- Binsfeld (Nörvenich)
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Binsfeld Gemeinde NörvenichKoordinaten: 50° 48′ N, 6° 33′ O50.7947222222226.5416666666667135Koordinaten: 50° 47′ 41″ N, 6° 32′ 30″ O Höhe: 135 m ü. NN Fläche: 9,63 km² Einwohner: 949 (31. Dez. 2010) Eingemeindung: 1. Jan. 1969 Postleitzahl: 52388 Vorwahl: 02421 Binsfeld liegt als Ortsteil der Gemeinde Nörvenich im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Binsfeld ist der westlichste Ortsteil der Gemeinde und grenzt direkt an die Stadt Düren. Am Ortsrand verläuft die Bördebahn.
Einwohnerentwicklung des Ortsteiles
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl 1885 629 1905 721 1925 890 1945 662 1955 1.029 1965 1.262 1975 824 1985 848 1995 883 2005 994 2010 949 Bis 1969 war Rommelsheim Ortsteil von Binsfeld.
Geschichte
Vorgeschichtliche Funde lassen den Schluss zu, dass in Binsfeld seit Jahrtausenden Menschen leben. Westlich des Dorfes wurden römische Siedlungsreste gefunden.
Um 400 soll bei Binsfeld eine entscheidende Schlacht zwischen den seit Jahrhunderten hier ansässigen Römern und den eindringenden Franken geschlagen worden sein. Wie der Volksmund erzählt, haben die später aufgefundenen Gebeine der gefallenen Krieger zur Namensgebung "Beinsfeld" geführt. Einleuchtender ist die wissenschaftliche Erklärung des Ortsnamens, der von "Feld in den Binsen" ableitet. Binsfeld bezeichnet somit einen Siedlungsplatz in einem Feld, der seinem Namen nach einen auffallend starken Bewuchs mit Binsen hatte.[1]
Am 24. Januar 966 wird Binsfeld urkundlich von Kaiser Otto I. erwähnt. Da heißt es, dass im Jahre 786 ein Mädchen namens Ricburgis ihren Grundbesitz Binsfeld im Lande der Ripuarier einer Abtei in Nivelles (im heutigen Belgien) überlassen hatte. Diese Zugehörigkeit bestand bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Die Herren von Binsfeld waren über Jahrhunderte als Schultheißen des Kloster Nivelles nachzuweisen.
In der Binsfelder Pfarrkirche befindet sich ein Epitaph mit den lebensgroßen Figuren des Johann von Binsfeld und seiner Frau Anna von Nesselrode. Der Epitaph entstand 1636. Je 16 Ahnenwappen sind auf den Lisenen angebracht.
Als jülichsche Unterherrschaft gehörte Binsfeld zum Amt Nideggen.[1]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wird berichtet: [2]
Unterherrschaft Binsfeld mit hohem und niederem Gerichte und der Jagd, mit Schloss, Hof, Garten und Baumgarten, 148 Morgen Ackerland, in Schatz 33 Reichstaler 6 Albus, Pfennigsgeld 17 Reichstaler, dann vier Gänse, zwei Stein Flachs, 19 1/2 Kapaune, 27 Hühner, 13 Malter 6 Viertel 3 Mütgen Roggen, 5 Viertel Hafer, dann die hergebrachten Frondienste, wofür dem Lehensinhaber 50 Reichstaler von der Gemeinde gezahlt werden.
Binsfeld war eine Unterherrschaft und Lehen, mit Binsfeld war vom 13. Jahrhundert bis 1658 das gleichnamige Geschlecht belehnt, es folgten dann bis 1720 die von Wachtendonk. Der Kreis Düren wies verhältnismäßig viele Unterherrschaften auf, so Weisweiler, Binsfeld, Burgau, Drove, Maubach, Thum, Gladbach, Kettenheim Gürzenich, Merode und Frenz.Bis zum Zusammenschluss mit mehreren Nachbargemeinden zur Gemeinde Nörvenich am 1. Januar 1969[3] hatte der Ort Binsfeld einen Ortsteil, nämlich Rommelsheim.[4]
Sonstiges
Mariengrotte (Lourdesgrotte)
Die Mariengrotte in Binsfeld wurde 1911 erbaut. Sie war ein bekannter Wallfahrtsort, hauptsächlich für Zigeuner. Er verlor erst in den 1950er Jahren an Bedeutung. Viele Votivtafeln zeugen von Heilungen.
Baudenkmäler
→ Wegekreuz an der L 271
→ St. Gertrud (Binsfeld)
→ Burg Binsfeld
→ Wegekreuz an der K44
→ Groß-Ganshof→ Weitere Baudenkmäler siehe Liste der Baudenkmäler in Nörvenich
Partnerschaften
Die Freiwillige Feuerwehr Binsfeld pflegt seit vielen Jahren eine rege Partnerschaft mit der Feuerwehr Holler in Nordluxemburg, die den gleichnamigen Ort Binsfeld in der Gemeinde Weiswampach feuerwehrmäßig versorgt. Die Jugendfeuerwehren aus Binsfeld und Deifeld im Sauerland besuchen sich oft.
Verkehr
Am Ortsrand verläuft die Bördebahn. Seit dem 30. Juli 2006 hat Binsfeld zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Haltepunkt an der Bahnlinie.
Persönlichkeiten
- Dr. Ferdinand Breuer (1870-1946); Spezialist für Chirurgie und Frauenleiden, Chefarzt am Antonius-Hospital in Köln-Bayenthal, Praxis im Kölner Severinsviertel - als volkstümlicher Arzt wurde er "Dr. Zweistuhl" genannt. Er war Besitzer des Groß-Ganshofes in Binsfeld, Besitzer des Rheinfelder Hofes, Margarethenhofes und des Sandhofes in Dormagen-Rheinfeld. 1973 wurde die Faulgasse in Binsfeld in Dr.-Breuer-Straße umbenannt.
- Jakob Jansen (1815-1892), Provinziallandtagsabgeordneter
Literatur
Straßennanmen der Gemeinde Nörvenich, Heft 3 Hrsg. Gemeinde Nörvenich, 1985
Einzelnachweise
- ↑ Günter Breuer: Die Ortsnamen des Kreises Düren, Shaker Verlag 2009, ISBN 978-3-8322-8475-6
- ↑ Heimatblätter der Dürener Zeitung, 9. Jahrgang, Nummer 3, Donnerstag, 4. Februar 1932
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
- ↑ Aus "Burg Binsfeld, Rheinische Kunststätten von Marianne Hack"
Weblinks
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