Studentenmission in Deutschland

Studentenmission in Deutschland
Studentenmission in Deutschland
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Typ Eingetragener Verein sowie Stiftung
Gründung Oktober 1949
Sitz Marburg
Ursprung Deutsche Christliche Studentenvereinigung
Schwerpunkt Netzwerk von Christen in Schule, Hochschule und akademischen Berufen
Motto denken.glauben.erleben.
Website www.smd.org

Die Studentenmission in Deutschland (SMD) ist ein deutschlandweites Netzwerk von Christen in Schule, Hochschule und akademischen Berufen mit dem Ziel, zu einem glaubwürdigen Christsein zu motivieren, das sich intellektuellen Herausforderungen stellt und alle Lebensbereiche bestimmt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg existierte die Deutsche Christliche Studentenvereinigung, die sich nach einem Verbot durch die Nationalsozialisten 1938 auflösen musste. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges entstanden an mehreren Hochschulen unabhängige Studentenkreise. Man traf sich regelmäßig zum gemeinsamen Gebet sowie zum Bibelstudium, woraus sich an vielen Orten eine missionarische Campus-Arbeit entwickelte. Auf Initiative von Ernst Schrupp trafen sich 1949 Vertreter dieser autonomen Gruppen in Wiesbaden-Kloppenheim und gründeten die Studentenmission in Deutschland. Das Leitungsgremium war überkonfessionell geprägt. Die Mitarbeiter kamen aus verschiedenen evangelischen Frei- und Landeskirchen. Besonders stark waren Mitglieder des CVJM und des EC-Jugendbundes vertreten. In den 1950er Jahren erlebte die SMD-Arbeit einen starken Wachstumsschub, sodass um 1960 SMD-Gruppen an fast allen deutschen Hochschulorten präsent waren.

Die Gründung eines besonderen Arbeitskreises für Weltmission erfolgte 1963. Er führt alle vier Jahre die sogenannte Studentenkonferenz für Weltmission durch. 1964 kam es zu einem klärenden Gespräch zwischen Vertretern der SMD und der Evangelischen Studentengemeinde, an deren Ende eine Konvergenzerklärung, die Gemeinsamen Empfehlungen stand. Seit 1975 gibt es regelmäßige jährliche Begegnungen mit den anderen missionarischen Hochschulgruppen (Campus für Christus, Navigatoren, Deutscher Christlicher Techniker-Bund).

Aufbau und Gliederung

Die SMD arbeitet überkonfessionell auf der Glaubensgrundlage der Deutschen Evangelischen Allianz und finanziert sich durch Spenden. In den Richtlinien der SMD sind theologische Positionen und inhaltliche Ziele, sowie andere grundlegende Dinge festgelegt[1]. Das Kernziel der SMD ist in Richtlinie Nr. 2 festgeschrieben und kann unter dem Schlagwort Sammlung und Sendung zusammengefasst werden[2].

Die Mitglieder der SMD kommen heute aus den evangelischen Landes- und Freikirchen, evangelischen Gemeinschaften sowie auch aus der Katholischen Kirche. Die SMD ist Mitglied der IFES (International Fellowship of Evangelical Students), des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche, der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen sowie des Rings Missionarischer Jugendbewegungen[3].

Die SMD entsendet 2 Jugenddelegierte in die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, die dort über Rederecht aber nicht über Stimmrecht verfügen. Die Evangelische Studentengemeinde entsendet ebenfalls 2 Jugenddelegierte mit gleichen Rechten.

Rechtliche Konstruktion

Rechtlich wird die SMD von der Studentenmission in Deutschland e.V. mit Sitz in Marburg (Hessen) vertreten. Dort kann nur Mitglied werden, wer zum Rat der SMD (ohne e.V.) gehört. Die SMD e.V. wählt ihre Mitglieder durch Kooptation[4]. Der Rat wählt seine Mitglieder etwa zur Hälfte durch Kooptation, die anderen werden aus den Arbeitsbereichen delegiert, er kann höchstens 19 Mitglieder fassen[5]. Die SMD e.V. hat damit praktisch Weisungsrecht gegenüber der SMD (ohne e.V.).

Die SMD (ohne e.V.) besteht aus allen denen, die die Richtlinien unterschrieben haben[6]. Die SMD e.V. stellt die hauptamtlichen Mitarbeiter ein. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter gehören zur SMD (ohne e.V.) und sind durch die SMD e.V. für ihre SMD-Tätigkeiten (bei vorheriger Anmeldung) versichert, handeln im Großen und Ganzen allerdings autonom.

Zusätzlich zu der Studentenmission in Deutschland e.V. wurde 2001 die SMD-Stiftung gegründet. Der Zweck der Stiftung sind gemäß Satzung "die Förderung der christlichen Schülerarbeit, christlichen Studentenarbeit und christlichen Akademikerarbeit im In- und Ausland." Die Gründe für die Stiftungsgründung waren zum einen der Wunsch, die Arbeit der SMD langfristig finanziell abzusichern, zum anderen die steuerlichen Vorteile für die Spender bei Spenden an Stiftungen gegenüber Spenden an Vereine[7].

Arbeitsbereiche

  • Die Schüler-SMD hält Kontakt mit über 800 Schülerbibelkreisen an Schulen überall in Deutschland. Die Schüler-SMD veranstaltet jährlich rund 40 Freizeiten und engagiert sich für die schulnahe christliche Jugendarbeit[8].
  • Zur Hochschul-SMD zählen SMD-Gruppen in 74 Städten. In den Hochschulgruppen organisieren Studierende ehrenamtlich öffentliche Vortragsreihen, Freizeiten und Gesprächskreise. Darüber hinaus veranstaltet die Hochschul-SMD überregionale Schulungen und Konferenzen und gibt Arbeitsmaterialien heraus. Auf der Website der SMD befindet sich eine Liste aller Städte, in denen es eine Hochschul-SMD-Gruppe gibt[9].
  • Die Akademiker-SMD thematisiert den christlichen Glauben im Kontext der akademischen Berufswelt. Fachtagungen haben die Auseinandersetzung mit berufsspezifischen Themen zum Ziel; bei Regionaltagungen, Freizeiten und in diversen Publikationen geht es um allgemeine Themen des Christseins in Kirche, Beruf und Gesellschaft.
  • 1999 hat die SMD das Institut für Glaube und Wissenschaft gegründet, das sich in Vorträgen, Tagungen und Veröffentlichungen mit Grenzfragen zwischen verschiedenen Wissensbereichen und dem christlichen Glauben beschäftigt. Die Webseite des Instituts bietet eine Textsammlung zu einer Vielzahl von Themen. Unter anderem finden sich dort Texte aus den Bereichen Ethik, Naturwissenschaften, Evolution und Kreationismus, Literatur, Philosophie und Psychologie [10].

Großveranstaltungen

Deutschlandweit veranstaltet die SMD regelmäßig den Schüko, die Studikon und die Akademikon.

Schüko

Der Schüko (Kurzform für Schülerkongress) ist der alle zwei Jahre über Ostern stattfindende deutschlandweite Schülerkongress der Schüler-SMD (Studentenmission in Deutschland).

Ziel des Kongresses ist die Ermutigung von christlichen Schülern, während der Schulzeit christlich zu denken und handeln.[11] Der Schüko soll dazu im großen Rahmen Ideen, Impulse und geistliche Stärkung bieten.

Das Programm besteht aus Plenumsveranstaltungen mit Bibelauslegung, anschließender persönlicher Stille und Austauschgruppen an den Vormittagen. Nachmittags finden Workshops zu Schul- und Alltagsthemen statt. Am Abend gibt es weitere Plenumsveranstaltungen. Nach den Abendveranstaltungen bieten die Mitarbeiter des Schüko Gelegenheiten zur Begegnung wie Cafés und Lagerfeuer an. Zwischendurch gibt es viele Möglichkeiten für Austausch, Sport und andere Freizeitgestaltung, geplant oder spontan. Außerdem können sich Teilnehmer gezielt Zeit nehmen, um zur Ruhe zu kommen, zu beten oder das Seelsorgeangebot wahrzunehmen.

Die Gestaltung des Programms liegt in Händen eines Programmteams mit Hauptamtlichen der SMD und ehrenamtlichen Studenten. Für die Predigten lädt dieses Programmteam spezielle Referenten ein. Am Schüko 2006 nahmen 160 Schüler und 100 Mitarbeiter teil.

Bisherige Veranstaltungsorte und Mottos waren:

  • 2002 in Marburg: FeuerZeuge – leben mit Jesus ist ansteckend.
  • 2004 in Erfurt: hin & weg.
  • 2006 in Bochum: Schüko – bin schon da! Jesus.
  • 2010 in Dassel: himmelweit hoffen[12].

Studikon

Die Studikon (Kurzform für Studentenkonferenz) ist die alle zwei Jahre über Ostern stattfindende Studentenkonferenz der Hochschul-SMD (Studentenmission in Deutschland)[13]. Sie wird von der IFES unterstützt[14].

Ziel des Kongresses ist die Ermutigung von christlichen Studierenden, während ihres Studiums an ihrer Hochschule christlich zu denken und handeln. Die Studikon soll dazu im großen Rahmen Ideen, Impulse und geistliche Stärkung bieten.

Das umfangreiche Programm besteht aus Plenumsveranstaltungen mit Bibelauslegung, anschließender persönlicher Stille und Austauschgruppen an den Vormittagen, Workshops zu Schulungsthemen, persönlichen oder theologischen Themen am Nachmittag und weiteren Veranstaltungen im Plenum oder nach Herkunftsregion am Abend. Nach den Abendveranstaltungen zieht es die Teilnehmer in die auf dem Konferenzgelände eingerichteten Cafés. Zwischendurch gibt es viele Möglichkeiten des Austauschs und der Freizeitgestaltung, geplant oder spontan. Außerdem können sich Teilnehmer gezielt Zeit nehmen, um zur Ruhe zu kommen, zu beten oder das Seelsorgeangebot wahrnehmen.

Das Konferenzgelände wird meist auf dem Gelände einer oder mehrerer zusammenhängender Schulen, die über Ostern leerstehen, eingerichtet. Die Unterbringung der Teilnehmer erfolgt in Matratzenlagern nach Geschlechtern getrennt[15]. Die Gestaltung des Programms liegt in Händen eines Programmteams mit Hauptamtlichen der SMD und ehrenamtlichen Studenten. Die logistische Bewältigung der Konferenz wird komplett ehrenamtlich von der SMD verbundenen Jungakademikern geleistet.

Die erste Studikon 2001 wurde vom „Amt für Gestaltung“ designerisch unterstützt[16].

Vom 24.-28. März 2005 fand die Studikon unter dem Motto "Un-verschämt. Der Nachfolger" in Bielefeld statt. Bei der Werbung wurde dabei auf die Bielefeldverschwörung Bezug genommen[17]. Die vorletzte Studikon (Motto "Grenzgänger") fand vom 5. -9. April 2007 in Aschaffenburg statt und versuchte, Spaziergänger an Ostern mit einem Nikolaus ins Gespräch über den christlichen Glauben einzuladen.[18]. Die letzte Studikon (Motto "Aufgeweckt") fand vom 9.-13. April 2009 in Marburg statt.

An der siebenten[19] Studikon 2009 nahmen zuletzt über 800 Studierende und Studienanfänger teil. Dabei waren Besucher aus den Niederlanden, Großbritannien, Bulgarien und der Schweiz[20][21][22]. Das Thema der Studikon 2009 war "Aufgeweckt". Auf der studikon 2009 wurde „Das Kreuz – Zentrum des christlichen Glaubens“, die Übersetzung des Buchs „The Cross of Christ“ des britischen Theologen John Stott vorgestellt[23]. Prominenter Gast war Sebastian Cuthbert[24].

Die letzte Studikon fand vom 21. bis 25. April 2011 mit 1017[25] Teilnehmern in Aschaffenburg statt. Hiervon waren fast alles Studenten. Rund 10 Schüler waren dabei. Rund 100 Jungakademiker waren als Mitarbeiter dabei. Das Thema war "Strg + Alt + Entf - Alles neu". Es ging um den Neuanfang mit Gott und wurde größtenteils anhand des Epheserbriefes durch den schwäbischen Theologen Hans Bayer erläutert.

Prominente Mitarbeiter

  • Ulrich Parzany – während seines Studiums Mitarbeiter in der SMD-Gruppe Göttingen
  • Birgit Winterhoff – während ihres Studiums Mitarbeiterin in den SMD-Gruppen Bielefeld/Bethel und Heidelberg
  • Hermann Sautter – emeritierter Professor für Volkswirtschaftstheorie und Entwicklungsökonomik an der Universität Göttingen) – Vorsitzender der SMD
  • Manfred Siebald – christlicher Liedermacher und Professor für Amerikanistik – schrieb aus seiner SMD-Erfahrung heraus das Lied „Gut, dass wir einander haben“
  • Hans-Joachim Eckstein – evangelischer Theologe und Neutestamentler

Weblinks

Siehe auch

Quellen

  1. Richtlinien im Mitarbeiterhandbuch der SMD im Selbstverlag, 4. Auflage 1995 S. 270 ff. und online.
  2. Ebenda S. 270.
  3. [1]Verbindungen der SMD zu anderen Werken.
  4. Mitarbeiterhandbuch der SMD im Selbstverlag, 4. Auflage 1995 S. 22f.
  5. ebenda.
  6. Mitarbeiterhandbuch S. 19.
  7. http://www.smd.org/smd/unterstuetzen/finanziell/smd-stiftung/
  8. SMD über Schülerbibelkreise.
  9. Liste der SMD-Hochschulgruppen.
  10. www.IGuW.de.
  11. Schüler-SMD
  12. SMD: Motto Schüko 2011
  13. Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen: Beschreibung der SMD, gesehen 19. Dezember 2009.
  14. IFES: germany: post-modern evangelism
  15. Tine Winkler in family.de: Als Paar auf der Studikon vom 17. April 2009, gesehen 19. Dezember 2009.
  16. Amt für Gestaltung: Studikon 2001, gesehen 19. Dezember 2009.
  17. http://www.fair-hotels.de/Reisef%FChrer/Ort_in_Deutschland/Ort_in_Nordrhein-Westfalen/Bielefeld/Bielefeldverschw%F6rung.html
  18. idea: Osterüberraschung: Nikolaus sprach mit Passanten vom 10. April 2007, gesehen 19. Dezember 2009.
  19. Bild/dpa/lhe: Osterkonferenz für christliche Studenten in Marburg, vom 3. April 2009, gesehen 19. Dezember 2009.
  20. IDEA: [tt_news=74269&tx_ttnews[backPid]=18&cHash=0519e16c85 Atheisten liefern Steilvorlage für Christen], Alternativlink vom 15. April 2009, gesehen 19. Dezember 2009.
  21. Hessischer Rundfunk: "studikon" Christlicher Kongress in Marburg vom 3. April 2009, gesehen 19. Dezember 2009.
  22. Vereinigte Bibelgruppen (VBG): Programm FRÜHLING 2009, gesehen 19. Dezember 2009.
  23. Thomas Schneider/idea: Atheisten liefern Steilvorlage für Christen vom 18. April 2009, gesehen 19. Dezember 2009.
  24. Sebastian Cuthbert Sebastian Cuthbert bei Myspace, gesehen 19. Dezember 2009.
  25. http://studikon.wordpress.com/2011/04/16/ich-habe-dich-bei-deinem-namen-gerufen/ (16. April 2011)

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