- Pingsheim
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Pingsheim Gemeinde NörvenichKoordinaten: 50° 48′ N, 6° 42′ O50.8002786.693056122Koordinaten: 50° 48′ 1″ N, 6° 41′ 35″ O Höhe: 122 m ü. NN Fläche: 4,30 km² Einwohner: 677 (31. Dez. 2010) Eingemeindung: 1. Jan. 1975 Eingemeindet nach: Erftstadt 1969
Nörvenich 1975Postleitzahl: 52388 Vorwahl: 02235 Lage von Pingsheim in Nordrhein-Westfalen
Pingsheim Ortskern
Pingsheim ist der östlichste Gemeindeteil von Nörvenich. Er liegt im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Ortsname soll auf einen römischen Waldnamen (Pinetum = Fichtenwald) zurückgehen. Möglicherweise ist die Vorsilbe Binis auch ein Personenname. Erstmals erwähnt wird der Ort in einer Urkunde von 1022.[1] Erzbischof Heribert schenkt der Kölner Abtei Groß St. Martin "das Kirchlein zu Pingsheim im Zülpichgau". Es blieb der Abtei genau wie der dazugehörige Zehnthof bis zu deren Auflösung 1802 verbunden.
Der Pingsheimer Frieden
Am 14. Oktober 1279 wurde hier der „Pingsheimer Frieden“ geschlossen. Nach langwierigen und meist kriegerisch ausgetragenen Streitigkeiten zwischen der Witwe des Grafen von Jülich und seinem Nachfolger einerseits und dem Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg andererseits kam es zwischen den beiden Parteien zu einem Friedensvertrag, der in Pingsheim abgeschlossen wurde und allgemein als „Friede von Pingsheim“ bezeichnet wird.
Vermutlich hat die Grenzlage des Dorfes die beiden Mächte bewogen, Pingsheim als Verhandlungsort zu wählen. Der westliche Ortsteil gehörte zu Jülich, der östliche zum Amt Lechenich des Erzstifts Köln. Grenzlinie war die heutige Alfons-Keever-Straße. Der Überlieferung zufolge war der Schauplatz des Vertragsabschlusses die Pfarrkirche Pingsheim. Tatsächlich trafen sich die Kontrahenten auf der jetzigen Alfons-Keever-Straße, denn deren Mitte war die Grenze zwischen Kurköln und Jülich-Berg.
Die verwickelte Vorgeschichte und die ohne sachkundigen Kommentar etwas schwer verständlichen vertraglichen Vereinbarungen sind sorgfältig und ausführlich von Heinrich Heesel in dem 1979 herausgegebenen Werk „Der Friede zu Pingsheim am 14. Oktober 1279 und seine Vorgeschichte“ dargestellt worden. Die zur Verhandlung stehenden Streitpunkte haben alle mit Rechten in und um Zülpich zu tun. Unter anderem wird vereinbart, dass die Grafen von Jülich auf die Vogteirechte, auf die Gerichtsfolge auf dem Schievelberg und auf die Zinsen und Rechte, welche das Hofgut Palenz betrafen, zu Gunsten des Erzbischofs verzichten. Dem Erzbischof wird erlaubt, die Stadt nach freiem Willen zu befestigen und das Schloss in Zülpich auszubauen. Schon 1291 muss der Erzbischof die Vogteirechte wieder an den Jülicher Grafen abgeben.
Das Pingsheimer Wappen
An den Pingsheimer Frieden erinnert das 2003 geschaffene inoffizielle Wappen. Auf der einen Seite steht der Jülicher Löwe, auf der anderen das Kreuz des Kurfürstentums Köln. Beide Seiten sind durch das rote Band (Dorfstraße) getrennt. Über Jülich und Köln fliegt die Friedenstaube.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1969 wurde Pingsheim zunächst nach Erftstadt eingemeindet.[2] Im Rahmen des sogenannten Köln-Gesetzes wurde der Ort am 1. Januar 1975 nach Nörvenich umgegliedert.[3]
Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Pingsheim seit 1975:
Jahr Einwohner 1975 420 1985 441 1995 609 2005 711 2010 677 Die Geschichte Pingsheims ist ausführlich dargestellt auf den Webseiten der Ortsgemeinschaft.
Baudenkmäler
→ Kreuzigungsgruppe (Pingsheim)
→ St. Martinus (Pingsheim)
→ Marienheiligenhäuschen (Pingsheim)
→ Fachwerkhaus Am Bräucher 2
→ Pfarrhaus Pingsheim
→ Wasserpumpe Pingsheim
→ Heiligenhäuschen Kompstraße
→ Fachwerkhof Kompstraße 24→ Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Nörvenich
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Anmerkung: Heribert starb 1021. In der Urkunde Nr. 4 aus dem Bestand Pfarrarchiv Groß St. Martin im Historischen Archiv des Erzbistums Köln ist das Jahr 1022 angegeben. In einer Kurzfassung in Oediger: Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter ist das Jahr 1022 mit einem Fragezeichen versehen. In der Fußnote wird vermutet, dass die Urkunde die Neufassung einer älteren verlorenen Urkunde ist
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
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