- Paul Scofield
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David Paul Scofield, CH, CBE (* 21. Januar 1922 in Hurstpierpoint, heute West Sussex; † 19. März 2008 in Sussex) war ein britischer Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Scofield zählte zu den großen Mimen des britischen Theaters. Da er nur in wenigen Filmen mitspielte, ist er weniger bekannt als seine älteren Kollegen Laurence Olivier und John Gielgud. Er gilt allerdings als bemerkenswerte Persönlichkeit der britischen Theatergeschichte; dies vor allem durch seine Shakespeare-Interpretationen. Seine bekannteste Rolle spielte er 1966 in Robert Bolts Theaterstück Ein Mann zu jeder Jahreszeit. Für seine Leistung als Thomas More in der Broadwayproduktion erhielt er einen Tony Award und für dieselbe Rolle im gleichnamigen Film von Fred Zinnemann einen Oscar.
Trotz des großen Erfolges blieb aber weiterhin die Bühne sein Hauptbetätigungsfeld. 2004 wählten die Mitglieder der Royal Shakespeare Company die beste Shakespeare-Interpretation aller Zeiten. Bei den männlichen Darstellern belegte Paul Scofield den ersten Rang für seine Rolle als König Lear aus dem Jahr 1962. (Bei den weiblichen Darstellern kam Judi Dench für ihre Lady Macbeth aus dem Jahr 1976 auf den ersten Platz.)
Mit der Bescheidenheit des erklärten Familienmenschen, der fast sein ganzes Privatleben nur wenige Kilometer von seinem Geburtsort entfernt verbrachte, lehnte er es ab, von der Queen in den Adelsstand erhoben zu werden. 2001 ließ er sich jedoch nach wiederholtem Drängen von Freunden und Kollegen in den exklusiven Orden "Companie of Honour" aufnehmen. Er verstarb im März 2008 an Leukämie, an der er seit mehreren Jahren erkrankt war. Scofield war seit 1943 mit der britischen Schauspielerin Joy Parker verheiratet und hinterlässt einen Sohn und eine Tochter.
Zitate
- "Wenn man sich die zehn besten Momente im Theater ansieht, gehören acht davon Scofield". Richard Burton
- "Wenn man einen Titel will, ist Mister doch wirklich gut genug, oder? Wenn man das immer war, wieso würde man das dann aufgeben wollen? Ich habe einen Titel, es ist der gleiche, den ich schon immer hatte.“ Paul Scofield in einem seltenen Interview aus dem Jahr 1992
- "Meine Zurückgezogenheit ist ein Gerücht. Ich bin nur nicht sonderlich gesellig. Und ich habe einige Rollen abgelehnt. In meinem Alter muss man sortieren, aber der Gedanke, dass ich mich nicht mehr fürs Schauspielern interessiere, ist absurd. Schauspielern ist alles, was ich kann. Ein Schauspieler: Das ist, was ich bin."
Filmografie (Auswahl)
- 1955: That Lady – Regie: Terence Young
- 1964: Der Zug (The Train) – Regie: John Frankenheimer
- 1966: Ein Mann zu jeder Jahreszeit – Regie: Fred Zinnemann
- 1970: Bartleby – Regie: Anthony Friedman
- 1971: König Lear – Regie: Peter Brook
- 1973: Scorpio, der Killer – Regie: Michael Winner
- 1973: A Delicate Balance – Regie: Tony Richardson
- 1985: 1919 – Regie: Hugh Brody
- 1988: Mein Leben mit Anne Frank (The Attic: The Hiding of Anne Frank)
- 1989: When the Whales Came – Regie: Clive Rees
- 1989: Henry V. (Henry V) – Regie: Kenneth Branagh
- 1990: Hamlet – Regie: Franco Zeffirelli
- 1992: Utz – Regie: George Sluizer
- 1994: Quiz Show – Regie: Robert Redford
- 1996: Hexenjagd (The Crucible) – Regie: Nicholas Hytner
Weblinks
- Paul Scofield in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Paul Scofield in der Notable Names Database (englisch)
- Paul Scofield ist tot, Spiegel Online, 20. März 2008
Kategorien:- Theaterschauspieler
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