Paul Waeldin

Paul Waeldin

Paul Waeldin (* 12. Juni 1888 in Lahr/Schwarzwald; † 15. November 1969 ebenda) war ein deutscher Jurist und Politiker (DDP, später FDP).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Er entstammte einer alten Lahrer Gerberfamilie und besuchte die Volksschule und das Gymnasium in Lahr. Nach dem Schulbesuch diente er als Freiwilliger im Artillerieregiment Nr. 66 in Lahr. Danach absolvierte Waeldin in Freiburg im Breisgau und in Heidelberg ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaft, das er 1911 mit der Promotion zum Dr. jur. beendete. Während seines Studiums trat er in das Corps Suevia Freiburg ein. Nach dem Studium widmete er sich einer handwerklichen Ausbildung in der väterlichen Fabrik, in die er nach dem Tod des Vaters 1912 als Prokurist und später als Teilhaber einstieg. Zuletzt war er alleiniger persönlich haftender Gesellschafter der Firma Waeldin-Huber K.G.

Er war verheiratet mit der Tochter des Lahrer Oberbürgermeisters Gustav Altfelix (im Amt 1898 bis 1928).

Politik

Waeldin bezeichnete sich selbst als vom Elternhaus liberal-demokratisch geprägt. Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg, wo er als Oberleutnant mit dem Eisernen Kreuz Erster Klasse ausgezeichnet worden war, wurde er Mitglied des Lahrer Bürgerausschusses, später dessen Obmann. Er war Stadtrat und Bezirksrat und von 1924 bis 1933 Landesvorsitzender der DDP in Baden. In der Zeit des Nationalsozialismus legte er alle Partei- und Ehrenämter nieder und widmete sich ausschließlich seiner Familie und seinem Betrieb. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er am 20. April 1945 zum ehrenamtlichen Oberbürgermeister von Lahr berufen. 1946 zählte er zu den Gründern der Demokratischen Partei Badens, aus der später der badische Landesverband der FDP hervorging.

Abgeordneter

Waeldin war von 1929 bis 1933 Mitglied des Landtags der Republik Baden. 1946 wurde er erneut in die Beratende Landesversammlung des Landes Baden gewählt. Er gehörte dem Staatssekretariat Wohleb mit Zuständigkeit für Finanzen an und war von 1947 bis 1952 Vorsitzender der liberalen Fraktion im Badischen Landtag. 1952/53 war er Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung von Baden-Württemberg.

Öffentliche Ämter

Waeldin amtierte von 1945 bis 1952 als Ehrenamtlicher Oberbürgermeister der Stadt Lahr und war 1946/47 gleichzeitig Staatssekretär der Finanzen in dem von Präsident Leo Wohleb geleiteten Staatssekretariat des Landes Baden. Von 1952 bis 1957 fungierte er als Regierungspräsident des Regierungsbezirkes Südbaden. In dieser Funktion nahm er 1956 in Colmar auf Einladung von dessen Bürgermeister Joseph Rey an der ersten deutsch-französischen Bürgermeisterkonferenz teil.

Ehrungen

  • Ehrenbürgerschaft der Stadt Lahr
  • Paul-Waeldin-Straße in Lahr

Literatur

  • Emil Baader: Dr. Paul Waeldin – Regierungspräsident von Südbaden, in: Badische Heimat, 32. Jg. 1952, Heft 2/3

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