Naturpark Habichtswald

Naturpark Habichtswald
Lage des Naturparks Habichtswald

Der Naturpark Habichtswald ist ein 474,28 km²[1] großer Naturpark im Landkreis Kassel, im Gebiet der Kreisfreien Stadt Kassel und im Schwalm-Eder-Kreis, Nordhessen (Deutschland).

Der 1962[2] gegründete Naturpark Habichtswald erstreckt sich insbesondere westlich der Großstadt Kassel und enthält das Mittelgebirge Habichtswald. Er ist international durch den darin liegenden Bergpark Wilhelmshöhe bekannt. Kulturgeschichtlich bedeutsam sind außerdem zahlreiche Burgen und Schlösser, die teilweise nur als Ruinen überkommen sind.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Der Habichtswald ist der nordöstlichste Höhenzug des Westhessischen Berglands. In Richtung Norden fällt er zum Diemeltal ab. Im Nordosten stößt er an den unbewaldeten und langgestreckten Höhenrücken, der sich nördlich der Großstadt Kassel zwischen Vellmar und Fuldatal-Ihringshausen erhebt und in Richtung Osten in den zum Weserbergland gehörenden Reinhardswald über geht. In Richtung Osten schließt sich das so genannte „Kasseler Becken“ an, hinter dem sich der Kaufunger Wald erhebt. Im Südosten stößt er an den unbewaldeten und langgestreckten Höhenzug zwischen Kassel und Baunatal, der vom Naturpark Habichtswald zum Tal der Fulda über leitet; jenseits und damit östlich dieses Flusstals erhebt sich die Söhre. Im Süden und Südwesten fällt die Berglandschaft des Parks in das Edertal ab, an deren anderen Ufer sich der Kellerwald erhebt. In letzterer Richtung und nach Westen schließen sich an das Parkgebiet das Waldecker Land und der Lange Wald an.

Der Naturpark Habichtswald, der mit dem im Hohen Habichtswald gelegenen Hohen Gras ein maximale Höhe von 614,7 m ü. NN erreicht, ist über eine Autobahn und drei Bundesstraßen sowie mit öffentlichen Verkehrsmitteln (RegioTram) gut zu erreichen.

Landschaftsbild

Südblick bei Schauenburg-Elmshagen

Der Naturpark Habichtswald umfasst den eigentlichen Habichtswald, ein waldreiches Mittelgebirge, das sich westlich an Kassel anschließt. Nur etwas südwestlich dieser Stadt und direkt südlich von Schauenburg ragen im Parkgebiet die ebenso stark bewaldeten Langenberge auf. Weiter südlich enthält er auch die bergige Landschaft um Bad Emstal und im Westen die deutlich flacher gegliederten „Stadtwälder“ zwischen Naumburg und Wolfhagen. Im Norden reicht der Naturpark über die Gemeinden Habichtswald und Zierenberg, wo der Große Bärenberg und der Hohe Dörnberg aufragen, bis nach Breuna. Es gibt zahlreiche Sehenswürdigkeiten im Park.

Geschichte

Ringwälle, Hünengräber und andere Funde zeugen davon, dass der Naturpark Habichtswald seit der Jungsteinzeit von Menschen belebt war; man datiert dies beispielsweise auf etwa 5000 v. Chr.. Schlösser und zahlreiche Burgruinen sowie alte Stadtanlagen verweisen auf das Mittelalter.

Sehenswürdigkeiten

Der Naturpark Habichtswald wird nebst unten erwähnter Orte durch diese Sehenswürdigkeiten geprägt (alphabetisch sortiert):

Bergpark

Im Naturpark Habichtswald befindet sich ein weithin bekannter Bergpark, in dem die Kasseler Wasserspiele stattfinden:

Burgen, Klöster und Schlösser

Im Naturpark Habichtswald befinden sich diese Burgen, ehemalige Burgstätten bzw. heutige Burgruinen oder -reste, Klöster und Schlösser:

Hünengräber, Ringwälle und Stadtwüstungen

Im Naturpark Habichtswald befinden sich Hünengräber, Ringwälle und Stadtwüstungen:

Naturparkzentrum Habichtswald

Das Naturparkzentrum Habichtswald ist ein Besucher- und Informationszentrum auf dem Hohen Dörnberg, das am 9. August 2009 im Gelände des einstigen „Jugendhof“ unterhalb des Helfensteins eröffnet wurde. Das Zentrum informiert über den Naturpark und dessen naturräumliche, geschichtliche und geologische Voraussetzungen sowie über Freizeit- und Veranstaltungsangebote im Bereich des Naturparks[3].

Ausflugsziele außerhalb des Parks

Knapp außerhalb des Naturparks Habichtswald befinden sich unter anderem diese Sehenswürdigkeiten:

Berge

Blick vom Aussichtsturm "Großer Bärenberg" auf Zierenberg. Im Hintergrund rechts liegt der Dörnberg.

Im Naturpark Habichtswald befinden sich insbesondere die Berge des Habichtswälder Berglandes mit Hohem Habichtswald, Langenbergen, Dörnberg und Schreckenbergen, Hinterhabichtswälder Kuppen und Malsburger Wald; Außerdem liegen Singularitäten der Ostwaldecker Randsenken (Isthaberg, Elsbergrücken und Weidelsberg) sowie einige Erhebungen des östlichen Waldecker Waldes im Naturpark.

Hauptartikel: Liste von Bergen und Erhebungen des Naturparks Habichtswald

Diese und weitere Berge sind nach Höhe in Meter über Normalnull (NN) sortiert[1]:

Gewässer

Im Naturpark Habichtswald befinden sich unter anderen diese Gewässer:

Fließgewässer

Stillgewässer

  • Asch, im Bergpark Wilhelmshöhe (Habichtswald)
  • Blauer See, im Habichtswald
  • Bühl, bei Ahnatal-Weimar
  • Erlenloch, im Habichtswald
  • Hangarsteinsee, bei Calden-Fürstenwald
  • Fontaine-Teich, im Bergpark Wilhelmshöhe (Habichtswald)
  • Höllchen, im Habichtswald
  • Lac bzw. Schlossteich, im Bergpark Wilhelmshöhe (Habichtswald)
  • Silbersee, im Habichtswald

Ortschaften

Im oder unmittelbar am Naturpark Habichtswald befinden sich diese Ortschaften:

Verkehr

Der Naturpark Habichtswald ist verkehrsmäßig gut erschlossen:
Auto: Die A 44, die den Park von Nordwesten nach Südosten diagonal durchschneidet, kann an den Anschlussstellen Breuna, Zierenberg (B 251) und Kassel-Bad Wilhelmshöhe (B 520) verlassen werden. Neben Abschnitten der Bundesstraßen 251 und 520, die innerhalb des Parks in West-Ost-Richtung verlaufen, führen durch dessen Gebiet auch solche der B 450 und der Ferienstraßen Deutsche Fachwerkstraße und Deutsche Märchenstraße.

Eisenbahn: Vom Kasseler Hauptbahnhof und über den Bahnhof Kassel-Harleshausen führt eine Eisenbahn-Strecke in das nördliche Parkgebiet. Die RegioTram hält beispielsweise in Ahnatal, Zierenberg und Wolfhagen.

In Kassel beginnt auch die 33,4 km lange Bahnstrecke der Kassel-Naumburger Eisenbahn, auf welcher auch heute noch der Hessencourrier (im Volksmund Naumburger Kleinbahn genannt) verkehrt, eine Museumseisenbahn die vom Bahnhof Wilhelmshöhe über Baunatal in den südlichen Naturpark Habichtswald führt. Unterwegs kann die mittlerweile ausschließlich von den Museumszügen befahrene Strecke an den Bahnhöfen in Schauenburg, Bad Emstal und Naumburg (dem Endbahnhof) verlassen werden. Eine Fahrt mit dem Hessencourrier lässt sich gut mit einer Radtour auf dem nachfolgend erwähnten Hessencourrier-Radweg kombinieren.

Fahrrad: Der Naturpark Habichtswald lässt sich zum Beispiel auf dem „Hessencourrier-Radweg“ (siehe Weblinks) erkunden, der mit etwa 42 km Länge sogar die Trassenlänge des Hessencourriers übertrifft. Eine Radtour auf dieser Strecke lässt sich mit gut einer Fahrt mit diesem historischen Zug kombinieren.

Bus und Straßenbahn: Insbesondere von Kassel ist der Naturpark Habichtswald per "Bus und Bahn" bestens zu erreichen, weil deren Streckenführungen entweder an den Park heranführen oder sogar bis in die höchsten Regionen des Hohen Habichtswaldes hinauf führen, so dass man bis zum Herkules und anderen Zielen fahren kann.

Wanderwege: Neben zahlreichen Pfaden und Spazierwegen führen Abschnitte einiger Wanderwege durch den Naturpark Habichtswald, dazu gehören Baunapfad, Bonifatiuspfad, Ederseeweg, Fulda-Diemel-Weg, Herkulesweg und Studentenpfad.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Kartendienste des BfN
  2. Wissenswertes über den Naturpark Habichtswald auf naturpark-habichtswald.de
  3. Naturparkzentrum Habichtswald auf naturpark-habichtswald.de

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