Polder Schefferfeld

Polder Schefferfeld
Polder Schefferfeld
Blick von Nord-Westen auf das Polder Schefferfeld
Blick von Nord-Westen auf das Polder Schefferfeld
Lage: Landkreis Kassel, Deutschland
Zuflüsse: Bauna
Abflüsse: Bauna
Größere Städte in der Nähe: Schauenburg, Baunatal
Polder Schefferfeld (Hessen)
Polder Schefferfeld
Koordinaten 51° 16′ 9″ N, 9° 23′ 23″ O51.2691666666679.3897222222222Koordinaten: 51° 16′ 9″ N, 9° 23′ 23″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit: 2000 [1]
Höhe der Bauwerkskrone: ca. 6,50 m
Bauwerksvolumen: 115.000 bis 120.000 m³dep1
Kronenlänge: 930 mdep1
Daten zum Stausee
Wasseroberfläche bei Vollstau: 7 hadep1
Gesamtstauraum: 234.000 Mio. m³ [1]dep1
Einzugsgebiet: 12,8 km² [2]dep1

Der Polder Schefferfeld ist als Polder das größte Hochwasserrückhaltebecken im Einzugsgebiet der Bauna bei Schauenburg und dient dem Hochwasserschutz der unterhalb davon gelegenen Stadt Baunatal im nordhessischen Landkreis Kassel.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Das Polder Schefferfeld liegt zwischen dem Hohen Habichtswald im Norden und den Langenbergen im Südwesten im Naturpark Habichtswald unmittelbar südöstlich von Elgershausen, dem östlichsten Gemeindeteil von Schauenburg, an der Grenze zum östlich befindlichen Altenritte, einem Stadtteil von Baunatal. Es befindet sich am westlichen Fulda-Zufluss Bauna direkt nordwestlich der Bundesstraße 520, rund 250 m nordöstlich der Landesstraße  3218 (Altenritter Straße) bzw. zirka 250 m südlich der Kreisstraße 22 (Korbacher Straße). Etwa 1,2 km östlich des Beckens erhebt sich der zum Habichtswald zählende Baunsberg.

Beckenbeschreibung

Der Staudammbau für den Polder Schefferfeld wurde nach einem starken Hochwasserereignis von 1992 von der Gemeinde Schauenburg und der Stadt Baunatal in Zusammenarbeit mit der Universität Kassel im Rahmen des EXPO 2000-Projekts „Umweltverträglicher Hochwasserschutz“ seit 1993 angestrebt. Errichtet wurde er von 1999 bis 2000 und im Mai 2000 eingeweiht.

Der Polder ist für ein 100-jährigen Hochwassers (HQ100) bemessen, das also statistisch einmal in 100 Jahren vorkommt. Tritt ein selteneres, stärkeres Hochwasser auf, werden auch die nahe der vorgenannten Einschnürung gelegenen landwirtschaftlichen Flächen eingestaut. Ein Einstau des Beckens erfolgt nur im Hochwasserfall und bezieht sich auf ein Einzugsgebiet von 12,8 km²[2] Fläche. 2002 wurde der Polder erstmals mit 150.000 m³[1] Wasser eingestaut.

Der rund 930 m lange Erdschüttdamm des etwa zwischen 238 und 245 m ü. NN[3] gelegenen Beckens schließt sich an den Straßendamm der Bundesstraße 520 an und knickt dann in stumpfem bzw. fast rechtem Winkel zur Bauna in Richtung Elgershausen bzw. Westnordwesten ab. Das Volumen des Damms, dessen Kronenhöhe maximal 6,50 m über dem Straßenniveau liegt, umfasst etwa 115.000 bis 120.000 m³.

Wenn die Bauna mehr als 15 m³/s Hochwasser führt, beginnt sich der Polder automatisch zu füllen, weil durch eine künstliche Einschnürung in der Bauna ein Aufstau erzeugt wird, sodass das Wasser über ein Zuleitungsbauwerk mit Hydraulik-Wehrklappe einströmt. Es fließt zur tiefsten Stelle des Beckens, wo sich ein Feuchtbiotop mit Dauerstau befindet. Bei starkem Hochwasser füllt es sich gänzlich. Anschließend leitet ein Entleerungsbauwerk mit Hydraulik-Schütztafel das Wasser pegelgesteuert der Bauna zu.

Bei vollständiger Füllung wird eine Wiesen- und Ackerfläche von rund 7 ha mit rund 234.000 m³[1] Hochwasserstauraum eingestaut; eine Leerung dauert maximal 72 Stunden.

Panoramablick von Elgershausen im Nord-Westen, hinten links am Berg ist Altenritte zu sehen.
Panoramablick von Elgershausen im Nord-Westen, hinten links am Berg ist Altenritte zu sehen.

Die Bauna

Die Bauna, die 17,2 km lang ist und den Polder Schefferfeld lediglich bei mehr als 15 m³/s Wasserführung speist, fließt direkt unterhalb und zugleich entlang des Staudamms sowie parallel zur Landesstraße 3218 in Nordwest-Südost-Richtung am Hochwasserrückhaltebecken vorbei, sodass das meist von Erlen und Weiden bestandene Ufer des Fließgewässers vom Wasserstand des Beckens unbeeinträchtigt bleibt.

Während des Staudammbaus wurden in der Bauna zur besseren Durchgängigkeit für Benthos und Fische einige naturnahe Umgestaltungen ausgeführt und verschiedene Hindernisse im Bachbett beseitigt.

Einzelnachweis

  1. a b c d Infos u. a. zum Polder Schefferfeld auf „www.umweltdaten.de/rup/fallstudie-baunatal.pdf“
  2. a b Infos u. a. zum Polder Schefferfeld laut „Landesaktionsplan Hochwasserschutz Hessen“ auf fab.fh-wiesbaden.de (pdf; Tabelle S. 27/28)
  3. Kartendienste des Bundesamtes für Naturschutz

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