- Peter Fricke
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Peter Fricke (* 26. August 1939 in Berlin) ist ein deutscher Film- und Theaterschauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Peter Fricke wuchs bei seiner bayerischen Mutter in Murnau am Staffelsee auf. Nach dem Abitur absolvierte er an der Otto-Falckenberg-Schule in München eine Ausbildung zum Schauspieler. Seinen ersten Bühnenauftritt hatte Fricke 1960 als Lysander in dem Stück Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare.
Nach Engagements unter anderem an den Städtischen Bühnen Frankfurt (Intendant Harry Buckwitz), den Städtischen Bühnen Köln (Intendant Oscar Fritz Schuh) und dem Bayerischen Staatsschauspiel München (Intendant Helmut Henrichs), bei dem er zehn Jahre engagiert war (Auszeichnung jüngster deutscher Staatsschauspieler), arbeitete er ab 1974 als freier Schauspieler mit Gasttheaterengagements in Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Bonn, Nürnberg, Wien, Zürich und wieder München.
Auch in Fernsehfilmen wirkte Peter Fricke mit, so zum Beispiel 1968 in Was ihr wollt. Häufige Auftritte folgten in bekannten Serien wie Der Kommissar, Der Alte, Derrick, SOKO 5113 oder dem Tatort. Meist spielte er hier zwielichtige Gestalten. Gelegentliche Rollen in Kinofilmen folgten, so zum Beispiel als Peter Schmölling in Didi – Der Experte oder als Schwarzenberg in Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief.
Peter Fricke setzt sich für die deutsche Sprache ein, hält Lesungen und verfasste Hörbücher. Er arbeitete als Synchronsprecher in BBC-Produktionen (Claudius – Kaiser, Gott und König, Hamlet, Richard II.) und war als Erzähler in Filmen von Lars von Trier (Dogville und Manderlay) und in Die fabelhafte Welt der Amélie zu hören. Für den Bayerischen Rundfunk nahm er Melodramen auf. In öffentlichen Lesungen spricht er Voltaire im Briefwechsel mit Friedrich II. von Preußen.
Im Sommer 2006 heiratete er die 28 Jahre jüngere italienische Malerin und Schauspielerin Patrizia Orlando, die er 1994 bei Proben für ein Theaterstück kennengelernt hatte.
Auszeichnungen
2007 erhielt Peter Fricke als Sprecher von Oscar Wildes Das Gespenst von Canterville den Deutschen Hörbuchpreis. 2009 erhielt er den Preis auch als Interpret von Die Ästhetik des Widerstands von Peter Weiss.
2010 erhielt Fricke den Deutschen Hörbuchpreis erneut in der Kategorie Beste Fiktion für seine Lesung, zusammen mit Ilja Richter und Hanns Zischler, der Chronik der Gefühle von Alexander Kluge (Regie: Karl Bruckmaier).
Theaterstücke
- Tagebuch der Anne Frank
- Der Mustergatte
- Nathan der Weise
- Was ihr wollt
- Maria Stuart
- Romeo und Julia
- My Fair Lady
- Mörderische Phantasien
Filmografie (Auswahl)
- 1958: Colombe
- 1968: Was ihr wollt
- 1969: Der Kommissar (Fernsehserie) – Keiner hörte den Schuß
- 1971: Besuch auf einem kleinen Planeten (Fernsehspiel)
- 1971: Die heilige Johanna
- 1973: Oh Jonathan – oh Jonathan!
- 1974: Das Blaue Palais
- 1978: Derrick: Klavierkonzert
- 1979: Derrick: Die Versuchung
- 1979: Nathan der Weise (Fernsehfilm)
- 1981: Tatort: Im Fadenkreuz
- 1982: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
- 1984 Ravioli
- 1985: Tatort: Schmerzensgeld
- 1986: Kein Alibi für eine Leiche
- 1987: Der Landarzt
- 1988: Didi – Der Experte
- 1995: Der Bulle von Tölz – Tod im Internat (Fernsehfilm)
- 1997: Rossini
- 1999: Die Verbrechen des Professor Capellari
- 2001: Die fabelhafte Welt der Amélie (Erzähler)
- 2003: Zwei Väter einer Tochter
- 2003: Dogville (Erzähler)
- 2005: Pfarrer Braun – Adel vernichtet
- 2005: Manderlay (Erzähler)
- 2005: Gefühl ist alles
- 2009: Hitler vor Gericht
Weblinks
- Literatur von und über Peter Fricke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Peter Fricke in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Peter Fricke in der Deutschen Synchronkartei
- Homepage Peter Fricke
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