Panzergrenadierbataillon 212

Panzergrenadierbataillon 212
Panzergrenadierbataillon 212
PzGrenBtl 212 neu.png
Internes Verbandsabzeichen
Aufstellung 1. Okt. 1958
Land Flag of Germany.svg Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Bundeswehr Logo Heer with lettering.svg Heer
Truppengattung Panzergrenadiertruppe
Typ Bataillon der Eingreifkräfte
Unterstellte
Truppenteile

5 Kompanien

Stärke ~ 1000 Mann
Unterstellung PzBrig 21.jpg Panzerbrigade 21
Standort GFM-Rommel-Kaserne Augustdorf
Kommandeur
Kommandeur Oberstleutnant Heico Hübner

Das Panzergrenadierbataillon 212 ist eines von zwei Panzergrenadierbataillonen der Eingreifkräfte des deutschen Heeres. Das Bataillon ist vollständig zusammen mit der Masse der übergeordneten Panzerbrigade 21 „Lipperland“ in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne im nordrhein-westfälischen Augustdorf stationiert. In der Öffentlichkeit ist das Bataillon vor allem im Zusammenhang mit seinem QRF-Auftrag in Afghanistan beginnend Juli bis Dezember 2008, sowie 2011 bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Auftrag

Marder 1A3 beim scharfen Schuss von rechts

Im Einsatz ist das Bataillon zur Führung des Gefechts der verbundenen Waffen im Rahmen der Brigade oder als Teil eines Gefechtsverbandes befähigt. Panzergrenadiere kämpfen dabei aufgesessen vom Schützenpanzer Marder aus und abgesessen als infanteristische Schützentrupps. Als Teil der Eingreifkräfte stellt das Bataillon Personal für die Einsatzkontingente.

Gliederung

Das Bataillon gliedert sich in:

  • 1./ PzGrenBtl 212: Versorgungs- und Unterstützungskompanie
  • 2./ PzGrenBtl 212: Einsatzkompanie für abgesessenen und aufgesessenen Kampf mit dem Schützenpanzer Marder, bzw. demnächst mit 14 Schützenpanzer Puma
  • 3./ PzGrenBtl 212 Bad Salzuflen: Einsatzkompanie
  • 4./ PzGrenBtl 212 „Bielefeld-Heepen: Einsatzkompanie
  • 5./ PzGrenBtl 212: Oerlinghausen Einsatzkompanie
Anmerkung: Städtenamen zeigen die Patenstädte der Kompanien an. Die Patenstadt des Bataillons ist Lemgo.

Internes Verbandsabzeichen

Altes internes Verbandsabzeichen mit Windhund Sascha
Das Bataillon innerhalb der Panzergrenadiertruppe und Zulauf des Spz Puma

Seit 2004 zeigt das interne Verbandsabzeichen die Lippische Rose auf schwarz-weißem Grund. Die Rose repräsentiert die Region Lippe; der Untergrund sind die preußischen Farben, obwohl Lippe nie zu Preußen gehörte. Von 1978 bis 2004 zeigte es zusätzlich den Windhund „Sascha“, der im Frühjahr 1943 Angehörigen der 16. Infanterie-Division (später umgegliedert in 116. Panzerdivision) („Windhunddvision“) in der Kalmückensteppe halb verhungert zugelaufen war. Da der Hund bereits eine Identitätsfigur in der Wehrmacht war, entschloss sich der letzte Kommandeur der 7. Panzerdivision, Generalmajor Wolf-Joachim Clauß, den Windhund aus dem Wappen streichen zu lassen.

Geschichte

Die geschichtlichen Verbindungen des Bataillons reichen bis zum Füsilierbataillion Lippe, dem 6. westfälischen Infanterieregiment Nr. 55, Graf Bülow von Dennewitz, über das Reichswehr InfRegiment 18 bis hin zur 16. InfDiv / 116. PzDiv ("Windhunddivision") der Wehrmacht zurück. Dies kann jedoch nicht als Teil einer Traditionslinie angesehen werden.

Das Bataillon wurde am 1. Oktober 1958 im "Neuen Lager" in Augustdorf aufgestellt. Zunächst bestand das Bataillon aus nur zwei Kampfkompanien und einer Stabskompanie. Damals war das Bataillon nur mit LKW ausgerüstet und unterstand der Panzerkampfgruppe C3 (heute: Panzerbrigade 21) in Unna. 1960 war die Aufstellung des Bataillons abgeschlossen und es bestand nunmehr aus einer Stabskompanie, drei Kampfkompanien für den auf- und abgesessenen Kampf und der 5. Kompanie als Mörserkompanie. Erster Schützenpanzer war der Schützenpanzer HS 30, abgelöst 1972 durch den Schützenpanzer Marder. 1972 übernahm das Bataillon die Patenschaft über den Familienverband der ehemaligen Angehörigen der 116. Panzerdivision („Windhunddivision“). In der Heeresstruktur IV verkleinert, wurde das Bataillon 1992 in der Heeresstruktur V wieder um eine weitere Kampfkompanie (5./212, ehemals 2./211) erweitert. 1996 war das Bataillon am IFOR/SFOR Einsatz im ehemaligen Jugoslawien beteiligt. 1997 nahmen die 4. und 6. Kompanie am Hochwassereinsatz an der Oder teil. 1999 verlegten Teile des Bataillons nach Sarajevo, um als gepanzerter Einsatzverband des 3. Folgekontingents GECONSFOR (L) die Umsetzung des Dayton Abkommens sicherzustellen. Beginnend im Jahr 2000 wurden Teile des Bataillons im Rahmen der KFOR Mission in den Kosovo verlegt. In den folgenden Jahren nahmen Soldaten des Bataillons an weiteren Einsätzen in Afghanistan und im Kosovo teil. Die ehemalige 6. Kompanie (Panzermörserkompanie mit jetzt ausgemusterten Panzermörsern M113) entfiel 2006 in der Heeresstruktur Heer 2010.

Mitte 2008 verlegten Teile der Panzerbrigade 21 Kräfte nach Afghanistan und stellte Kräfte für den ISAF Einsatz. Das um Teile der Luftlandemörserkompanie des Fallschirmjägerbataillons 373 verstärkte Panzergrenadierbataillon 212 stellte dazu eine etwa 200 Mann starke Quick Reaction Force (QRF). Die QRF ist ein schneller Eingreifverband, der im Rahmen des ISAF-Mandats, bei Bedarf als robuste Kampftruppe feindliche Kräfte bekämpft. Das Bataillon war während des Einsatzes im Camp Marmal bei Mazar-i-Sharif stationiert. Das Panzergrenadierbataillon 212 war die erste reguläre deutsche Einheit des Heeres der eine solche Aufgabe zugewiesen wurde. In der Öffentlichkeit stand dieser Einsatz daher unter besonderer Beobachtung.[1][2][3]

Die Traditionspflege leistet der 1989 gegründete Traditionsverband Lippische Panzergrenadiere e.V.

Einzelnachweise

  1. NGO Online: Panzerbrigade 21 stellt ab Sommer QRF-Einheit für Afghanistan
  2. Bundeswehr stellt Eingreiftruppe in Afghanistan, siehe Der Tagesspiegel, 1. Juli 2008
  3. Stern.de: Bundeswehr in Afghanistan. Helfen - Vermitteln - Kämpfen.

Weblinks

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