- Hoher Habichtswald
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Hoher Habichtswald Lage des Hohen Habichtswaldes im Habichtswälder Bergland
Hoher Habichtswald von Nordwesten (Großer Bärenberg)
Höchster Gipfel Hohes Gras (615 m ü. NN) Lage Kreisfreie Stadt Kassel, Landkreis Kassel, Nordhessen Teil des Habichtswälder Berglandes Koordinaten 51° 18′ 50″ N, 9° 22′ 54″ O51.3138888888899.3816666666667615Koordinaten: 51° 18′ 50″ N, 9° 22′ 54″ O Typ Mittelgebirge Gestein Basalt Fläche 38,21 km² Der Habichtswald im engeren Sinne, auch Hoher Habichtswald genannt, ist ein knapp 40 km² großer, mit dem Berg Hohes Gras im Maximum 614,7 m ü. NN hoher und überwiegend bewaldeter Höhenzug im Gebiet der kreisfreien Stadt Kassel und im Landkreis Kassel in Nordhessen, Deutschland. Er ist (namensgebender) Teil und Unter-Naturraum des ebenfalls oft mit Habichtswald bezeichneten Mittelgebirges Habichtswälder Bergland (Haupteinheit 342) und trägt die Kennziffer 342.00.[1]
Der Großteil des basaltischen Hohen Habichtswaldes, der im Naturpark Habichtswald liegt, gehört zum Gebiet der Großstadt Kassel, deren Bebauung partiell in das Gebirge hinein reicht, der Rest zählt zu mehreren angrenzenden Gemeinden des Landkreises Kassel.
International bekannt ist der Habichtswald durch den Bergpark Wilhelmshöhe, in dem unter anderem das Schloss Wilhelmshöhe, der Kasseler Herkules und die Kasseler Löwenburg stehen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Mittelgebirge, das sich im Ostteil des Naturparks Habichtswald befindet, liegt direkt westlich von Kassel zwischen Ahnatal im Norden, der Gemeinde Habichtswald in Westen und Nordwesten, Schauenburg im Südwesten und Süden sowie Baunatal im Südosten. Im Norden schließt sich das Massiv des Dörnbergs (Naturraum Dörnberg und Schreckenberge), im Westen jenseits der Habichtswälder Senke die Hinterhabichtswälder Kuppen mit dem Großen Bärenberg im Norden und im Südwesten die Langenberge an. Der höchste Berg des Habichtswalds ist das Hohe Gras (614,7 m ü. NN).
Beschreibung
Der Habichtswald ist ein großes Waldgebiet mit naturnahen Laubbaumbeständen, in dem es viele Wiesen- und Weideflächen gibt. Mit vielen Wanderwegen ist er das Naherholungsgebiet im nordhessischen Ballungsraum. In den abwechslungsreichen Waldflächen kommen auch seltene Baumarten (Bergahorn, Bergulme und Elsbeere) vor. Viele alte Buchenbestände haben sich natürlich verjüngt und weisen heute mehrschichtige Waldbilder auf, die auch einen hohen Erholungswert haben.
Es gibt einige kleinere Seen, die nicht nur auf den Basaltabbau zurückzuführen sind (z. B. Erlenloch, Silbersee, Blauer See), sondern auch auf künstliche Erschaffung (z. B. Lac, Asch) im Rahmen des großen Bergpark Wilhelmshöhe.
Die forstwirtschaftliche Nutzung hat eine große Bedeutung, wobei auf die Tier- und Pflanzenwelt jedoch besondere Rücksicht genommen wird, was der Flora und Fauna zugute kommt. Er ist Staatswald, also im Besitz des Landes Hessen, und wird vom Forstamt Wolfhagen und 3 Förstereien betreut. Innerhalb des Habichtswaldes bekommt der Besucher vielerorts abwechslungsreiche, schöne Waldbilder zu sehen, auf vielen Wanderungen trifft man auf große Fichtenbestände, junge bunte Mischwälder und alte knorrige Buchen, auf den großen Waldwiesen, die nur einmal im Jahr (August) gemäht werden, gedeihen und blühen in den Frühlings- und Sommermonaten zahlreiche oft seltene, schöne Blumen und Gräser, ein Genuss für jeden stressgeplagten Großstädter.
An zahlreichen Waldwegen und den großen Wiesenflächen wurden schöne Alleen mit Eberesche, Rosskastanie, Mehlbeere und Obstbäumen angelegt, die im Herbst eindrucksvoll ihre bunten und leuchtenden Früchte zeigen. Ein schönes Bild für jeden Naturliebhaber bietet beispielsweise die langgestreckte Kastanienallee, die sich in der Gegend zwischen dem Herkules und dem Essigberg befindet.
Von vielen Spazier- und Wanderwegen des Habichtswaldes, in dem zahlreiche Waldgaststätten zum Verweilen einladen, kann man gute Aussichtsmöglichkeiten in die nordhessische Landschaft genießen. Viele Forstwege sind besonders für Wanderer gestaltet und mit Rastmöglichkeiten versehen. Selbst auf Kunst muss der Waldbesucher nicht verzichten; neben den von der Natur durchaus künstlerisch gestalteten alten Baumgestalten findet man in der Nähe des Blauen Sees die Künstler-Nekropole.
Windwurfschäden durch Kyrill
In der Nacht vom 18. zum 19. Januar 2007 hat der Orkan Kyrill mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h den Habichtswald sehr stark getroffen. In dieser Nacht wurden über 350.000 Bäume entwurzelt oder umgeknickt, was etwa 150.000 Festmetern entspricht. Die Flächen wurden inzwischen von den gebrochenen oder geworfenen Bäumen befreit und es wurden Neuanpflanzungen mit verschiedenen Baumarten (Buche, Bergahorn, Esche,Douglasie usw.) vorgenommen.
Berge
→ siehe auch: Liste von Bergen und Erhebungen im Habichtswald
Die nachfolgend aufgeführten Berge sind nach Höhe in Meter über Normalnull (NN) sortiert:
- Hohes Gras (614,7 m ü. NN) – mit Aussichtsturm von 1890 und kleinem Skigebiet mit Skilift
- Großer Steinhaufen (597 m) – mit Loipe
- Essigberg (595 m) – mit Fernmeldeturm Habichtswald, Trimm-dich-Pfad und Ahne-Quellgebiet
- Ahrensberg (ca. 570 m) – am Südhang befindet sich die Baunaquelle
- Ziegenkopf (564,70 m) – mit Quelle der Drusel; bis 1980 Standort einer Holz-Skisprungschanze
- Elfbuchen (535 m) – mit von Bäumen überragtem Aussichtsturm
- Karlsberg (526,20 m) – Standort des Herkules in 515 m Höhe
- Kaulenberg (520,3 m) – mit Ursprung der „Kleinen Bauna“
- Großer Auskopf ( 510 m)
- Junkerkopf (466 m) – mit Burgruine Igelsburg und nahem Silbersee
- Brasselsberg (434,20 m) – mit Aussichtsturm Bismarckturm
- Baunsberg (413,4 m) – Hausberg von Baunatal
- Firnskuppe (313,90 m) – am Daspel, Hausberg des Kasseler Stadtteils Harleshausen
Gewässer
Im Habichtswald befinden sich zahlreiche Gewässer, dazu gehören:
Fließgewässer
- Ahne (21,1 km), Zufluss der Fulda
- Bauna (17,2 km), Zufluss der Fulda
- Drusel (11,4 km), Zufluss der Fulda
- Geile (8,8 km), Zufluss der Ahne
- Grunnelbach (5,9 km), Zufluss der Ahne
- Lubach/Laubach (5 km), Zufluss der Warme
- Nebelbeeke (10,85 km), Zufluss der Warme
- Warme (33,1 km), Zufluss der Diemel
Stillgewässer
im zu Kassel gehörenden Teil des Habichtswalds:
- Asch, im Bergpark Wilhelmshöhe
- Blauer See, im zum Kasseler Stadtteil Harleshausen gehörenden Gebiet
- Erlenloch, im zum Kasseler Stadtteil Harleshausen gehörenden Gebiet
- Fontaine-Teich, im Bergpark Wilhelmshöhe
- Lac bzw. Schlossteich, im Bergpark Wilhelmshöhe
im nicht zu Kassel gehörenden Teil des Habichtswalds:
Bergbau
Seit dem 16. Jahrhundert wurde im Habichtswald Braunkohle untertage abgebaut. Schon im Mittelalter wurde Braunkohle im Tagebau gewonnen, meist zur Versorgung kleiner Glashütten. Geringe Raseneisensteinvorkommen wurden auch verarbeitet. Die letzten Kohlegruben verschwanden in den 1960er-Jahren. Heute gibt es nur noch wenige Steinbrüche, in denen vor allem Basalt abgebaut wird. Zum Abtransport der Kohle und des Basalts wurde 1903 die Herkulesbahn eröffnet.
Sehenswürdigkeiten
An der Ostflanke des Habichtswalds, zur Stadt Kassel hin, liegt der große Bergpark Wilhelmshöhe mit dem Schloss Wilhelmshöhe, der Löwenburg und dem Herkules. Etwas nördlich des Herkules steht der derzeit gesperrte Aussichtsturm Elfbuchen, einiges unterhalb davon liegt der Blaue See mit der Künstler-Nekropole.
Einzelnachweise
- ↑ Karte und Beschreibung im Umweltatlas Hessen
Allgemeine Quellen
- BfN
- Kartendienste
- Landschaftssteckbrief Habichtswälder Bergland
- LAGIS: Geologische Karte Hessens
Literatur
- Habichtswald. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 7, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 985.
Weblinks
- Karte und Luftbild des Habichtswaldes mit Grenzen und allen wichtigen Erhebungen / Placemarks (Google Earth erforderlich)
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