- Athen-Marathon
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Der Athen-Marathon (griechisch Κλασσικός Μαραθωνίος Αθηνών; engl. Bezeichnung Athens Classic Marathon) ist ein Marathonlauf, der von Marathon nach Athen führt. Die heutige Veranstaltung findet seit 1983 statt, zunächst im Oktober, derzeit im November, und wird vom griechischen Leichtathletikverband SEGAS organisiert. Zum Programm gehören auch ein 5-km- und ein 10-km-Lauf. Mit ca. 3000 Zieleinläufern ist er der größte Marathon in Südosteuropa.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der erste Marathonlauf der Neuzeit fand anlässlich der Olympischen Spiele 1896 statt. Grundlage war die Legende vom Botenläufer Pheidippides, der nach der Schlacht bei Marathon im Jahr 490 v. Chr. nach Athen gelaufen und auf dem Areopag nach Verkündung der Siegesnachricht vor Erschöpfung tot zusammengebrochen sein soll. Sieger dieses Wettkampfes war der Grieche Spyridon Louis in 2:58:50 h. Die Streckenlänge betrug damals ca. 40 km. Erst 1921 bestimmte der Internationale Leichtathletik-Verband IAAF die offizielle Länge von Marathonläufen mit 42,195 Kilometern, was der Distanz bei den Olympischen Spielen 1908 in London entsprach.
Der heutige Athen-Marathon hat zwei Vorgängerveranstaltungen, die von Marathon nach Athen führten: einen Marathon, der seit 1955 im Frühling stattfand,[1] und einen, der seit 1974 im Herbst stattfand.[2] Bei ersterer Veranstaltung lief 1969 der Engländer Bill Adcocks mit 2:11:07,2 h eine Zeit, die auf der Strecke von Marathon nach Athen seitdem nur von Stefano Baldini, dem Olympiasieger von 2004, unterboten wurde.
Die jetzige Veranstaltung ist dem Andenken des Leichtathleten, Arztes und Politikers Grigoris Lambrakis gewidmet. Dieser organisierte kurz vor seiner Ermordung 1963 einen Friedensmarsch von Marathon nach Athen. Die Demonstration wurde durch die Polizei verboten, so dass sich Lambrakis, geschützt durch seine parlamentarische Immunität, alleine auf den Weg machte.
Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1982 wurde zum ersten Mal bei den Frauen der Europameistertitel im Marathon vergeben. Auf der Strecke von Marathon nach Athen siegte die Portugiesin Rosa Mota in 2:36:04 h; bei den Männern setzte sich der Niederländer Gerard Nijboer in 2:15:16 h durch. Am 9. April 1995 wurde der letzte World Cup Marathon der IAAF ebenfalls auf der Strecke des Athen-Marathons ausgetragen. Sieger wurden der Kenianer Douglas Wakiihuri in 2:12:01 h und die Rumänin Anuta Catuna in 2:31:10 h. Auch die Marathonläufe der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1997 und Olympischen Spiele 2004 folgten der klassischen Route. Weltmeister wurden der Spanier Abel Antón in 2:13:16 h und die Japanerin Hiromi Suzuki in 2:29:48 h, die olympischen Goldmedaillen gingen an den Italiener Stefano Baldini (2:10:55 h) und die Japanerin Mizuki Noguchi (2:26:20 h).
Aufgrund des 2500jährigen Jubiläums des Sieges der Athener über die Perser in der Schlacht bei Marathon fand am 31. Oktober 2010 eine Jubiläumsauflage des Marathons statt.
Strecke
Die Strecke beginnt in der heutigen Ortschaft Marathon und führt zunächst nach Süden, wobei der Grabhügel der in der Schlacht von Marathon gefallenen Athener umrundet wird. Danach wird die Stadt Nea Makri durchquert. Nach zehn flachen Kilometern kommen nun die ersten Anstiege. Bei Rafina biegt der Kurs nach Westen ab, und über Pikermi, Pallini und Gerakas gelangt man bei km 32 nach Agia Paraskevi, wo mit 240 m über dem Meer der höchste Punkt der Strecke erreicht wird. Von dort geht es bergab durch Chalandri und Cholargos in die Kernstadt von Athen. Das Ziel befindet sich im Panathinaiko-Stadion.
Statistik
Streckenrekorde
- Männer: 2:12:40 h, Raymond Kimutai Bett (KEN), 2010
- Frauen: 2:31:06 h, Rasa Drazdauskaitė (LTU), 2010
Finisher 2009
Läufer im Ziel
- Marathon: 3813 (3209 Männer und 644 Frauen), 30 weniger als im Vorjahr
- 10 km: 1900 (1453 Männer und 447 Frauen), 108 weniger als im Vorjahr
- 5 km: 1630 (931 Männer und 699 Frauen), 58 weniger als im Vorjahr
Siegerliste
Quellen für Ergebnisse vor 2002: sport.gr,[3], AIMS,[4], ARRS[5]
Datum Männer Zeit Frauen Zeit Okt. 2010 31.Raymond Kimutai Bett (KEN) 2:12:40 Rasa Drazdauskaitė (LTU) 2:31:06 Nov. 2009 8.Josephat Kipkurui Ngetich (KEN) 2:13:44 Akemi Ozaki (JPN) 2:39:56 Nov. 2008 9.Paul Nicholas Lekuraa (KEN) 2:12:42 Mai Tagami (JPN) 2:36:58 Nov. 2007 4.Benjamin Kiprotich Korir (KEN) 2:14:40 Swetlana Ponomarenko (RUS) 2:33:19 Nov. 2006 5.KEN) Henry Tarus (2:17:46 JPN) Chikako Ogushi (2:40:45 Nov. 2005 6.KEN) James Saina (2:16:15 ETH) Sisay Measo (2:38:39 Nov. 2004 7.Frederick Cherono (KEN) 2:15:28 ETH) Alemu Zinash (2:41:11 Nov. 2003 2.Amnaay Zebedayo Bayo (TAN) 2:16:59 Nadezhda Wijenberg (NED) 2:43:18 Nov. 2002 3.KEN) Mark Saina (2:18:20 Sonja Oberem -2- 2:37:29 Nov. 2001 4.Noah Bor (KEN) 2:19:26 Sonja Oberem (GER) 2:36:15 Nov. 2000 5.Nikolaos Polias -4- 2:20:50 GRE) Georgia Ambatzidou (2:53:00 Okt. 1999 17.JPN) Masato Yonehara (2:18:35 JPN) Tamaki Okuno (2:46:46 Nov. 1998 1.Nikolaos Polias -3- 2:18:38 USA) Joy Smith (2:50:52 Okt. 1997 26.GRE) Gerasimos Kokotos (2:31:47 USA) Melissa Hurta (2:54:43 Okt. 1996 20.GRE) Nikitas Markakis (2:33:15 Panagiota Petropoulou -2- 2:56:42 Nov. 1995 5.Nikolaos Polias -2- 2:27:27 GRE) Panagiota Nikolakopoulou (2:59:45 Okt. 1994 30.Christos Dumas -2- 2:27:27 GRE) Kleri Stavropoulou (3:21:32 Okt. 1993 24.GRE) Nikolaos Polias (2:28:12 GRE) Panagiota Petropoulou (3:15:56 Okt. 1992 18.GRE) Christos Dumas (2:31:15 JPN) Reiko Hirosawa (3:05:24 Okt. 1991 13.GRE) Theodoros Fotopoulos (2:28:18 GRE) Sofia Sotiriadou (2:59:29 Okt. 1990 21.SWE) Johan Engholm (2:26:33 NZL) Prudence Taylor (2:59:15 Okt. 1989 22.NED) Jan van Rijthoven (2:23:19 USA) Leslie Lewis (2:37:42 Okt. 1988 23.URS) Fjodor Ryschow (2:17:33 GRE) Magdalini Poulimenou (2:50:59 Okt. 1987 11.RSA) Kevin Flanegan (2:25:14 Irina Bogatschowa (URS) 2:43:37 Okt. 1986 12.BEL) Jos vander Water (2:27:22 NOR) Signe Ward (3:06:58 Okt. 1985 13.SWE) Michael Hill (2:26:20 GBR) Eryl Davies (3:04:30 Okt. 1984 14.RSA) Leon Swanepoel (2:28:53 USA) Barbara Balzer (2:58:30 Okt. 1983 9.GBR) Martin J. McCarthy (2:25:34 DEN) Hanne Jensen (3:20:33 Entwicklung der Finisherzahlen
Jahr Marathon Davon
Frauen10 km Davon
Frauen5 km
bzw. Mini-MarathonDavon
Frauen2009 3813 644 1900 447 1630 699 2008 3843 671 2008 517 1688 651 2007 3438 585 1498 456 837 326 2006 2626 394 1180 362 495 193 2005 2559 357 1121 346 --- --- 2004 2868 472 945 313 --- --- 2003 2676 413 --- --- 1419 349 2002 1779 256 959 213 --- --- 2001 1241 ??? ??? ??? --- --- Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website (griech. u. engl.)
- Athen-Marathon auf marathoninfo.free.fr
- Athen-Marathon 2004 und 2008 auf LaufReport.de
- Laufbericht vom Athen-Marathon 2004 auf lauftreff.de
- Laufbericht vom Athen-Marathon 2006 auf laufspass.com
- Laufbericht von Hans Pertsch Athen Marathon2010
Fußnoten
Kategorien:- Marathon
- Sportveranstaltung in Athen
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