Postal (Film)

Postal (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Postal
Originaltitel Postal – The Movie
Produktionsland USA, Kanada, Deutschland
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2007
Länge 100 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Uwe Boll
Drehbuch Uwe Boll
Produktion Uwe Boll
Dan Clarke
Shawn Williamson
Musik Jessica de Rooij
Kamera Mathias Neumann
Schnitt Julian Clarke
Besetzung

Postal (Originaltitel: Postal – The Movie) ist eine Videospielverfilmung der in Deutschland indizierten Computerspielreihe Postal aus dem Jahr 2007. Die Dreharbeiten zum Film realisierte Regisseur Uwe Boll im kanadischen Cloverdale, British Columbia. Am 22. Juli 2007 wurde der Film auf dem Fantasia Festival in Montréal uraufgeführt.

Postal sorgte für einige Kontroversen, da Boll direkt am Anfang mit den Terroranschlägen am 11. September 2001 ein für viele Amerikaner heikles Thema aufgreift. Der Film wurde am 18. Oktober 2007 in Deutschland veröffentlicht, einen Tag später in Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der arbeitslose, verarmte Dude lebt mit seiner stark übergewichtigen und untreuen Frau Bitch in einer kleinen, heruntergekommenen Wohnwagensiedlung in der Kleinstadt Paradise im US-Bundesstaat Arizona. Um seiner bedauernswerten Misere zu entkommen und seine finanzielle Situation endlich zu verbessern, schließt er sich mit seinem Onkel Dave zusammen, der das Oberhaupt einer apokalyptischen Sekte ist. Dieser beabsichtigt, die begehrten Krotchy-Puppen vor ihrem Erstverkauf zu stehlen, da diese durch ein Schiffsunglück stark im Wert gestiegen sind.

In einem Lebensmittelgeschäft in Paradise hat jedoch auch eine afghanische Terroristensplittergruppe der Taliban ihr Versteck, die in den Puppen Kapseln mit Vogelgrippeerregern in die USA geschmuggelt haben und diese nun verteilen wollen, um die USA zu vernichten.

Es kommt zum gleichzeitigen Einbruch der Sekte und der Taliban in den Freizeitpark „Little Germany“, in dem sich besagte Puppen befinden. Die Konfrontation zwischen den Talibankämpfern, den Sicherheitsleuten des Parks, der örtlichen Polizei und den Sektenmitgliedern entwickelt sich zu einer blutigen Schießerei, in deren Verlauf zahlreiche Kinder getötet werden.

Die Puppen werden vom Dude mit einem Lieferwagen auf das Gelände der Sekte gebracht, aber auch dort ist die Talibangruppe schon vor Ort. Richard, der Verwalter der Sekte, liest „zwischen den Zeilen“ der von Onkel Dave frei erfundenen „Bibel“ und erschießt Onkel Dave. Richard versucht, die Puppen zu bekommen, um nicht nur die USA, sondern die gesamte Welt zu vernichten.

Als der Dude die Sprengung des Lieferwagens direkt neben seinem eigenen Wohnwagen vorbereitet, kommt es zum Endkampf zwischen ihm und den Terroristen, der von Richard aufgehetzten Sekte und den sonstigen Bewohnern des Trailerparks. Zusammen mit der vorher kennengelernten Kaffeehausbedienung Faith erledigt der Dude die Angreifer, und beide fahren mit Dudes Hund in einem zerschossenen Polizeiauto aus der Stadt.

Osama war bereits vorher vom Kampfgeschehen geflüchtet und läuft mit „Georgie“ (Bush) Hand in Hand dem Horizont entgegen, während um sie herum Atomraketen aus einem Atomkrieg zwischen den USA und China einschlagen.

Kritiken

André Gabriel von Moviereporter.net meinte, „wer sich mit der Radikalität „anfreunden“ kann und nicht völlig entsetzt darauf reagiert, was Uwe Boll [...] dem Zuschauer in Postal phasenweise zu sehen gibt, wer die Szenen richtig verstehen kann und nicht nur die Oberfläche entgeistert anstarrt, der kann mit Postal seine Freude haben und anschließend sogar noch darüber nachdenken.“ - Wertung: 3.5/6 Sternen (Leserwertung: 3/6)

Das Lexikon des Internationalen Films urteilt: „Durchgedrehte Trash-Satire, die in einer kruden Nummernrevue politische und weltanschauliche Eiferer auf die Schippe nimmt. Manche Details sind pointiert und witzig, insgesamt aber ist Film viel zu amateurhaft, trivial und proletenhaft gestaltet.[1]

Auszeichnungen

Trivia

  • Während der Verkaufseröffnung (im Film) der Krotchy-Puppen im Vergnügungspark „Little Germany“ kommt es zu einer Schlägerei zwischen dem Produzenten des Filmes, Uwe Boll, der sich selbst persifliert, und Vincent Desiderio, der das Spiel entwickelt hat. Beide kommen bei der anschließenden Schießerei ums Leben.
  • Viele Elemente aus dem Spiel kommen im Film auch vor, so der berühmte „Katzen-Schalldämpfer“. Im Gegensatz zum Spiel überlebt die Katze hier aber.
  • Osama bin Laden kommt im Spiel nur in einem Geheimlevel vor, im Film jedoch ganz offensichtlich.
  • Der kleinwüchsige Star wird im Spiel von Gary Coleman dargestellt, im Film ist es Verne Troyer, bekannt als „Mini-Me“ aus den Austin Powers-Filmen.
  • Die aus der Schweiz stammende Metal-Band Secondhand Child hat sich für ihren Song Going Postal direkt vom Film inspirieren lassen. Nachdem Uwe Boll den Song gehört hatte, gab er der Band die Erlaubnis, aus Filmszenen einen Videoclip zum Song zu erstellen. Der Videoclip ist auch in den Extras auf der deutschen DVD und Blu-ray des Director’s Cut von Postal zu sehen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift film-dienst und Katholische Filmkommission für Deutschland (Hrsg.), Horst Peter Koll und Hans Messias (Red.): Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2007. Schüren Verlag, Marburg 2008. ISBN 978-3-89472-624-9

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