Parzany

Parzany

Ulrich Parzany (* 24. März 1941 in Essen) ist deutscher Theologe, Pfarrer und Evangelist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach eigener Aussage fand Parzany 1955 im Weigle-Haus in Essen unter dem Einfluss des Jugendpfarrers Wilhelm Busch zum christlichen Glauben. Parzany studierte von 1960 bis 1964 evangelische Theologie in Wuppertal, Göttingen, Tübingen und Bonn[1]. Während seines Studiums arbeitete er in der Studentenmission in Deutschland mit.

Nach dem 1. theologischen Examen (Herbst 1964) arbeitete er bis Herbst 1965 in der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Jordanien als Vikar des deutschen Propstes in Jerusalem, wo er sowohl in der deutschen Lutherischen Gemeinde als auch im Internat der Lutherischen Sekundarschule in Beit Jala tätig war.

Parzany beendete nach seiner Rückkehr seine theologische Ausbildung bis zum Herbst 1966 am Predigerseminar der Evangelischen Kirche im Rheinland in Essen. Danach war er bis April 1967 Synodalvikar im Kirchenkreis Bonn. Im April 1967 legte er das 2. Theologische Examen ab.

Nach der Ordination arbeitete Parzany von Mai 1967 bis September 1984 als Jugendpfarrer und Leiter des Weigle-Hauses in Essen. In dieser Zeit begann seine überregionale jugendevangelistische Tätigkeit. Er war Vorsitzender des Trägervereins für die Vorbereitung und Durchführung der missionarischen Jugendkongresse „Christival.“

Von Oktober 1984 bis Oktober 2005 war Parzany als Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland tätig, von 1987 bis 2005 war er Mitglied im Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz. Er war von Oktober 1991 bis Oktober 1993 der Vorsitzende des nationalen Komitees für „ProChrist '93“ mit Billy Graham und wurde in der Fortsetzung dieser Arbeit, neben seiner Tätigkeit als CVJM-Generalsekretär, zum Evangelisten und Leiter der evangelistischen Projektarbeit ProChrist berufen, die im Mai 1995 ProChrist '95 mit Satellitenübertragung für den deutschsprachigen Raum von Leipzig aus durchführte. Weitere ProChrist-Veranstaltungen fanden in den Jahren 1997, 2000, 2003, 2006 und 2009 europaweit statt.

1998 erhielt er das Bundesverdienstkreuz für sein Engagement für Jugendliche, Mission und Seelsorge. Bei der Weltausstellung EXPO 2000 war Parzany Direktor des „Pavillons der Hoffnung“. Aus seinem evangelistischen Dienst und der regelmäßigen Predigttätigkeit entstanden eine Reihe von Büchern. Parzany war von 1984 bis 2005 Mitherausgeber und zeitweise Redakteur der Bibellesehilfen "Termine mit Gott", "Bibel für heute" und "Start in den Tag", die zeitweise jährlich mit über 100.000 verkauften Exemplaren über den Buchhandel verbreitet wurden. Von November 2002 bis November 2005 leitete er außerdem die Lausanner Bewegung Deutschland mit Sitz in Kassel. Seit 2006 predigt Parzany regelmäßig in der Reihe "Gottesdienst als Entdeckungsreise" der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche.

Parzany vertritt eine konservative Bibelauslegung, nach der gelebte Homosexualität Sünde ist und eine "schöpfungswidrige Anomalie".[2] Lesbischwule Christen haben ihn kritisiert, weil er Homosexualität mit Ehebruch und dem Verhalten sowohl von "Karnickeln" als auch mit fehlgeleiteten Kindern, die korrigiert werden müssten, verglichen hat,[3] sowie wegen einer Predigt am 18. Februar 2007, in der er im Zusammenhang mit einem Mangel an Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit ein weiteres Mal Ehebruch mit homosexueller Praxis verglich.[4] Auch trat er bei der Kontroverse, ob das Christival 2008 eine "antihomosexuelle Veranstaltung" sei, energisch für das Christival ein.[5] [6]

Ulrich Parzany ist seit 1967 mit der Lehrerin Regine, geb. Drunk, verheiratet, die er während des Studiums in der Göttinger SMD-Gruppe kennenlernte, und wohnt in Kassel. Das Ehepaar hat drei erwachsene Kinder und vier Enkelkinder.

Werke (Auswahl)

  • Ulrich Parzany: Moment Mal!. 1983, ISBN 3-7615-3135-4. 
  • Ulrich Parzany: 1985 Ein Schrei zerreißt die Welt. Über die sieben Worte Jesu am Kreuz. Schriftenmissions-Verlag, Gladbeck 1978, ISBN 3-7958-2149-5. 
  • Ulrich Parzany: Mir geht ein Licht auf. 2. Auflage. Brunnen Verlag, Giessen, Basel 1991, ISBN 3-7655-3429-3. 
  • Ulrich Parzany: Wozu Gott?. 1997, ISBN 3-8706-7141-6. 
  • Ulrich Parzany: Zündstoff. Reden gegen den Strom. 2001, ISBN 3-7615-1047-0. 
  • Ulrich Parzany: 'Ich glaube...'. Wozu Christen sich bekennen. 2. Auflage. Brunnen-Verlag, Giessen u.a. 2003, ISBN 3-7655-3743-8. 
  • Ulrich Parzany: Unglaublich. Reden vom Zweifeln und Staunen. Hänssler, Holzgerlingen 2003, ISBN 3-7751-4049-2. 
  • Ulrich Parzany, Hans-Joachim Eckstein: Die Basis trägt. Die Pariser Basis und der CVJM heute. 2. Auflage. Aussaat Verlag, Neukirchen-Vluyn 2005, ISBN 3-7615-5346-3. 

Weblinks

Quellen

  1. http://www.prochrist.org/Verein_Ulrich_Parzany.ProChrist
  2. [1]
  3. Interview mit Parzany in RBB-Sendung "Thadeusz"
  4. Stellungnahme von HuK e.V.
  5. idea: Streit um Christival-Seminare - Steht auf, wenn ihr Christen seid! 18. Februar 2007
  6. idea-Streitgespräch Volker Beck/Ulrich Parzany

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