- August von Kreling
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August von Kreling (* 23. Mai 1819 in Osnabrück; † 22. April 1876 in Nürnberg) war ein deutscher Maler und Bildhauer.
Leben
Kreling war der Sohn des Bäckermeisters Johann Friedrich Kreling und dessen Ehefrau Marie Margarethe Biermann. Nach dem Besuch des Ratsgymnasiums Osnabrück erlernte Kreling im väterlichen Betrieb den Beruf des Bäckers. Mit 16 Jahren wechselte er dann 1835 an die polytechnische Hochschule nach Hannover und wurde Schüler des Bildhauers Ernst von Bandel.
Auf dessen Empfehlung wechselte Kreling im darauffolgendem Jahr an die Akademie der bildenden Künste nach München und wurde dort Schüler von Peter von Cornelius und Ludwig Michael von Schwanthaler. In diesen Jahren gab Kreling die Bildhauerei zugunsten der Malerei fast zur Gänze auf. Sein künstlerisches Debüt gab Kreling mit neun Deckenbildern, die er für das Hoftheater in Hannover schuf.
Die Jahre 1847 bis 1848 verbrachte Kreling auf Studienreise in Norditalien; meistenteils in Venedig, wo er die Werke von Veronese kopierte.
1853 wurde Kreling auf Wunsch des bayerischen Königs Maximilian II. mit der Leitung der Kunstgewerbeschule Nürnberg betraut. Als solcher strukturierte er diese Schule neu und durch diese Modernisierung wurde diese Lehranstalt das Vorbild für alle ähnlichen Schulen in ganz Deutschland.
Das Amt des Direktors hatte Kreling bis 1874 inne. Als eine seiner wichtigsten Arbeiten aus den Anfangsjahren in Nürnberg gilt "Die Krönung Ludwigs des Bayern", welche Kreling für das Maximilianeum schuf. Als ihm die Stelle des Direktors der Kunstakademie in Berlin angeboten wurde, lehnte er sie des zu niedrigen Etats wegen ab.
1850 entwarf Kreling für den Geschäftsmann und späteren Bürgermeister von Cincinnati (Ohio), Henry Probasco, eine weibliche Brunnenfigur, welche den „Genius des Wassers“ darstellte. Die Vermittlung zwischen Kunde und Künstler fand über den königl. bayer. Erzgießerei-Inspektor Ferdinand von Miller statt, der diese Skulptur dann auch in Bronze goß. Mit dieser Figur krönte Probasco in Cincinnati einen Brunnen, den er zum Andenken an seinen Schwager Tyler Davidson errichten ließ.
1854 heiratete er in München Johanna, eine Tochter des Malers Wilhelm von Kaulbach. Mit ihr hatte er drei Töchter und zwei Söhne, darunter den späteren Maler Wilhelm Kreling. Noch im selben Jahr wurde unter Krelings Führung die Kaiserburg in Nürnberg restauriert. Dafür entwarf Kreling im Geschmack der Zeit viele der fehlenden Möbel.
Die Fürsten von Liechtenstein engagierten Kreling 1858 als Architekten für den Umbau ihres Schlosses in Eisgrub (Böhmen), der dafür nicht nur die Gebäude sondern auch die Gartenanlagen zum Teil neu konzipierte. Um 1858 fertigte er die Kartons für die Glasgemälde der Marktkirche in Hannover. 1859 nahm Kreling unter der Hand einen Auftrag zur Ausgestaltung des sog. Donner-Schlosses in Altona an, den der Kaufmann Bernhard Donner seinem Schwiegervater Wilhelm von Kaulbach erteilt hatte. 1861 zeichnete Kreling für die gesamte Dekoration des Nürnberger Sängerfestes verantwortlich.
Für die Stadt Weil der Stadt schuf Kreling 1870 das Denkmal für Johannes Kepler, welches dann von der Nürnberger Firma Lenz & Herold gegossen wurde. Noch im selben Jahr wurde Kreling von der Universität Tübingen mit dem Titel Dr. phil. h.c. geehrt. Ebenfalls bei dieser Gießerei wurde Krelings Entwurf für ein Standbild des Fürsten Heinrich Posthumus Reuß in Gera realisiert.
1873 wurde Kreling von König Ludwig II. in den Adelsstand erhoben und mit dem Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Ungefähr ein Jahr später starb August von Kreling im Alter von nahezu 57 Jahren am 22. April 1876 in Nürnberg.
Er war ein Mann von reicher künstlerischer Begabung, vielseitiger Bildung, reich an Erfahrung, von praktischem Blick und außerordentlicher Energie. In seinen Bildern blieb er der koloristischen Richtung treu, und in seinen plastischen Werken gibt sich durchweg eine entschiedene Neigung für das malerische Element kund. Kreling war Mitglied des mäzenatischen Zirkels der Morgengesellschaft.
Literatur
- Rudolf Bergau: Kreling, August Ritter von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 115 f.
- August von Kreling. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 21, E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 489
- Ilsetraut Lindemann: August von Kreling (1818-1876). Sein Leben und seine Werke. Kulturgeschichtliches Museum, Osnabrück 1976
Ulrich Schulte-Wülwer: Die Bilder zur Geschichte und Sage Karls des Großen von August von Kreling und Wilhelm von Kaulbach für den Altonaer Kaufmann Bernhard Donner. In: Nordelbingen - Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte Bd. 46, 1977, S. 62-94.
Weblinks
- Literatur von und über August von Kreling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Faust-Illustrationen von Kreling
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Kategorien:- Deutscher Maler
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