- Pius VIII.
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Pius VIII. (* 20. November 1761 in Cingoli bei Ancona, Kirchenstaat; † 30. November 1830 in Rom) – bürgerlicher Name Francesco Saverio Castiglioni – war Papst von 1829 bis 1830.
Francesco Castiglioni entstammt einer alten italienischen Adelsfamilie. Seine theologischen Studien absolvierte er am Collegio Campana in Osimo und am Collegio Montalto in Bologna. 1785 schloss er seine Studien mit Schwerpunkt im kanonischen Recht (Dr. iur. utr.) ab und wurde am 17. Dezember in Rom zum Priester geweiht.
Durch sein Studium prädestiniert, wurde er zum Sekretär der Kommission zur Begutachtung der Beschlüsse der Synode von Pistoia (1786) berufen. Anschließend wurde er in verschiedenen Diözesen als Generalvikar eingesetzt, bevor er schließlich zum Dompropst seines Geburtsortes Cingoli ernannt wurde.
Papst Pius VII. ernannte Castiglioni am 10. Oktober 1800 zum Bischof von Montalto. In seine Amtszeit dort fällt die Besetzung Italiens durch die napoleonischen Truppen. Sein Mut und sein Widerstand verschafften ihm in der Bevölkerung großes Ansehen. Die Franzosen inhaftierten Castiglioni im Juli 1808 in Mailand. Er wurde erst nach dem Rückzug der französischen Truppen 1814 entlassen. Bis 1816 blieb er Bischof in Cingoli.
Am 8. März 1816 wurde er zum Kardinal und Bischof von Cesena ernannt. 1821 wurde er zum Großpönitentiar der Kurie im Vatikan ernannt und gleichzeitig Bischof von Frascati. 1822 erfolgte die Ernennung zum Präfekten der Indexkongregation. Nach dem Tod Pius’ VII. 1823 galt Castiglioni als aussichtsreichster Kandidat für dessen Nachfolge. Der Konflikt zwischen Gemäßigten auf der einen und konservativen Kräften auf der anderen Seite verhinderte seine Wahl. Das Verhältnis mit Papst Leo XII. war nach den Konflikten im Konklave belastet. Castiglionis Karriere wurde trotzdem nicht besonders beeinträchtigt.
Pontifikat
Nach dem Tod Leos XII. am 10. Februar 1829 wurde ein neues Konklave einberufen. Am 31. März 1829 wurde Castiglioni zum Papst gewählt. Die Krönung Pius VIII. erfolgte am 5. April 1829. Am 21. April 1829 veröffentlichte er seine Enzyklika Traditi humilitati nostrae, in der er das Programm seines Pontifikates vorstellte. Sein Gesundheitszustand war bereits zu diesem Zeitpunkt sehr schlecht und er starb am 30. November 1830.
Papst Pius VIII. gilt als einer der modernsten Päpste. Seine Ausgeglichenheit und seine diplomatischen Fähigkeiten wurden erst im 20. Jahrhundert wieder von seinen Nachfolgern erreicht. Insbesondere fällt die Weitsicht auf, mit der er die Julirevolution von 1830 in Frankreich akzeptierte. In dieser Haltung unterschied er sich von den meisten Päpsten des 19. Jahrhunderts. Gegen den Widerstand von Kurie und französischen Legitimisten zeigte er sich mit der parlamentarischen Regierungsform unter „Bürgerkönig“ Louis-Philippe einverstanden und verlieh ihm den traditionellen Titel des Roi Très Chretien (Allerchristlichster König), welchen radikale Monarchisten nur dem absoluten Herrscher zubilligen wollen.
Literatur
- Christof Dahm: Pius VIII.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 7, Herzberg 1994, ISBN 3-88309-048-4, Sp. 673–677.
Weblinks
Commons: Pius VIII – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Catholic Encyclopedia (englisch)
Vorgänger Amt Nachfolger Leo XII. Papst
1829–1830Gregor XVI.
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