Peter de Mendelssohn

Peter de Mendelssohn

Peter de Mendelssohn (* 1. Juni 1908 in München; † 10. August 1982 ebenda; eigentlich Peter Mendelssohn[1], Pseudonym: Carl Johann Leuchtenberg) war ein deutsch-britischer Schriftsteller, Historiker und Essayist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Goldschmieds Georg Mendelssohn aus der Familie Mendelssohn aus Jever wuchs in Hellerau (einer Gartenstadt bei Dresden) auf, begann 1926 in Berlin eine Karriere als Journalist und veröffentlichte ab 1930 erste literarische Arbeiten. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung emigrierte er nach der Machtergreifung Hitlers 1933 zunächst nach Wien, dann nach Paris, 1936 nach London. Er erhielt die britische Staatsbürgerschaft und arbeitete während des Zweiten Weltkriegs im britischen Staatsdienst.

Nach dem Krieg war er Pressechef bei der Britischen Kontrollkommission in Düsseldorf. Er berichtete von den Nürnberger Prozessen und arbeitete maßgeblich am Aufbau eines demokratischen Pressewesens in der britischen Besatzungszone mit. So war er an der Gründung von Zeitungen wie Der Tagesspiegel und Die Welt beteiligt. 1970 übersiedelte Peter de Mendelssohn wieder in seine Geburtsstadt München.

Seit den 1930er Jahren veröffentlichte er zahlreiche Romane, Erzählungen und Essays – diese überwiegend zu historischen und politischen Themen – sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache. Darüber hinaus arbeitete er als Übersetzer aus dem Englischen und Französischen.

Größte Beachtung fanden seine biographischen Werke

  • Churchill – Sein Weg und seine Welt
  • Der Zauberer – Das Leben des Schriftstellers Thomas Mann.

In dem 1971 erschienenen Essay-Band Das Gewissen und die Macht schilderte er für das deutsche Publikum Aspekte und Gestalten der britischen Geschichte wie das Elisabethanische Zeitalter oder Oliver Cromwell. 1955 arbeitete er auch an dem Drehbuch zu dem Spielfilm Marianne mit. Vor seinem Tod konnte er noch die ersten Bände sowohl einer Werkausgabe als auch der Tagebücher Thomas Manns herausgeben.

Von 1936 bis 1970 war de Mendelssohn mit der Schriftstellerin Hilde Spiel verheiratet. Mit ihr hatte er den Sohn Felix de Mendelssohn, der als Psychoanalytiker in Wien und Berlin lebt.

Sein Grab befindet sich auf dem Bogenhausener Friedhof in München.

Werke (Auswahl)

als Autor

Belletristik
  • fertig mit Berlin? Roman. Elfenbein, Berlin 2003, ISBN 3-932245-50-4. (Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1930.)
  • Festung in den Wolken. Erzählung („The hours and the the centuries.“). Amstutz, Zürich 1946. (Exilausgabe)
  • Der Zauberer. Das Leben des Schriftstellers Thomas Mann. Fischer, Frankfurt am Main
  1. 1875–1918. 1975, ISBN 3-10-04940-2-4.
  2. Jahre der Schwebe. 1992, ISBN 3-10-049405-9.
Sachbücher
  • S. Fischer und sein Verlag. S. Fischer, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-10-049401-6. (Nachdr. d. Ausg. Frankfurt am Main 1970.)
  • Überlegungen. Vermischte Aufsätze. Krüger, Hamburg 1948.
  • Zeitungsstadt Berlin. Menschen und Mächte in der Geschichte der deutschen Presse. Überarb. u. erw. Ausg. Ullstein, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-550-07496-4.
Aufsätze

als Übersetzer

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016335/images/index.html?fip=193.174.98.30&id=00016335&seite=79

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