dieser Szene nur noch teilweise schlüssig.
  • Ein Product Placement wurde - ungewöhnlich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung - intensiv durchgeführt: Waalkes läuft Schlittschuh vor Plakaten einer Haushaltsgerätefirma, zudem sind regelmäßig die Geräte derselben Marke zu sehen. Den (durchaus zum Hauptdarsteller passenden) Werbespruch „Otto... find' ich gut“ eines Versandhauses sieht man auf einem Spiegel kleben, ebenso wird ein Jeans-Werbespot kolportiert, ferner sind die Marken des konsumierten Biers sowie der gerauchten Zigaretten deutlich erkennbar. Die sichtbaren Zigarettenpackungen haben in der Kinofassung eine rot-weiße Farbgebung, während sie in der vom ZDF ausgestrahlten Version durch Videonachbearbeitung grün-weiß umgefärbt worden sind.

Dialoge

  • Der Hausmeister wird als Deutscher mit Nationalstolz dargestellt und zweimal kurios auf die Schippe genommen: „Ein deutscher Hund nimmt nur von Deutschen“. Außerdem antwortet Otto auf eine seiner Anweisungen: „Jawohl, mein Hausmeister.“
  • Nachdem er vom Streifenpolizisten angehalten wird, erzählt Otto ihm die Professorenversion des Fälschungshinweises, der auf den früheren DM-Scheinen zu finden war.
  • Als Otto Gaby in den Wald entführt, macht er Schleichwerbung für Supermärkte: „Zwerg EDEKA und Wichtel ALDI“
  • Der Hund entdeckt Ottos Müll, wobei Otto zu Gaby aus Verzweiflung sagt: „Da! Das Sternbild des blöden Hundes.“
  • Aber auch eine Veralberung von Modern Talking wird hier zelebriert, als Amboss in Ottos Traum ihn als Krankenschwester fragt: „Wo sind die Kinder von Frau Modern und Frau Talking?“, wobei er ihm die falschen Betten zeigt. Er zeigt auf die falschen Kinder, was deutlich wird, als die richtigen Kinder das Lied „Geronimos Cadillac“ von Modern Talking singen.

Weblinks


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