Plontke

Plontke

Paul Plontke (* 18. Juni 1884 in Breslau; † 29. März 1966 in Erlangen), schlesischer Madonnenmaler genannt, war ein deutscher Grafiker, Kirchenmaler, Maler, Plakatkünstler und Kunstprofessor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach seinem Studium bei Eduard Kaempffer in Breslau studierte er ab 1902 u. a. bei Carl Bantzer, Hermann Prell und Willy Jaeckel. Nach dem Tode des Malers Paul Hoecker diente das Hoecker-Haus ab 1910 als Atelier verschiedenen Malern, u. a. auch Paul Plontke. Florenz besuchte er ab 1911, um nach seinem Aufenthalt in Berlin 1913 seinen Militärdienst von 1914-1918 zu versehen. In der Zeit 1915-1916 war er grafischer Mitarbeiter der Kriegszeitung der IV. Armee, die u. a. von F. Breest und Bernhard Breest gestaltet wurde. Als Lehrer (Professor) war er seit 1921 tätig und später Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Ein Schickschalsschlag war 1930 der Tod seiner 1890 geborenen Frau Anna geb. Breuer, die Stilllebenmalerin in Berlin war (sechs Ölbilder von ihr sind nachgewiesen).

In der Zeit des Nationalsozialismus war Plontke ein gefragter Künstler. Er war 1939 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung im Münchner Haus der Deutschen Kunst mit dem Bild Schlesisches Bauernmädchen vertreten.[1] In der Endphase des Zweiten Weltkriegs nahm ihn Adolf Hitler im August 1944 in die Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Maler auf, was ihn vor einem Kriegseinsatz, auch an der Heimatfront bewahrte.[1] Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurden 1945 viele seiner Werke zerstört. Seit 1945 in Erlangen lebend, ist er dort 1966 verstorben.

Plontke erhielt 1914 den Großer Staatspreis, er war Mitglied im Verein der Plakatfreunde Berlin.

Schüler

  • ab 1912 bis 1924 (mit Kriegsunterbrechung) war Willy Schulz-Demmin Student bei ihm und Professor Arthur Kampf,
  • ab 1923 war Felix Nussbaum Student und anschließend bei Carl Hofer und ihm Meisterschüler an der Kunsthochschule Berlin-Charlottenburg,
  • 1924 bis 1933 war Fritz Duda Student und Meisterschüler bei ihm und Carl Hofer an der Kunsthochschüle Berlin-Charlottenburg.
  • ab 1938 war Otto Knöpfer Student bei ihm an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin,
  • ab 1939 war Paul Herrmann bei ihm und Maximilian Klewe in der Ausbildung

Werke (Auswahl)

Gemälde

  • Altarbild in der Kirche Hedwigshöhe in Berlin Grünau:
  • Altarbilder in der Katholische Pfarrkirche "St. Peter und Paul" in Erlangen-Bruck
  • Altargemälde wurden von ihm 1948 in der Pfarrkirche St. Ludwig in Ansbach, angefertigt
  • Der Kreuzweg wurde von ihm für die Kirche St. Matthias in Köln gestaltet
  • Mosaiken in der St.Clemenskirche Berlin
  • Mosaiken in der St. Nobartkirche in Berlin
  • Andcächtige, Öl auf Karton
  • Dorflandschaft, Gemälde, Öl
  • Florentiner Fuhrwerk, Gemälde
  • Florentiner Madonna, Gemälde
  • Häuser am Burgberg, Gemälde (1960), Öl auf Leinwand
  • Kleine Madonna, Gemälde, Öl
  • Madonna in Tischgesellschaft, im Besitz des Amt Schöneberg
  • drei Aquarelle mit Ansichten von Strasse in Brügge und Mecheln, im Besitz des Amt Schöneberg
  • Mädchen in roter Jacke, Gemälde, Öl
  • Rummelplatz, im Besitz der Nationalgalerier Berlin

Buchschmuck

  • Description du livre, Franz Schneider Verlag, ca 1930, 1930 8° 194 S.

Plakate

  • Pelzwürfel Kriegsanleihe, Lithographie, entstanden 1917 in Berlin, Werkstatt W. Hagelberg AG, Berlin

Literatur

  • Thieme-Becker, Bd. 27, 1933, S. 158.
  • Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts, Bd. 3, 1956, S. 601.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 460.

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