- Peter Frey
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Peter Frey (2011)
Peter Frey (* 4. August 1957 in Bingen) ist ein deutscher Journalist. Er ist seit dem 1. April 2010 Chefredakteur des ZDF.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ausbildung
Nach dem Abitur am Stefan-George-Gymnasium in Bingen leistete Frey Zivildienst und studierte ab 1978 Politikwissenschaft, Pädagogik und Spanisch an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie, als Stipendiat des spanischen Außenministeriums, in Madrid. Er promovierte 1986 in Mainz über das Thema Spanien und Europa: Die spanischen Intellektuellen und die Europäische Integration.
Journalismus
Bereits während seines Studiums war er als Moderator im Hörfunkprogramm des Südwestfunks tätig und schrieb für die Frankfurter Rundschau und Die Zeit. 1983 wurde er Redakteur beim ZDF und berichtete für das heute-journal aus Nicaragua, Mexiko, Polen und Spanien. Ab 1988 war er als persönlicher Referent des damals neu gewählten ZDF-Chefredakteurs Klaus Bresser unter anderem zuständig für die Interview-Reihe Was nun …?
1991 ging Frey als Korrespondent und stellvertretender Leiter des dortigen ZDF-Studios nach Washington, von wo aus er über den Golfkrieg berichtete. Von 1992 bis 1998 leitete er das ZDF-Morgenmagazin und moderierte die Sendung gemeinsam mit Maybrit Illner, Gundula Gause und Cherno Jobatey.
Von 1998 bis 2001 war er Leiter der ZDF-Hauptredaktion Außenpolitik. In dieser Zeit moderierte er das auslandsjournal, zahlreiche Sondersendungen und die Sendung ZDF Royal. Er entwickelte das tägliche ZDF-Europa-Journal Heute in Europa und trat als Autor der Auslandsreportagen Wer rettet Russland? und Der Fluch des Öls in Erscheinung.
Von 2001 bis 2010 war Frey Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios in Berlin und moderierte die Sendungen Berlin direkt, ZDF-Sommerinterview und Berliner Runde. Für die ZDF-Nachrichtensendungen heute und heute-journal analysierte er aktuelle politische Entwicklungen.
2005 moderierte er zahlreiche ZDF-Sondersendungen über den Tod von Papst Johannes Paul II. und die Wahl von Papst Benedikt XVI. aus Rom. Zudem berichtete er zahlreiche Auslandreisen von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundeskanzlerin Angela Merkel. 2008 moderierte er die neunstündige ZDF-Sendung Amerika hat gewählt zur Wahl von Barack Obama und kommentierte die Deutschland-Besuche des amerikanischen Präsidenten.
Von 2003 bis 2009 verfasste er für zdf.de die Online-Kolumne Freytag – Die Woche in Berlin.
Am 10. Dezember 2009 wurde er vom ZDF-Verwaltungsrat als Nachfolger von Nikolaus Brender zum neuen ZDF-Chefredakteur ab 1. April 2010 gewählt.[1][2] Die Entscheidung wurde teils begrüßt[3], teils kritisiert.[4]
Frey kommentierte den Wechsel des bisherigen ZDF-Moderators Steffen Seibert in das Amt des Regierungssprechers unter anderem mit dem Satz: „Wir bedauern, dass Steffen Seibert seine Perspektive nicht im Journalismus gesehen hat“. Seibert nehme „die bundesweite Bekanntheit, die er auf dem Schirm als Moderator von heute und heute journal erworben hat, und die damit verbundene Kompetenz und Glaubwürdigkeit mit in seine neue Aufgabe“. Dies wurde verschiedentlich öffentlich kritisiert, u. a. als „erstaunlich unsouverän“.[5]
Sonstiges Engagement
Seit 2006 ist Frey fellow des Centrums für angewandte Politikforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München und seit Mai 2009 Vorsitzender des Kuratoriums für das Institut für Medien- und Kommunikationspolitik. Außerdem ist Peter Frey Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, Mitglied des Beirats von Misereor sowie Schirmherr der Malteser Migranten Medizin.
Privatleben
Peter Frey ist verheiratet und hat eine Tochter.
Weblinks
- Literatur von und über Peter Frey im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Die Welt: Peter Frey wird Brender-Nachfolger beim ZDF; Meldung vom 10. Dezember 2009
- unternehmen.zdf.de: Biografie Peter Frey auf den Unternehmensseiten des ZDF.
- Interview (April 2010)
Einzelnachweise
- ↑ Das ZDF berichtet
- ↑ Das Handelsblatt berichtet
- ↑ Kommentar auf welt.de
- ↑ Nachdenkseiten.de kritisieren Frey
- ↑ Kritik von Michael Hanfeld in der FAS vom 11. Juli 2010
Wolf Dietrich | Rudolf Woller | Reinhard Appel (1976–1988) | Klaus Bresser (1988–2000) | Nikolaus Brender (2000–2010) | Peter Frey (seit 2010)
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