August Dresbach

August Dresbach

August Dresbach (* 13. November 1894 in Pergenroth; † 4. Oktober 1968 in Ründeroth) war ein deutscher Politiker der CDU.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach Oberrealschule und Abitur in Gummersbach studierte Dresbach, der evangelischen Glaubens war, Rechts- und Staatswissenschaften in Göttingen, wo er Mitglied der Burschenschaft Hannovera war, Bonn und Heidelberg, wo er auch mit einer Dissertation über die Situation der Waldbröler Pflasterer zum Dr. jur. promoviert wurde. Im Ersten Weltkrieg, zu dem er sich als Freiwilliger meldete, wurde sein Studium durch den Kriegsdienst mehrfach unterbrochen. Er kehrte aus dem Krieg als Leutnant der Reserve schwer verwundet zurück. Nach dem Studium arbeitete er bis 1925 zunächst für die Handelskammern in Essen und Remscheid. 1923 wurde durch die französische Besatzungsmacht im Ruhrgebiet verhaftet und zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Von 1925 bis 1939 war er für die Kölnische Zeitung journalistisch tätig. anschließend war er Referent im Landwirtschaftsamt in Düsseldorf, bevor er von 1941 bis 1943 erneut als Journalist, diesmal für die Frankfurter Zeitung, arbeitete. 1943/44 war er in Wiesbaden in der dortigen Landwirtschaftskammer als Referent tätig. Ab 1944 war Dresbach zweiter Geschäftsführer der Gauwirtschaftskammer Köln-Aachen.

1946 wurde Dresbach Zweiter Hauptgeschäftsführer der IHK Köln und 1951 Hauptgeschäftsführer der IHK Essen.

Partei

In der Weimarer Republik war Dresbach Mitglied der DVP. 1945 beteiligte er sich an der Gründung der CDU im Oberbergischen Kreis.

Abgeordneter

Dresbach war von 1946 bis 1947 Mitglied des Landtages von Nordrhein-Westfalen.

Er gehörte dem Deutschen Bundestag seit der ersten Wahl 1949 bis 1965 an und vertrat dort den Wahlkreis Oberbergischer Kreis. Von Dezember 1950 bis Oktober 1951 war er stellvertretender Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Angelegenheiten der Inneren Verwaltung. Als Abgeordneter kritisierte Dresbach 1961 die Berufung seiner Fraktionskollegin Elisabeth Schwarzhaupt zur Bundesfamilienministerin, weil „eine Frau für ein solches Amt nicht trinkfest“ genug sei.

Öffentliche Ämter

Da er nie Mitglied der NSDAP war, wurde August Dresbach am 7. Mai 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg von der amerikanischen Militärregierung als Landrat des Oberbergischen Kreises eingesetzt, er legte das Amt als Landrat am 14. November 1951 nieder. Er war Vorsitzender des Landkreistages von Nordrhein-Westfalen und Präsident des Deutschen Landkreistages.

Ehrungen

1955 erhielt August Dresbach den Orden wider den tierischen Ernst. Grund war, dass es ihm nach dem Protokoll des Bundestages gelang, 46 mal Heiterkeit unter den Abgeordneten hervorzurufen. 1957 wurde August Dresbach der Karl-Bräuer-Preis verliehen.

Literatur

  • Rudolf Vierhaus und Ludolf Herbst (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002. Band 1, A–M, Saur, München 2002, ISBN 3-598-23781-2, S. 158
  • Dr. Henning Tegtmeyer, Zur Bekämpfung der neuen Nazis; Ein Beitrag von August Dresbach (Hannovera Göttingen 1914) im Deutschen Bundestag, in: Jahresgabe der Gesellschaft für burschenschaftliche Geschichtsforschung e.V. 2008, Koblenz 2009, S. 67 ff
  • Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A-E. Heidelberg 1996, S. 220.

Weblinks


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